Infektionskrankheiten Hoher Krankenstand: Klinikum Dessau in Notbetrieb gewechselt

20. Dezember 2022, 09:13 Uhr

Im Klinikum Dessau steigt die Zahl der Patientinnen und Patienten, insbesondere wegen Atemwegserkrankungen. Gleichzeitig fallen viele Mitarbeitende aus. Das Klinikum hat am Montag deshalb planbare Operationen und Behandlungen eingestellt, um die die Notfallversorgung aufrecht zu erhalten.

Das Städtische Klinikum Dessau ist in den Notfallbetrieb gegangen. Der Ärztliche Direktor des Krankenhauses, Joachim Zagrodnick, sagte MDR SACHSEN-ANHALT, planbare Behandlungen und Eingriffe seien am Montag eingestellt worden. Die Notfallversorgung für Dessau und die Region könne aufrecht erhalten werden.

Bereits in der vergangenen Woche sei das Leistungsspektrum des Klinikums heruntergefahren worden. Zuletzt war in der Notaufnahme mit 811 Behandlungen pro Woche ein neuer Patientenrekord aufgestellt worden. Aber auch in anderen Abteilungen sei die Belastung hoch, so Zagrodnick.

Viele Patienten mit Infektionskrankheiten

Vor allem Infektionskrankheiten wie die Grippe, das RS-Virus und Corona würden derzeit in Dessau behandelt. In einer Mitteilung spricht das Klinikum von knapp 100 Fällen, darunter 54 Corona-Patienten, 25 RS-Virus-Patienten sowie 19 Influenza-Patienten.

Zagrodnick sagte dem MDR: "Die Zahlen haben sich in der vergangenen Woche für unser Klinikum verdoppelt, bei schwindender Zahl an Mitarbeitern, die ebenfalls von der Infektionswelle betroffen sind."

Das Klinikum hatte am Montag zunächst öffentlich mitgeteilt, dass Personen mit grippeähnlichen Symptomen wie Schnupfen, Husten, Heiserkeit, Halsschmerzen oder gar erhöhter Temperatur auf einen Besuch im Klinikum verzichten sollen.

Zagrodnick rät wegen der fehlenden Krankenhauskapazitäten sowie dem derzeitigen Medikamentenmangel dazu, sich vor Atemwegserkrankungen zu schützen und sich impfen zu lassen.

MDR (Steffen Lipsch, Julia Heundorf)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 19. Dezember 2022 | 19:00 Uhr

2 Kommentare

TiNi_22 am 20.12.2022

Der Verweis auf Impfung ist gut gemeint. In der aktuellen Situation sollte zumindest auf das Tragen von Masken aufmerksam gemacht werden. Die Kinder und Jugendlichen haben in den letzten Jahren soviel Solidarität bewiesen, nun sind die Erwachsenen dran. Maske auf! Für die Kleinsten. Denn aktuell gibt es weder Hustensäfte, noch Fiebersenker oder Antibiotika in den Apotheken für die Kleinen zu kaufen.

ElBuffo am 20.12.2022

Einfach laufen lassen. Soviele können da doch auch gar nicht kommen. Die große Mehrheit fordert doch genau das und sieht das als ein prima Training für das Immunsystem an.

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