Privat in der Umlaufbahn Erste Weltraum-Touristen fliegen mit SpaceX-Mission ins All

06. September 2021, 17:13 Uhr

Bisher haben private Weltraumfahrer nur am Titel "Astronaut" gekratzt. Jetzt startet die erste private Weltraummission mit SpaceX. Der Name: Inspriation4. Starttermin ist (frühestens) der 15. September.

Sie werden die ersten Touristen auf einer privaten SpaceX-Mission im All sein: Jared Isaacman, Dr. Sian Proctor, Hayley Arceneaux und Chris Sembroski. Mit dem Programm "Inspiration" von SpaceX-Chef Elon Musk werden die vier Zivilisten Mitte September in den Orbit aufsteigen. Aktueller Termin ist der 15. September, 2 Uhr Mitteleuropäischer Zeit. Das Fenster für den Start reicht dann 24 Stunden lang, sollte ein Abflug nicht möglich sein, öffnet es sich einen Tag später noch einmal für 24 Stunden.

Reise soll Spenden für Kinderkrankenhaus einwerben

Die vier Reisenden, die seit März ein intensives Training durchlaufen haben, werden sich – so alles klappt – damit den Titel "Astronaut/in" auch wirklich verdienen. Denn sie werden drei Tage im All bleiben und laut Plan "Aktivitäten unternommen haben, die für die öffentliche Sicherheit unverzichtbar waren oder zur Sicherheit der bemannten Raumfahrt beigetragen haben", wie es die US-Flugbehörde FAA neuerdings fordert. Bei den bisherigen Mission von Virgin-Gründer Richard Branson und Ex-Amazon-Boss Jeff Bezos hatten die beiden Milliardäre an Bord zu wenig gemacht, um sich laut FAA-Richtlinien "Astronauten" nennen zu dürfen. Zudem hatte Branson nicht die erforderliche Flughöhe von 100 Kilometern erreicht.

Jared Isaacman, Gründer der Zahlungsverarbeitungsfirma Shift4 Payments, ist ebenfalls milliardenschwer, aber hat auch jahrelange Erfahrung als Pilot und ist schon mehr als 100 Mal bei Flugparaden geflogen. Der 38-Jährige hat den Weltraumausflug komplett selbst bezahlt, sponsert ihn damit für seine drei Mitreisenden und will zusätzlich Spenden für das Kinderkrankenhaus St. Jude Children's Research Hospital einwerben.

Dort arbeitet wiederum Hayley Arceneaux, die sich an Bord um die medizinische Versorgung kümmern soll. Die anderen beiden Raumfahrer wurden über einen weltweiten Wettbewerb ausgewählt. Chris Sembrowski arbeitet bei Lockheed Martin und Dr. Sian Proctor ist Geowissenschaftlerin. Interessanterweise war Proctors Vater Teil der Apollo-Mission, während sie die Sensoria-Simulation mitgemacht hat, in der das menschliche Verhalten für zukünftige, langandauernde bemannte Weltraummissionen untersucht wurde. Musk selbst ist (noch) nicht dabei.

Geschäft mit überwältigendem Ausblick

Ein Clou ist dabei die Weltraumkapsel: Die modifizierte Crew Dragon hat nämlich an ihrer Spitze ein Panoramafenster. Praktischerweise befindet sich dort auch die Toilette des Raumschiffs. "Wenn die Passagiere ihr Geschäft verrichten müssen, haben sie also eine unglaubliche Aussicht", erklärt Jared Isaacman.

cdi/gp

6 Kommentare

MDR-Team am 08.09.2021

@part,
welchen Beitrag meinen Sie? Tatsächlich entscheiden alle Redaktionen unabhängig voneinander, ob die Kommentarspalten ihrer Artikel geöffnet werden oder nicht. Und ja, natürlich hat das auch etwas mit verfügbaren Ressourcen zu tun. Angst ist dabei definitiv kein Thema.

THOMAS H am 08.09.2021

MDR-Team: Auf Grund Ihrer Frage, habe ich mir Kommentare zu Artikeln, Betreffs "Klimawandel und -rettung" angesehen und kann nun mitteilen, das es einige gibt, aus denen hervorgeht, daß der Staat, welchen ich meine, zwar auch seinen Beitrag leistet, aber die Welt-Klimarettung nicht allein bewältigen kann und schon gar nicht, durch Einschränkungen und steigende Kosten für die eigene Bevölkerung, auf welche ich hier nicht näher eingehen möchte, da selbst der MDR immer wieder darüber berichtet, was auf die Bürger zukommt und das die Bürger, fast allein am Klimawandel schuld sind. Auch dazu braucht es keine Quellenangaben, es reicht schon, täglich die Medien einzuschalten, um wieder zu erfahren, welch Freveltaten (z. B. Lebensmittelverschwendung usw) die Bürger sich leisten, anstatt nun endlich einzusehen, das sie als Schuldige, endlich zur Einsicht kommen müssen, wobei die Politik, Innovationen, z. B. Herstellung von Plasteverpackungen aus nur einem Material verhindert (Bericht ÖRR).

part am 07.09.2021

Nachtrag: der Düsenrucksack im nächsten MDR -Beitrag ist ebenso unsinnig wie umweltschädlich und wieder mal leider nicht kommentierbar, wovor hat der MDR Angst oder ist Sparen bei den Online-Redakteuren angesagt?