Würste und Tomaten auf einem Grill, drumherum liegt Obst und Gemüse
Ob man sich fett- oder ballaststoffreich ernährt, bekommt das Immunsystem sehr schnell zu spüren, zeigt eine neue Studie aus Hamburg. Bildrechte: IMAGO/Westend61

Wissen-News Schon eine kurzfristige Ernährungsumstellung hat Einfluss auf das Immunsystem

17. August 2023, 07:13 Uhr

Eine Studie aus Hamburg zeigt, dass fettreiche Kost mit wenigen Ballaststoffen das Immunsystem schnell beeinträchtigt. Ebenso schnell "erholen" sich die Abwehrkräfte aber wieder bei einer Rückkehr zu gesünderer Nahrung.

Eine Forschungsgruppe des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) hat in einer Studie aufgezeigt, dass kurzfristige Ernährungsumstellungen auf fettreiche und ballaststoffarme Kost das menschliche Immunsystem beeinträchtigen können. Die Ergebnisse, veröffentlicht im Fachjournal "Nature Immunology", zeigen, dass ein solcher Ernährungswechsel zu einer Verringerung wichtiger mikrobieller Stoffwechselprodukte, sogenannter kurzkettiger Fettsäuren, führt. Hierdurch werde die Funktion der CD4+T-Zellen, eines wichtigen Zelltyps des adaptiven Immunsystems, gedrosselt. Dies könne wiederum zu einer höheren Anfälligkeit für Infektionen führen.

Allerdings wurde als "gute Nachricht" auch der Umkehrschluss festgestellt: Eine Rückkehr zu einer ausgewogenen Ernährung mit ausreichend Ballaststoffen stellt die normale Funktion des Immunsystems demnach ähnlich schnell wieder her.

"Unsere Daten machen deutlich, wie schnell und tiefgreifend sich unsere täglichen Essensentscheidungen auf unsere Gesundheit auswirken können. Positiv ausgedrückt heißt dies, dass mithilfe einer regelmäßigen ausgewogenen Ernährung etwa die Wirksamkeit von Impfstoffen und Immuntherapien maximiert werden könnte", sagt Francesco Siracusa, Erstautor der Hamburger Studie.

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Stilisierte Immunzelle zwischen Krankheitserregern. Schrift: Wie funktioniert unser Immunsystem? Logo: MDR WISSEN 14 min
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