Ärztin setzt Impfspritze in den Oberarm eines älteren Mannes.
Eine Impfung nach einer durchgemachten Infektion bringt etwas Schutz vor einer erneuten Ansteckung, zeigen Daten aus Dänemark. Bildrechte: IMAGO/Wolfgang Maria Weber

Covid-19 Corona-Impfung nach Infektion: Etwas zusätzlicher Schutz vor Reinfektion

22. November 2022, 20:00 Uhr

Eine Impfung nach einer durchgemachten Infektion senkt das Risiko, sich erneut anzustecken. Allerdings war dieser zusätzliche Schutz durch die Ursprungsimpfstoffe bei der Omikron-Variante am geringsten.

Corona-Genesene entwickeln Antikörper und T-Zellen gegen das Virus während einer Infektion. Profitieren sie trotzdem, wenn sie sich danach trotzdem noch zusätzlich impfen lassen? Das wollten  Wissenschaftler aus Dänemark wissen und verglichen auf Basis von Daten des Gesundheitssystems, ob das Risiko einer Reinfektion von einer zusätzlichen Impfung gesenkt wurde.

Die Ergebnisse bestätigen weitgehend den bereits bekannten Stand: Eine Impfung nach Infektion bietet etwas zusätzlichen Schutz vor einer erneuten Ansteckung. Bei Verwendung der ersten Generation von Corona-Impfstoffen war dieser bei der Omikron-Variante am schwächsten ausgeprägt.

Risiko von Reinfektion nach Genesung und Impfung: Am höchsten bei Omikron

Basis der Auswertung sind die Daten von rund 210.000 Personen aus Dänemark, die zwischen Januar 2020 und Januar 2022 positiv auf das Coronavirus getestet wurden und die teilweise auch geimpft waren. Je nach vorherrschender Virusvariante fiel das Reinfektionsrisiko nach Infektion und Impfung unterschiedlich aus. Bei der Alpha-Variante bot eine Impfung demnach 71 Prozent Schutz vor einer erneuten Ansteckung. Bei Delta lag der Schutz mit 94 Prozent sogar höher. Das galt aber vor allem in dem Zeitraum zwei bis sechs Wochen nach der Impfung. Nach etwa einem halben Jahr fiel der Wert auf 74 Prozent.

Bei Omikron war schon der Schutz während der Zeit der stärksten Wirkung zwei bis sechs Wochen nach der Impfung mit 60 Prozent deutlich geringer. Hier sank der Wert in einem halben Jahr auf 20 Prozent ab. Zudem reichen die Daten laut den Autoren der Studie nicht aus, um zu beurteilen, ob die Impfung dann zumindest einen Schutz vor schwerer Erkrankung bot. Diese Fälle traten in der untersuchten Personengruppe zu selten auf.

Hier deuten aber zumindest andere Studien wie diese hier aus Israel daraufhin, dass der Schutz vor schweren Verläufen gerade bei Hochrisikogruppen wie sehr alten Menschen mit jeder weiteren Impfdosis besser wird.

Biontech/Pfizer arbeiten an Corona-Impfstoff der nächsten Generation

Möglicherweise dürften sich die Schutzwerte mit den neuen bivalenten Impfstoffen etwas verbessern, die auch eine Komponente gegen die aktuellsten Omikron-Untervarianten BA.5 enthalten. Hier liegen bislang aber noch keine umfassenden Studien vor, da die Impfstoffe in Europa erst seit etwa acht Wochen im Einsatz sind. Das Impfstoff-Joint-Venture Biontech/Pfizer arbeitet derweil an weiteren Verbesserungen. Eigenen Angaben zufolge werde derzeit ein Corona-Vakzin der nächsten Generation erforscht.

(ens)