Frau inhaliert über einer Glasschüssel mit Kamillenblüten
Sind die Schleimhäute geschwollen, hilft möglicherweise der Dampf eines Aufguss mit Kamille. Bildrechte: IMAGO / Roman Möbius

Infektionslage am 23. Dezember Erster Höhepunkt der Grippewelle könnte bald überschritten sein

23. Dezember 2022, 08:15 Uhr

Die Grippesaison begann früher und heftiger, als in den Jahren vor den Corona-Regeln. Dafür deutet sich jetzt an, dass der erste Höhepunkt bald erreicht sein könnte. Corona dagegen bleibt weiter stabil niedrig.

Deutschland hat in den vergangenen Wochen eine heftige Welle von Atemwegsinfekten und Grippe erlebt, dafür deutet sich nun bereits vor Weihnachten eine erste Entspannung an. Die Zahl der neuen Ansteckungen mit Influenzaviren legte in der Woche bis zum 18. Dezember zwar noch einmal zu auf 55.340. Das Plus fiel mit etwa 10.000 Fällen aber deutlich geringer aus als in den Vorwochen. Ein Wert um 55.000 entspricht auch etwa dem Maximum während der heftigen Grippewelle im März 2018. Vor allem, dass die Schulen und Kitas während der Weihnachtsferien geschlossen sind, dürfte für eine weitere Unterbrechung der Infektionsketten sorgen.

Rückgang bei den allgemeinen Atemwegserkrankungen

Aktuell müssen etwa 10 Prozent der mit Influenza infizierten Patienten in Kliniken behandelt werden (5574 Personen). Bei der in den vergangenen Wochen besonders stark betroffenen Gruppe der kleinen Kinder im Alter von 0 bis 4 Jahren gingen die Fallzahlen zurück. Hier lässt auch die RSV-Welle langsam nach. Dafür kommen nun vermehrt Senioren über 60 Jahren und ganz besonders die Hochbetagten über 80 Jahren mit Grippe ins Krankenhaus.

Bei den allgemeinen Atemwegsinfekten, zu denen auch einfache Erkältungen zählen, registriert der Wochenbericht des Robert Koch-Instituts ebenfalls einen Rückgang. Aktuell haben etwa 10,8 Prozent der Deutschen einen Atemwegsinfekt, das entspricht rund neun Millionen Personen. In der Woche zuvor waren es noch 11,2 Prozent. Bei Laboranalysen zeigt sich bei fast allen Altersgruppen außer Babys im ersten Lebensjahr, dass die meisten Infekte von Influenzaviren verursacht wurden.

Aktuell keine neue Corona-Infektionswelle absehbar

Bei Corona ist die 7-Tage-Inzidenz dagegen weiterhin stabil und liegt aktuell bei 254,3. Die Überwachung der Viruslast im Abwasser zeigte am 7. Dezember zwar noch bei 13 von 23 untersuchten Messpunkten steigende Werte. Doch das hat sich bislang kaum in den gezählten Fällen niedergeschlagen. Möglicherweise werden viele Corona-Infektionen nicht mehr gemeldet. Aber auch der Anteil positiver Tests liegt mit 30,8 Prozent derzeit niedriger als zum Höhepunkt der Herbstwelle. Ein hoher Anteil wäre hier ein Hinweis auf viele nicht entdeckte Fälle. Es sieht derzeit also nicht danach aus, als stünde eine neue Corona-Infektionswelle kurz bevor.

(ens)

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