Ein Querschnitt des Planeten Mars
Künstlerische Darstellung des Marsinneren und der Wege, die die seismischen Wellen auf ihrem Weg durch den Kern des Planeten genommen haben.  Bildrechte: NASA/JPL und Nicholas Schmerr

Universum Marskern enthält überraschend viel Schwefel und Sauerstoff

27. April 2023, 08:26 Uhr

Ein internationales Forscherteam kommt zu dem Ergebnis, dass ein Fünftel vom Kerngewicht des Planeten Mars aus den Elementen Schwefel und Sauerstoff besteht. Dieser hohe Prozentsatz unterscheidet sich stark von dem vergleichsweise geringeren Gewichtsanteil dieser leichten Elemente im Erdkern.

Der flüssige Eisenlegierungskern des Planeten Mars enthält eine überraschend große Menge der leichten Elemente Schwefel und Sauerstoff. Das hat ein internationales Forscherteam auf der Grundlage seismischer Daten, die vom InSight-Lander der NASA erfasst wurden, ermittelt. Auf der Basis dieser Daten konnte auch der bislang erste Nachweis seismischer Wellen erbracht werden, die in den Marskern gelangten. Die Messungen dieser akustischen Energie deuten darauf hin, dass der Marskern mit einem Radius von etwa 1.780 bis 1.810 Kilometer kleiner ist als bisher angenommen und aus einer Mischung aus Eisen und zahlreichen anderen Elementen besteht.

Die Forscher vermuten, dass ein Fünftel des Kerngewichts aus den Elementen Schwefel und Sauerstoff besteht. Dieser hohe Prozentsatz unterscheidet sich stark von dem vergleichsweise geringeren Gewichtsanteil dieser leichten Elemente im Erdkern. Das deutet nach Ansicht der Wissenschaftler darauf hin, dass der Marskern weniger dicht ist als der Erdkern. Ein Unterschied, der auf unterschiedliche Entstehungsbedingungen hinweist.

Dieser Unterschied könnte auch für die Lebensbedingungen auf beiden Planeten entscheidend sein, wie die Forscher erklären. Während der einzigartige Erdkern in der Lage sei, ein Magnetfeld zu erzeugen, das vor Sonnenwinden schütze und das Wasser auf unserem Planeten halte, erzeuge der Marskern keinen derartigen Schutzschild. Die Wissenschaftler vermuten zwar, dass auch der Mars einst eine magnetische Abschirmung besaß, diese jedoch später verlor und sich damit von einem potenziell bewohnbaren Planeten in eine lebensfeindliche Umgebung verwandelte.

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