Studie des Thünen-Instituts Bundestagswahl: AfD im ländlichen Osten besonders erfolgreich, aber ...
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04. November 2021, 15:24 Uhr
Wählen Menschen aus "abgehängten" Gegenden auf dem Land anders als in Städten? Dieser Frage haben sich Forschende des Braunschweiger Thünen-Instituts angenommen und sind zur Antwort gekommen: Ja, aber die Unterschiede zeigen sich eher im Osten. Dort ist die AfD in den Dörfern stärker als in den Städten. Aber die Aussage "Je ländlicher, desto mehr AfD-Wähler" ließ sich nicht bestätigen.
Die Experten nutzten für ihre Studie den Ländlichkeitsindex des Thünen-Instituts für Ländliche Räume (Landatlas). Dort werden die Städte und Gemeinden Deutschlands nach dem Faktor "Ländlichkeit" kategorisiert, bei dem es vor allem um die Entfernung zu einem Oberzentrum geht. Diese Daten verknüpften sie mit den Zweitstimmenergebnissen der Bundestagswahl vom 26. September.
Heraus kam das Verhältnis von Ländlichkeit und dem Stimmenanteil von bestimmten Parteien. Am auffälligsten dabei: In den ostdeutschen Gemeinden steigt der Stimmenanteil der AfD mit zunehmender Ländlichkeit - allerdings nur bis zu einem bestimmten Wert, in sehr ländlichen Gebieten sinkt er wieder leicht.
Grüne und Linke in den Städten stark
"Unsere Ergebnisse widersprechen der allzu einfachen Gleichung, je ländlicher eine Region ist, desto abgehängter fühlen sich die Menschen dort und umso mehr wählen sie auch die AfD", erklärt der Studienautor Andreas Klärner. Die Ländlichkeit sei nur ein Faktor unter vielen, der das Wahlverhalten beeinflusst. Interessanterweise wählten die Menschen in ländlichen Gemeinden Westdeutschlands teilweise sogar weniger die AfD als in Städten.
Auch bei anderen Parteien zeigten sich in der Studie Unterschiede zwischen ländlichen und städtischen Regionen. Während die CDU/CSU und die "sonstigen Parteien" eher auf dem Land stark waren, gewannen Grüne und Linkspartei in den Städten mehr Stimmen. Und da sind sich der Osten und der Westen auch mal einig: "Verallgemeinert kann man hier sagen: je ländlicher eine Gemeinde, desto geringer der Stimmenanteil der Grünen. Dies gilt für Ost- wie Westdeutschland gleichermaßen", kommentiert Andreas Klärner.
cdi
DER Beobachter am 06.11.2021
Antwort ging zu früh raus: Bayern hatte neben Hessen die höchste Todesrate im Westen: Darüber liegen: Brandenburg, S-A und mit deutlichem Abstand darüber Thürimngen und an der Spitze Sachsen (mehr als jedes zehnte deutsche Corona-Opfer war ein Sachse, obwohl wir gerade mal 1/20 der Bevölkerung haben...)
DER Beobachter am 06.11.2021
5.11.: Fälle auf 100 000 EW: Bay 6444 (3.), Th 7503 (2.), Sa 8444 (1.) - letzte 7 Tage auf 100 000: Bay 256,8 (3.), Th 386,9 (1.), Sa 385,7 (2.) - Hospitalisierung auf 100 000 letzte 7 Tage: Bay (4.) 5,24, Th 13,87 (1.), Sa 7 (2.) - Tote auf 100 000 EW: Bay 123, Th 215, Sa 256...
DER Beobachter am 06.11.2021
Mit der Theorie hat der Tagesspiegel ja völlig recht. Wie schon vor einem Jahr weisen eben Sachsen und Thüringen flächendeckend über Tage die höchsten Inzidenzien aus...