Ein Teil des 3,7 Milliarden Felsens, der in Grönland gefunden wurde.
Ein Teil des 3,7 Milliarden Felsens, der in Grönland gefunden wurde. Bildrechte: Claire Nichols

Wissen-News Älteste Überreste des irdischen Magnetfelds gefunden

25. April 2024, 17:18 Uhr

Ein internationales Forscherteam hat auf Grönland einen besonderen Felsen entdeckt: Die Gesteine sind 3,7 Milliarden alt und zeigen die ältesten bekannten Anzeichen des Magnetfelds der Erde. Das bringt auch neue Erkenntnisse für die Entstehung von Leben auf der Erde.

Die Forschenden von der US-Elite-Hochschule MIT und der britischen Uni Oxford fanden die Gesteine im Isua-Gneis, einer Felsformation nordöstlich der grönländischen Hauptstadt Nuuk. Diese sind äußerlich makellos, weisen ein Alter von 3,7 Milliarden Jahren auf und dazu Anzeichen eines Magnetfelds mit der Stärke von 15 Mikrotesla. Damit ist dieses 200 Millionen Jahre älter als das bisher bekannteste älteste Magnetfeld. Besondere Bedeutung erhält die Entdeckung dadurch, dass sich somit noch besser die geologische Entwicklung der Erde in diesem Zeitraum nachvollziehen lässt.

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Magnetfeld letztlich entscheidend bei Entstehung von Leben auf der Erde

"Das Magnetfeld ist in der Theorie einer der Gründe dafür, warum wir glauben, dass die Erde der einzige bisher bekannte bewohnbare Planet ist", erklärt die Studienautorin Claire Nichols. "Man nimmt an, dass uns das Magnetfeld vor schädlicher Strahlung aus dem Weltraum schützt und auch mit dafür verantwortlich ist, dass bei uns eine Atmosphäre und Ozeane langfristig existieren konnten und können." Die aktuellen Erkenntnisse deuten nun darauf hin, dass das Magnetfeld eine noch wichtigere Rolle bei der Entstehung von Leben auf der Erde gespielt haben könnte.

Heutzutage wird das Magnetfeld vom Erdkern angetrieben, der aus geschmolzenem Eisen besteht und permanent elektrische Ströme in einer Art sich selbst antreibendem Dynamo abgibt. Das daraus resultierende Magnetfeld breitet sich um die Erde aus wie eine schützende Blase. Forscher glauben, dass vor Milliarden von Jahren sich nur Leben auf der Erde entwickeln konnte, weil das Magnetfeld irgendwann so stark war, um genug kosmische Strahlung fernzuhalten. So konnte sich letztlich auch die Erdatmosphäre aufbauen, die für unser Überleben entscheidend ist.

Links/Studien

Der Artikel "Possible Eoarchean Records of the Geomagnetic Field Preserved in the Isua Supracrustal Belt, Southern West Greenland" ist im Fachjournal "Journal of Geophysical Research Solid Eart" erschienen.

cdi

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 26. April 2024 | 14:02 Uhr

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