News aus der Wissenschaft Schützt guter Schlaf vor Long Covid?

Die Themen im Überblick: Schützt guter Schlaf vor Long Covid? | Die Zahl der Hautkrebsbehandlungen hat sich in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdoppelt | Versuchsanlage in Freiberg soll in drei Jahren 380.000 Liter E-Fuel produzieren | Zimmerpflanzen entfernen krebserregende Benzin-Giftstoffe aus der Luft | Engpass bei Diabetes-Mittel "Ozempic" wegen Nutzung als Abnehmhilfe | Früher Typ-2-Diabetes erhöht Demenz-Risiko im Alter | Diese und weitere Themen in den MDR WISSEN News.

Eine Frau schläft auf einem Sofa
Eine hohe Schlafqualität kann das Risiko für Long Covid womöglich reduzieren. Zumindest legen die Ergebnisse einer aktuellen Studie das nahe. Bildrechte: IMAGO/ingimage

30.05.2023 17:05 Uhr | Schützt guter Schlaf vor Long Covid?

Eine aktuelle Studie untersucht, inwiefern bestehende Schlafprobleme einen Einfluss darauf haben, ob Menschen Long Covid entwickeln oder nicht. Anhand von fünf Dimensionen, darunter beispielsweise die Gesamtschlafdauer und ob eine Person schnarcht oder nicht, ermittelten die Forschenden bei 1979 Frauen, wie deren Schlafqualität eingestuft werden konnte. Von den Frauen in der Studie entwickelten 870 eine Long Covid-Erkrankung, wobei diejenigen, die bereits vor der Pandemie eine gute Schlafqualität hatten, ein 30 Prozent niedrigeres Risiko für Long Covid hatten. Auch eine gute Schlafqualität während der Pandemie ließ sich mit weniger Long-Covid-Fällen in Verbindung bringen.

Long Covid bedeutet, dass eine Person nach der überstandenen Infektion weiterhin für die Dauer von mehr als vier Wochen Symptome hat. Schätzungsweise betrifft das 20 bis 70 Prozent der Covid-19-Infizierten. Die Symptome können weit auseinandergehen, oft umfassen sie einen andauernden Husten, Depressionen, Erschöpfung, Schlaflosigkeit und die Unfähigkeit, klare Gedanken zu fassen.

Schlafprobleme gelten insgesamt als ein Gesundheitsrisiko, das häufig übersehen wird. Nach aktuellen Schätzungen ist circa ein Drittel der Weltbevölkerung davon betroffen. Schlafentzug oder eine schlechte Schlafqualität werden mit einer Reihe von physischen, psychischen und kognitiven Erkrankungen in Zusammenhang gebracht. Die aktuellen Befunde legen nahe, dass eine gute Schlafqualität womöglich vor Long Covid schützen könnte. Die Forschenden empfehlen deshalb nun, in weiteren Studien zu untersuchen, inwiefern eine Verbesserung der Schlafqualität sich an dieser Stelle auswirkt.

Die Studie zum Nachlesen gibt es hier.

Wissen

Hyperbare Oxygenierung
Die hyperbare Oxygenierung kann bei Long-Covid-Patienten die Herzfunktionen verbessern, wie eine aktuelle Studie ergeben hat. Bildrechte: imago images/ITAR-TASS

30.05.2023 14:15 Uhr | Selbst Juristen tun sich schwer mit Juristensprache

Warum schreiben Anwältinnen und Anwälte ihre juristischen Dokumente eigentlich in einem so undurchschaubaren Stil? Ein Merkmal, das die Verständlichkeit juristischer Texte besonders erschwert, ist das sogenannte Center-Embedding. Hier werden lange Definitionen mitten im Satz eingefügt. In einer Studie von 2022 hatte ein Team aus Linguisten bereits gezeigt, dass diese Art der Einfügung für die Lesenden besonders schwer zu erfassen ist. Nun legen die Ergebnisse einer aktuellen Studie nahe, dass auch die Juristinnen und Juristen selbst mit der Fachsprache so ihre Probleme haben.

Zu diesem Schluss kommt ein Team vom Massachusetts Institute for Technology. Die Forschenden legten Anwältinnen und Anwälten juristische Texte sowie Texte in einfacherer Sprache vor und überprüften danach, wie gut sich die Testpersonen an die Inhalte selbiger Texte erinnern konnten. Nach der Lektüre eines juristischen Textes erinnerten sich die Anwältinnen und Anwälte an 45 Prozent des Inhalts – handelte es sich um einen Text in vereinfachter Sprache, waren es über 50 Prozent.

Diese Ergebnisse sind spannend, weil es zuvor die Arbeitshypothese gab, dass Juristinnen und Juristen ihre Texte deshalb so umständlich formulieren, weil sie selbst derart gut an ihre spezielle Art des Formulierens gewöhnt sind, dass sie gar nicht mehr merken, wie kompliziert die Formulierungen sind. Das scheint den aktuellen Studienergebnissen zufolge aber nicht immer der Fall zu sein.

Hier geht es zur aktuellen Studie und hier zur Vorgängerstudie von 2022.

30.05.2023 12:40 Uhr | Die Zahl der Hautkrebsbehandlungen hat sich in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdoppelt

Sei es die Radtour an den See, das Picknick im Park oder Sonnenbaden im Hinterhof: Mit dem Sommer ist auch die Sonnenbrand-Gefahr zurück. Vor allem in den Sommermonaten Juni bis August von 11 Uhr bis 15 Uhr sei das Risiko, einen Sonnenbrand zu bekommen, besonders hoch, sagt der Dermatologe Mark Berneburg gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

braungebrannter Toast
Crispy Bräune mit Nachwirkung: Sonnenbaden erhöht das Risiko für weißen und schwarzen Hautkrebs. Bildrechte: IMAGO / Shotshop

UV-Strahlen können im Erbgut von Hautzellen schädliche Veränderungen hervorrufen, die langfristig das Risiko für weißen und schwarzen Hautkrebs erhöhen. Außerdem verantwortlich sind sogenannte blasige Sonnenbrände (besonders schwere Sonnenbrände, bei denen die Haut Blasen wirft), lange und regelmäßige Aufenthalte in der Sonne, aber auch Solariumsbesuche. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts hat sich die Zahl der Krankenhausbehandlungen wegen Hautkrebs in den vergangenen 20 Jahren stark erhöht. 2021 wurden demnach 105 700 Menschen mit der Diagnose Hautkrebs im Krankenhaus stationär behandelt – das sind immerhin knapp 75 Prozent mehr als 2001. Zu dieser zunächst erschreckenden Steigerung trägt allerdings auch die allgemein gestiegene Lebenserwartung bei. Immerhin die Hälfte der 2021 an Hautkrebs Verstorbenen war 80 Jahre oder älter.

Ob sich die Sonneneinstrahlung im Zuge des Klimawandels noch verändern könne, sei noch nicht klar, erklärt Andreas Matzarakis vom Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung des Deutschen Wetterdiensts (DWD). Eine Sache, die sich mit zunehmender Wärme allerdings verändere, sei das Freizeitverhalten der Menschen. Dazu gehöre, dass wir mehr Zeit draußen und damit auch mehr Zeit in der Sonne verbringen würden. Deshalb fordert unter anderem das Bundesamt für Strahlenschutz aktuell weitreichendere UV-Schutz-Maßnahmen durch Städte und Gemeinden, darunter beispielsweise die Schaffung neuer Schattenplätze.

Mit dpa

26.05.2023 18:45 Uhr | Versuchsanlage in Freiberg soll 380.000 Liter E-Fuel produzieren

Martin Gräbner (l), Professor an der TU Bergakademie Freiberg und Tilo Peissig stehen in der Groߟversuchsanlage für E-Fuels der TU in Freiberg.
Die Benzinsynthese-Großversuchsanlage der TU Bergakademie Freiberg soll bis 2026 380.000 Liter E-Fuel produzieren. Bildrechte: dpa

In einer Demonstrationsanlage an der TU Bergakademie Freiberg will ein Konsortium aus Forschung und Industrie in den kommenden Jahren 380.000 Liter E-Fuel herstellen. Wie die Hochschule mitteilte, wird der synthetische Kraftstoff aus biogenem oder regenerativ gewonnenem Methanol erzeugt. Die ersten 15.000 Liter des synthetischen Benzins wurden am Donnerstag (25. Mai) im Beisein von Bundesverkehrsminister Volker Wssing (FDP) und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) in Freiberg abgeholt.

Wie die TU Bergakademie weiter mitteilte, wird das Teilprojekt in enger Zusammenarbeit mit dem Chemieanlagenbau Chemnitz GmbH (CAC) realisiert. Nach ihrer erfolgreichen Versuchsfahrt soll die Benzinsynthese-Großversuchsanlage mit einer optimierten Produktaufbereitung ausgerüstet werden, die nach Angaben von Projektleiter Prof. Martin Gräbner eine weitere Verbesserung der Benzinqualität ermöglicht. Danach solle in monatelangen Versuchen die Dauerbetriebsfähigkeit des Produktionsverfahrens bestätigt werden. Zudem sollen in Freiberg verschiedene Qualitäten regenerativ hergestellten Methanols getestet werden.

Die bis 2026 in Freiberg zu produzierenden 380.000 Liter E-Fuel-Benzin sollen den Projektpartnern für Kraftstoffuntersuchungen sowie umfangreiche Kfz-Tests zur Verfügung gestellt werden. Die Großversuchsanlage für synthetisches Benzin wurde 2009 als bundesweit erste und größte ihrer Art von der Chemnitzer CAC an der TU Bergakademie Freiberg errichtet. Das Teilprojekt wird insgesamt mit 12,78 Millionen Euro gefördert.

26.05.2023 16:33 Uhr | 12.000 Jahre alte Zähne von Steinzeit-Kind entdeckt

Bei Ausgrabungen in der Blätterhöhle in Hagen in Nordrhein-Westfalen haben Archäologen die rund 12.000 Jahre alten Überreste eines etwa siebenjährigen Kindes aus der Altsteinzeit gefunden. Wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe in Münster mitteilte, entdeckten sie auch ein Unterkieferfragment und einige Zähne. Die Forscher fanden auch einen Zahn eines erwachsenen Homo sapiens, der zur selben Zeit wie das Kind dort gelebt hatte.

Bei Ausgrabungen an der Blätterhöhle in Hagen haben Archäologen menschliche Überreste aus der späten Altsteinzeit entdeckt. Dabei handelt es sich um ein Unterkieferfragment, Zähne und Zahnfragmente eines etwa sieben Jahre alten Kindes sowie den Zahn eines Erwachsenen.
Die Zähne eines Steinzeit-Kindes und eines Erwachsenen aus der Blätterhöhle bei Hagen. Bildrechte: dpa

In der 1983 entdeckten Höhle wurden erstmals 2004 menschliche Überreste aus der Steinzeit gefunden, daher graben Archäologen dort regelmäßig. Die neuen Funde sind nach Angaben des Landschaftsverbands allerdings die bislang ältesten. Zuvor wurden in oder vor der Höhle Knochen von etwa zwölf modernen Menschen entdeckt, die vor etwa 5.000 bis knapp 11.000 Jahren dort lebten. Die Besiedlung Europas durch den modernen Menschen der Gattung Homo sapiens begann nach bisherigen Erkenntnissen vor etwa 45.000 Jahren und erfolgte in mehreren Wellen über einen langen Zeitraum.

AFP

26.05.2023 15:19 Uhr | Weniger Schwalben und Mauersegler gezählt

Bei der Zählaktion "Stunde der Gartenvögel" sind in diesem Jahr weniger Schwalben und Mauersegler, dafür aber mehr Meisen und Finken gezählt worden. Das haben der Naturschutzbund Deutschland Nabu und der bayerische Naturschutzverband LBV bei der Präsentation der Zählergebnisse mitgeteilt.

Wie Nabu-Geschäftsführer Leif Miller sagte, geht der "starke Abwärtstrend bei den gebäudebrütenden Insektenfressern ungebremst" weiter. Es seien weniger Mauersegler und Mehlschwalben gemeldet worden als im Vorjahr. Ein Grund sei die "große Wohnungsnot". Die Gebäudebrüter bräuchten dringend Brutmöglichkeiten durch vogelfreundliche Gebäudesanierungen. Deutlich häufiger wurden dafür Finken- und Meisenarten gezählt. Laut Miller könnte das vergangene "Mastjahr" mit vielen Baumfrüchten der Grund sein. Dadurch hätten mehr Meisen und Finken als sonst den Winter überlebt.

Deutschlandweit haben sich fast 59.000 Menschen an der "Stunde der Gartenvögel" beteiligt. Sie meldeten rund 1,3 Millionen Vögel aus über 40.000 Gärten und Parks. Die Aktion lief vom 12. bis 14. Mai. Die Teilnehmer zählten dafür eine Stunde lang Vögel im Garten, am Balkon oder im Park.

26.05.2023 14:25 Uhr | ChatGPT Expedia Teil 2: Verreisen mit ChatGPT

ChatGPT hat Plugins erhalten. Mit ihnen kann der KI-Bot auf Daten vieler externer Anbieter zugreifen. Toll? Unser KI-Tester Kilian Irrgang hat sich die Plugins vorgenommen und geht heute damit auf Reisen. Mehr dazu im folgenden Artikel.

26.05.2023 14:12 Uhr | Pflanzen entfernen krebserregende Benzin-Giftstoffe aus der Luft

Eine Studie aus Australien hat gezeigt, dass Pflanzen giftige Benzindämpfe, einschließlich krebserregender Verbindungen wie Benzol, effizient aus der Raumluft entfernen können. Forscher der University of Technology Sydney (UTS) wiesen nach, wie eine kleine grüne Wand aus Zimmerpflanzen schädliche, krebserregende Schadstoffe hochwirksam beseitigte. Dabei wurden 97 Prozent der giftigsten Verbindungen in nur acht Stunden aus der Umgebungsluft entfernt.

Eine Frau mit Zimmerpflanzen
Eine kleine Wand von Zimmerpflanzen kann in kurzer Zeit fast alle Benzin-Giftstoffe aus der Raumluft entfernen. Bildrechte: IMAGO / Westend61

Die Studie ist die erste, die die Fähigkeit von Pflanzen beweist, auch Benzindämpfe zu reinigen. Diese sind die größte Quelle für giftige Verbindungen in Gebäuden weltweit. Da Büros und Mehrfamilienhäuser oft direkt mit Parkhäusern verbunden sind, dringen schädliche benzinhaltige Verbindungen häufig in Arbeits- und Wohnbereiche ein. Das gleiche gilt für Gebäude an nahe gelegenen Straßen.

Das Einatmen von Benzindämpfen kann zu Lungenreizungen, Kopfschmerzen und Übelkeit führen und wurde mit einem erhöhten Risiko für Krebs, Asthma und andere chronische Krankheiten in Verbindung gebracht. Schlechte Luftqualität in Innenräumen ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO weltweit für 6,7 Millionen vorzeitige Todesfälle verantwortlich.

26.05.2023 13:28 Uhr | Musks Neuralink darf Hirn-Computer-Schnittstelle am Mensch testen

Elon Musks Hirnimplantat-Firma Neuralink hat nach eigenen Angaben eine Zulassung der US-Gesundheitsbehörde FDA für klinische Studien am Menschen erhalten. Das hat das kalifornische Unternehmen via Twitter mitgeteilt. Ziel ist es, das menschliche Gehirn mit einem Computer zu vernetzen. Die FDA äußerte sich bislang selbst nicht dazu.

Die 2016 gegründete Forschungseinrichtung Neuralink entwickelt Technologien zur direkten Vernetzung von Menschen und Computern mithilfe von Hirnimplantaten. Die sogenannten Brain-Computer-Interfaces (BCI) sollen menschliche Gedanken mithilfe technischer Schaltkreise lesen, verarbeiten und in Bewegungen oder Sprache übersetzen. Auf diese Weise könnten Gelähmte über die Verbindung ihrer Neuronen mit dem Computer das eigene Smartphone oder ein Exoskelett steuern. Auch könnten Menschen mit einem Locked-In-Syndrom über ein BCI mit ihrer Außenwelt kommunizieren.

Für den Einsatz des Neuralink-Implantats ist laut dem US-Sender CNBC eine Operation am Hirn notwendig, wobei der Link im Kopf über feine Leitungen direkt mit dem menschlichen Gewebe verbunden wird. Externe Geräte sollen dann kabellos angesteuert werden können.

dpa

26.05.2023 13:00 Uhr | China erwartet Corona-Sommerwelle mit bis zu 65 Millionen Infektionen pro Woche

In China hat eine neue massive Welle von Corona-Infektionen begonnen. Experten rechnen nun mit bis zu 65 Millionen neuen Ansteckungen pro Woche. Derweil ist Covid-19 in Deutschland aktuell kein Thema mehr. mehr dazu im folgenden Artikel.

26.05.2023 12:50 Uhr | Klima-Update: 40 Prozent der Weltbevölkerung 2070 außerhalb der Klimanische

Eine Erwärmung von 2,7 Grad Celsius würde dazu führen, dass die Klimabedingungen in einigen der am dichtesten besiedelten Gebiete der Erde sehr schwierig werden. Über diese und andere Themen rund ums Klima informiert sie das aktuelle MDR Klima-Update.

26.05.2023 12:12 Uhr | Private Mondlandung an Fehler bei Höhenberechnung gescheitert

Eine fehlerhafte Höhenberechnung war der Grund für das kürzliche Scheitern der ersten privaten Mondlandung durch die japanische Raumfahrtfirma ispace. Das hat das Unternehmen nach der Auswertung der Flugdaten für die "Hakuto-R-Mission 1" bekannt gegeben: "Der wahrscheinlichste Grund für die falsche Höhenschätzung des Landers war, dass die Software nicht wie erwartet funktionierte."

Ispace hatte im vergangenen Monat kurz nach der anvisierten Landezeit keine Daten mehr vom Landegerät empfangen. Die Firma teilte mit, dass "Hakuto-R" nach Erreichen der geplanten Landezeit seinen Sinkflug mit geringer Geschwindigkeit fortgesetzt hatte, bis dem Antriebssystem der Treibstoff ausgegangen sei. Man gehe davon aus, dass der Lander im freien Fall auf die Mondoberfläche stürzte. Bei Erfolg wäre die "Hakuto-R"-Mission weltweit die erste private Mondlandung gewesen. Ispace kündigte an, für die 2024 und 2025 geplante zweite und dritte Mission Verbesserungen vornehmen zu wollen.

dpa

26.05.2023 11:08 Uhr | Fraunhofer-Präsident hört nach Spesenvorwürfen auf

Der nach Spesenvorwürfen in die Kritik geratene Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft Reimund Neugebauer legt nach elf Jahren sein Amt nieder. Wie die Fraunhofer-Gesellschaft in München mitteilte, übernimmt der derzeitige Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), Holger Hanselka, die Nachfolge Neugebauers.

Reimund Neugebauer
Prof. Dr. Reimund Neugebauer hört als Fraunhofer-Präsident auf. Bildrechte: dpa

Der Bundesrechnungshof hatte der Fraunhofer-Spitze unangemessen hohe Spesenrechnungen und weitere Verfehlungen vorgeworfen. In einem Bericht vom Februar hieß es: "Insgesamt zeigte sich ein unangemessener Umgang mit Steuermitteln durch überhöhte Reise-, Dienstfahrzeug- und Repräsentationskosten." Schwerpunkt der Fraunhofer-Gesellschaft mit ihren über 30.000 Mitarbeitern ist die auf praktische Anwendung konzentrierte Forschung. In Neugebauers Amtszeit ist der Etat von 1,9 Milliarden Euro auf rund 3 Milliarden Euro im Jahr gestiegen, die Zahl der Institute von 64 auf 76 gewachsen.

dpa

26.05.2023 10:42 Uhr | Engpass bei Diabetes-Mittel wegen Nutzung als Abnehmhilfe

Weil das verschreibungspflichtige Diabetes-Medikament Semaglutid vermehrt als Abnehmhilfe genutzt wird, besteht aktuell ein Lieferengpass für das Präparat. Nach Angaben von David Francas, Professor für Daten- und Lieferkettenanalyse an der Hochschule Worms, wird Semaglutid gehypt, weil man gemerkt habe, dass man es auch zum Abnehmen nutzen könne. Deshalb habe man plötzlich "einen Off-Label-Use für das Medikament, der auch die Nachfrage treiben kann".

Diabetes-Medikament Ozempic
Das Diabetes-Medikament Ozempic wird entgegen seiner offiziellen Zulassung zunehmend als Abnehmhilfe verschrieben. Bildrechte: IMAGO / ZUMA Press

Bei einem "Off-Label-Use" - also einer anderen Verwendung als auf dem Etikett angezeigt - wird ein Arzneimittel gegen eine Krankheit eingesetzt, für die es gar nicht zugelassen ist. Semaglutid ist in Europa seit 2018 als Diabetes-Medikament "Ozempic" zugelassen, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Anfang 2022 wurde Semaglutid in der EU unter dem Markennamen "Wegovy" auch als Mittel zur Gewichtsreduktion bei Menschen mit Adipositas und Übergewicht zugelassen. In Deutschland ist "Wegovy" allerdings gar nicht erhältlich, weswegen Ärzte Abnehmwilligen das Diabetes-Medikament "Ozempic" verschreiben.

Semaglutid wurde in den vergangenen Monaten in sozialen Netzwerken gehypt, weil Prominente wie Elon Musk so abgenommen haben sollen. Seither stieg die Nachfrage nach dem Medikament stark an. In einer im "New England Journal of Medicine" veröffentlichten Studie verloren Patienten, die begleitend zu Änderungen in der Ernährung eine Dosis Semaglutid pro Woche erhielten, im Schnitt nach 68 Wochen etwa 15 Prozent Gewicht. Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) warnte Ende 2022 jedoch vor Risiken und Nebenwirkungen einer "nicht freigegebenen, unkontrollierten Anwendung". Experten kritisierten das Verschreiben eines Anti-Diabetikums für Abnehmwillige als Unding und appellierten an die Verantwortung der Ärzte.

dpa

26.05.2023 09:18 Uhr | Staaten regeln globale Überwachung von Treibhausgasen

Die weltweite Beobachtung von Treibhausgasen soll mit einer neuen internationalen Initiative verbessert werden. Wie die Weltwetterorganisation (WMO) am Mittwoch mitteilte, beschlossen ihre 193 Mitgliedstaaten in Genf ein System, um bestehende Messungen auf der Erde und mittels Satelliten unter ein Dach zu bringen. Der bisherige Datenaustausch auf internationaler Ebene erfolge noch kaum automatisch. Außerdem sei das Wissen über den Fluss von CO2 zwischen der Atmosphäre und natürlichen Reservoirs wie Meeren, Wäldern und Permafrostböden noch lückenhaft.

Mit der Initiative "Global Greenhouse Gas Watch" (Globale Treibhausgas-Überwachung) sollen künftig CO2, Methan und Lachgas weltumspannend beobachtet werden. Monatliche Berichte zu den Gas-Flüssen mit einer Auflösung von 100 mal 100 Kilometern sollen erstellt werden. Die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre liegt laut WMO auf dem höchsten Stand der vergangenen 800.000 Jahre. Von Menschen verursachte Emissionen solcher Chemikalien sind für den Klimawandel verantwortlich.

dpa

25.05.2023 18:25 Uhr | Früher Typ-2-Diabetes erhöht Demenz-Risiko

Je früher eine Person an Typ-2-Diabetes (T2D) erkrankt, desto höher ist die Gefahr, im späteren Leben eine Demenz zu entwickeln. Das ist das Ergebnis einer Studie aus den USA, die in der Zeitschrift Diabetologia veröffentlicht wurde. Dabei zeigten die Autoren auch, dass das frühe Erkennen eines Prädiabetes und dessen verhindertes Fortschreiten zu Typ-2-Diabetes Demenzfälle erheblich verringern kann.

Ein junges Mädchen zeigt den Bildschirm eines Blutzuckermessgeräts mit den Ergebnissen eines Bluttests auf Diabetes in die Kamera.
Junges Mädchen mit Blutzucker-Messgerät: Je früher jemand an Typ-2-Diabetes erkrankt, desto höher ist das Risiko einer Altersdemenz. Bildrechte: IMAGO / Panthermedia

Prädiabetes ist ein Zwischenstadium eines hohen Blutzuckers, bei dem die Schwelle für Typ-2-Diabetes jedoch noch nicht überschritten ist. Die meisten Menschen, die an Typ-2-Diabetes erkranken, durchlaufen dieses "Fenster" des Prädiabetes. Bei erwachsenen US-Amerikanern mittleren Alters mit Prädiabetes entwickeln jährlich 5 bis 10 Prozent einen Typ-2-Diabetes. Insgesamt 70 Prozent der Prädiabetes-Patienten in den USA erkranken im Laufe ihres Lebens an diesem Diabetes-Typ.

Von 12.000 Teilnehmern der US-Studie hatten 20 Prozent Prädiabetes. Einen signifikanten Zusammenhang zwischen Prädiabetes und Demenz stellten die Forscher zwar nicht fest. Jedoch fanden sie heraus, dass Diabetes, der in jungen Jahren auftritt, am stärksten mit Demenz zusammenhängt. So hatten Prädiabetiker, die vor dem 2. Lebensjahr an Typ-2-Diabetes erkrankten ein dreifaches Demenzrisiko im Alter. Bei bis zum 60. Lebensjahr Erkrankten war das Demenzrisiko um 73 und bei den bis 70-Jährigen um 23 Prozent gestiegen. Erst im Alter von 80 Plus war die Entwicklung von Typ-2-Diabetes nicht mit einem erhöhten Demenzrisiko verbunden.

25.05.2023 17:35 Uhr | Wie und wo das Leben auf der Erde entstand

Wie ist das Leben auf der Erde entstanden? Und vor allem wo? Kommt das Leben aus dem Weltall? Ist es durch rauchende Schlote am Meeresboden entstanden? Verdanken wir Vulkanen die Formung erster Moleküle? Oder müssen wir in Spalten am Meeresboden nach den passenden Antworten suchen? Eine Reise zum Ursprung des Lebens unternehmen Sie hier.

25.05.2023 16:50 Uhr | Südkorea bringt kommerziellen Satelliten mit eigener Rakete ins All

Südkorea hat eigenen Angaben zufolge mit einer selbst entwickelten Trägerrakete erstmals einen Satelliten für die kommerzielle Anwendung erfolgreich ins All gebracht. Wie das Wissenschaftsministerium in Seoul mitteilte, hob die dreistufige Weltraumrakete Nuri (KSLV-2) planmäßig vom Naro-Raumfahrtzentrum im Süden des Landes ab. Etwa 40 Minuten später habe der Kleinsatellit NEXTSat 2 das erste Signal an eine Forschungsstation in der Antarktis gesendet. Der Satellit soll unter anderem die kosmische Strahlung in einer erdnahen Umlaufbahn beobachten. Südkorea will im Rahmen seines Raumfahrtprogramms im Geschäft um die Beförderung von Satelliten mitmischen. Es war bereits der dritte Start einer KSLV-2-Rakete.

25.05.2023 15:25 Uhr | Menschen am Meer sind gesünder

Menschen, die in der Nähe des Meeres wohnen oder sich am Meer aufhalten, geben an, gesünder zu sein. Das ist das Ergebnis einer internationalen Studie unter Leitung von Umweltpsychologen der Universität Wien, bei der Menschen in 15 Ländern befragt wurden. Das Gesundheitsempfinden der Meeresanwohner war dabei unabhängig von Land und eigenem Einkommen positiv.

Wie die Erstautorin der in der Fachzeitschrift Communications Earth & Environment veröffentlichten Studie, die Wiener Umweltpsychologin Sandra Geiger, sagte, scheint jeder Mensch von der Nähe zum Meer zu profitieren, also nicht nur die Wohlhabenden. Das Leben in Küstennähe und der Besuch der Küste könne deshalb positive Auswirkungen auf die Gesundheit der Gesamtbevölkerung haben.

An der Studie nahmen 15.000 Personen aus den europäischen Ländern Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Spanien, Vereinigtes Königreich, Tschechien sowie aus Australien teil.

25.05.2023 14:22 Uhr | Bayern untersucht Methan-Ausstoß von Milchkühen

In Bayern untersucht die Landesanstalt für Landwirtschaft die Methanemissionen von Milchkühen in Ställen. Ziel des Projekts "Methacow" ist es, Milchbauern die Berechnung der Methanemissionen ihrer Tiere zu erleichtern und diese durch angepasste Fütterung zu senken. Auf dem Staatsgut Achselschwang in Oberbayern erfassen dafür Sensoren an 30 Trögen Atemluft, Fressverhalten, Aktivität, Wiederkäuen und Tiergesundheit. Auch die Milchmenge wird täglich gemessen, zudem werden wöchentlich Milchproben im Labor untersucht.

Methan ist neben CO2 eines der Treibhausgase, deren Konzentration in der Atmosphäre in den vergangenen 200 Jahren stark gestiegen ist. Schätzungen zufolge sind etwa 50 bis 60 Prozent der weltweiten Methan-Emissionen auf menschliche Aktivität zurückzuführen. Dazu gehört auch die Rinderhaltung. Kühe produzieren Methan beim Wiederkäuen, wenn sie das Futter aus dem Pansen zurück ins Maul befördern. Biologisch ist dieses "Rülpsen" notwendig, da Kühe so die in Gras, Stroh und Heu enthaltene Zellulose verdauen können.

dpa

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 25. Mai 2023 | 20:15 Uhr

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