Amazonas-Flussdelfin Inia geoffrensis am Ariau-Fluss
Amazonas-Flussdelfin (Inia geoffrensis) am Ariau-Fluss, einem Nebenfluss des Rio Negro in Südamerika. Bildrechte: IMAGO / Avalon.red

Wissen-News Neun Staaten wollen Aussterben von Flussdelfinen verhindern

25. Oktober 2023, 09:50 Uhr

Neun Länder Südamerikas und Asiens haben eine Erklärung zur Rettung der letzten Flussdelfine verabschiedet. Die Zahl der im Süß- und Brackwasser großer Flusssysteme lebenden Säuger ist seit Jahrzehnten extrem rückläufig.

Neun Länder aus Südamerika und Asien wollen gemeinsam das Aussterben der letzten Flussdelfine verhindern. Vertreter von Bangladesch, Bolivien, Brasilien, Kambodscha, Kolumbien, Ecuador, Indien, Nepal und Venezuela unterzeichneten in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá eine gemeinsame Erklärung zum Schutz dieser seltenen Tiere. Pakistan und Peru schlossen sich der Erklärung an, um sie in Kürze ebenfalls zu unterschreiben.

Die beteiligten Länder verständigten sich darauf, die Wasserqualität im Lebensraum der Flussdelfine zu verbessern, Schutzgebiete zu schaffen, gegen Überfischung vorzugehen und die indigenen Gemeinschaften in den betroffenen Regionen in den Schutz der Tiere einzubinden. Nach Einschätzung des Leiters der WWF-Praxisgruppe Süßwasser, Stuart Orr, wird die Erklärung der neun Staaten dabei helfen, "dass sich die Flussdelfin-Populationen auf der ganzen Welt erholen" und "die Gesundheit der großen Flüsse verbessern" können.

Aufgrund von Umweltverschmutzung und Fischerei ist die weltweite Population von Fluss- bzw. Süßwasserdelfinen nach Angaben der internationalen Natur- und Umweltschutzorganisationen WWF seit den 1980er-Jahren um 73 Prozent zurückgegangen. Derzeit leben demnach noch sechs verschiedene Arten dieser in Süß- und Brackwasser beheimateten Wal-Arten in Flüssen wie dem Amazonas, dem Orinoco oder am La Plata in Südamerika sowie dem Ganges, Indus, Jangtse und dem Mekong in Asien. Zuletzt waren im brasilianischen Amazonas-Gebiet über 100 Delfine verendet. Wissenschaftler vermuteten, dass Hitze und Trockenheit das Massensterben ausgelöst haben könnten.

dpa (dn)

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