Ein Kind macht einen Antigen-Schnelltest
Bei einer kleinen US-Studie waren Kinder im Vergleich mit geschultem Personal genauso gut in der Lage, Selbsttests auf Corona durchzuführen. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / Fotostand

Covid-19 Studie: Kleine Kinder bilden am stärksten Antikörper gegen Corona

29. August 2022, 17:01 Uhr

Mit Covid-19 infizierte Kinder und Jugendliche bilden starke und bis zu 16 Monate haltende Antikörper, unabhängig davon, wie stark ihre Symptome sind. Bei kleinen Kindern geht es am schnellsten.

Kinder erkranken deutlich seltener schwer an Covid-19, weil ihr Immunsystem sich meist besser auf das Coronavirus einstellen kann. Das belegt jetzt auch eine kleine Studie aus Singapur. Mediziner nahmen Blutproben, während die Kinder noch akut infiziert waren und wiederholten das ein bis drei Mal nach der Infektion. Die letzten Proben wurden 16 Monate nach der Erkrankung genommen.

Kleine Kinder haben früh starke Antikörper gegen Corona

Die 126 in der Studie untersuchten Kinder und Jugendlichen waren 0 bis 16 Jahre alt. Alle waren mild bis moderat an Corona erkrankt, keiner der Teilnehmenden entwickelte im Anschluss die schweren Folgeerkrankungen PIMS oder MISC. Bei allen stiegen die Antikörper im ersten bis dritten Monaten nach der Infektion auf den maximalen Wert. Neun bis 13 Monate danach blieben die Titer weiterhin hoch und stabil, unabhängig davon, wie stark die Symptome der akuten Erkrankung gewesen waren. Bei einigen Kindern hielt dieser Zustand auch 14 bis 16 Monate nach der Infektion noch an.

Einen Unterschied innerhalb der verschiedenen Altersgruppen sahen die Kinderärzte vor allem während der akuten Infektion. Hier bildeten kleine Kinder schneller und stärker neutralisierende Antikörper gegen das Virus.

Kinder können Schnelltests selbst durchführen

Eine weitere aktuelle Studie untersuchte zudem, wie gut Kinder und Jugendliche darin sind, Corona-Schnelltests zu machen. Im Sommer 2021 verglichen US-Forschende dazu bei 194 Kindern im Alter von vier bis 14 Jahren die Ergebnisse von Schnelltests, die die Kinder selbst durchgeführt hatten, mit denen, die geschultes Personal bei den Kindern gemacht hatte. Zuvor hatten die Kinder ein Video und eine schriftliche Anleitung für die Tests bekommen.

Ergebnis: Bei 87 Kindern fielen sowohl selbst, als auch von Personal durchgeführte Tests positiv aus, bei 105 Kindern waren beide Tests negativ. Lediglich bei zwei Kindern stimmten die Tests nicht überein. Laut den geschulten Gesundheitsmitarbeitern hätten vor allem die Kinder unter acht Jahren Schwierigkeiten mit den Tests gehabt. Die Auswertung zeigte allerdings, dass sich das offenbar nicht in den Ergebnissen niedergeschlagen hatte.

(ens)

13 Kommentare

kleiner.klaus77 am 31.08.2022

Eine repräsentative, fortlaufende Antikörper-Langzeitstudie fehlt noch immer in Deutschland, diese Studie hier ist zwar ganz nett, beweist aber aufgrund ihrer geringen Teilnehmerzahl rein Garnichts!

Shantuma am 30.08.2022

Wenn wir weiterhin über Infektiösität sprechen, dann gute Nacht.

Denn daran können wir nichts ändern, nicht mit den Mitteln die uns heute zur Verfügung stehen.

Das liegt daran, dass die infektiöste Variante einen evolutionären Vorteil gegenüber den anderen Varianten hat. Belegt wird dies doch super durch Sars-Cov2 und seinen Mutanten.
D.h. je stärker wir es versuchen es einzudämmen, umso eher werden Varianten mit entsprechend "günstigen" Mutationen triumphieren.

Man nennt dies auch "Survival of the fittest".
Leider ist ein Virus kein Mensch, welcher eine Art von Moral kennt.
Ein Virus ist auch nicht sozial. Seine Ausbreitung und seine Wirkung wird zwar von sozialen Komponenten beeinflusst, aber das Virus selbst kann nicht entscheiden was es tut.

MDR-Team am 30.08.2022

Nein, es geht um die Gesamtbetrachtung des Immunschutzes. Und dieser besteht nicht nur aus Antikörpern. Der Gesamtschutz meint hier das Zusammenspiel aller Faktoren im jeweiligen Körper.