Ältere und jüngere Frau beim laufen am Strand
Ältere und jüngere Frau beim Laufen am Strand: Wie schnell man geht, spielt keine Rolle, Hauptsache man kommt auf genügend Schritte. Bildrechte: IMAGO / Westend61

Dem Tod davonlaufen Wer täglich mehr Schritte geht, lebt auch länger

21. Mai 2021, 10:12 Uhr

Mehr Schritte am Tag verlängern das Leben. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie. Man kann dem Tod also doch für eine Zeit davonlaufen. Dabei ist es egal, ob man in kürzeren oder längeren Spurts das nötige Pensum erreicht.

"Jeder Gang macht schlank und "wer rastet, der rostet". Was Generationen von deutschen Schwarmintelligenz-Philosophen schon lange wussten, haben US-Forscher nun auch wissenschaftlich bewiesen. Ihre vorläufige Studie, die gerade auf der American Heart Association's Epidemiology, Prevention, Lifestyle & Cardiometabolic Health Conference 2021 vorgestellt wurde, kommt eindeutig zu dem Schluss: Mehr Schritte am Tag können helfen, länger zu leben. Dabei ist es unerheblich, ob man die Schritte einmal in langen oder öfter in kürzeren Spurts absolviert.

Gehen verbessert Fitness und Gesundheit

Die Studienergebnisse bestätigten, dass Gehen eine der sichersten und einfachsten Möglichkeiten ist, Fitness und Gesundheit zu verbessern, einschließlich der Herzgesundheit. Die Fitness-Richtlinien der American Heart Association für Erwachsene empfehlen mindestens 150 Minuten pro Woche moderate oder 75 Minuten intensive körperliche Aktivität oder eine Kombination aus beidem.

Schrittezählen bei knapp 17.000 Seniorinnen

Die Forscher um Hauptautor Christopher C. Moore von der University of North Carolina nutzten ein Schrittzählgerät, um zwischen 2011 und 2015 die körperliche Aktivität von 16.732 US-Frauen reiferen Alters zu erfassen. Die Damen mit einem Mindestalter von 60 und einem Durchschnittsalter von 72 Jahren trugen den Schrittzähler über diese fünf Jahre um ihre Hüfte.

Mithilfe der erfassten Daten konnten die Wissenschaftler die Auswirkungen von ununterbrochenen Schritten (10 Minuten oder länger) mit gelegentlichen kurzen Spurts wie z B. Treppensteigen und allgemeinen täglichen Aktivitäten während des Tages vergleichen.

Mehr Schritte in kurzen Spurts sind genauso gut

Ein Mann in einem Fitnessstudio 5 min
Bildrechte: MDR/Sebastian Brüning

In einer Nachbeobachtung verfolgten die Wissenschaftler bis einschließlich 2019 die Todesfälle unter allen Probandinnen. Dabei stellten sie fest, dass auch jene Studienteilnehmerinnen länger lebten, die in kurzen Spurts ein höheres Schrittpensum erreichten.

Zudem stellten die Studienautoren fest, dass bei der Gruppe jener Probandinnen, die ihre Schrittzahl anfänglich um 1.000 Schritte pro Tag steigerten, die Sterblichkeit um 28 Prozent gesenkt werden konnte. 32 Prozent weniger Todesfälle in der Nachbeobachtungsphase wurden sogar bei jenen Teilnehmerinnen festgestellt, die täglich zusätzlich mehr als 2.000 Schritte am Stück absolvierten.

Signifikant geringeres Sterberisiko bei 4.500 Schritten am Tag

Eine frühere Analyse der gleichen Frauen ergab zudem, dass diejenigen, die 4.500 Schritte pro Tag machten, ein signifikant geringeres Sterberisiko hatten als die am wenigsten aktiven Frauen. "Unsere aktuellen Ergebnisse deuten darauf hin, dass dieses Ergebnis auch für Frauen gilt, die keine ununterbrochenen Gehstrecken zurückgelegt haben. 2.000 oder mehr zusätzliche Schritte während der Gehstrecken zu machen, war mit weiteren Vorteilen für die Langlebigkeit verbunden", sagte Moore.

(dn)

2 Kommentare

MDR-Team am 21.05.2021

@wolle010,
die Menschen in den USA haben nicht die gleiche Lebenserwartung wie die Menschen in Deutschland: http://www.oecdbetterlifeindex.org/de/topics/health-de/

wolle010 am 21.05.2021

Naja, wieder mal so ne Studie. Und das ausgerechnet durchgefuehrt an US-Amerikanerinnen. Nur komisch, dass in dem Land, in dem jeder jeden Meter mit dem Auto faehrt die Menschen die gleiche Lebenserwartung haben wie in D zum Beispiel. Und das obwohl in D garantiert mehr gelaufen wird.

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