Ein Covid-19 Schnelltest.
Experten raten angesichts steigender Corona-Zahlen dazu, wieder häufiger einen Selbsttest zu machen, wenn Erkältungssymptome auftreten. Bildrechte: IMAGO / Martin Wagner

Covid-19 RKI beobachtet Anstieg der Corona-Zahlen – Neue Variante Eris wird dominant

25. August 2023, 09:49 Uhr

Deutschland zählt aktuell rund 4.000 neue Corona-Infektionen binnen einer Woche. Verursacht werden sie inzwischen hauptsächlich durch die neue Variante EG.5.1 "Eris". Größere Sorgen macht Forschenden aber BA 2.86.

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Der Herbst naht und mit ihm könnte eine neue Covid-19 Welle anstehen. Bereits jetzt beobachtet das Robert Koch-Institut, dass die Zahl der Corona-Infektionen wieder zunimmt. Im aktuellen Grippe-Wochenbericht schreiben die Experten: "In den letzten Wochen weisen steigende Raten der akuten Atemwegsinfektionen bei (älteren) Erwachsenen, ein Anstieg der übermittelten Covid-19 Fälle und steigende Positivenraten in der laborbasierten Überwachung von SARS-CoV-2 auf eine Zunahme der Covid-19-Aktivität in Deutschland hin."

RKI beobachtet Anstieg gemeldeter Corona-Infektionen – Epidemiologe rät zu Selbsttests

Laut dem Pandemieradar des Bundesgesundheitsministeriums liegt die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz aktuell aber nur bei fünf Fällen pro 100.000 Einwohnern. Am höchsten ist sie in Hamburg (acht Fälle), Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland (jeweils sieben Fälle), in Mitteldeutschland liegt sich aktuell bei fünf Fällen. Der Grippe-Wochenbericht zählt in der Woche bis zum 20. August insgesamt 3.999 gemeldete Infektionen in Deutschland. Das sind etwas über 1.400 mehr als in der Woche zuvor. Influenza wurde dagegen in der gleichen Woche nur 33 Mal nachgewiesen und gemeldet.

Der Epidemiologe Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen rät daher, bei Halsschmerzen, Husten und laufender Nase auch wieder Corona-Schnelltests zu machen. "Wer Erkältungssymptome hat, sollte sich jetzt wieder testen, um eine Corona-Infektion zu erkennen und möglichst niemanden anzustecken. Die Tests funktionieren weiterhin zuverlässig, auch bei der neuen Variante", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Zu beachten ist dabei allerdings das Verfallsdatum älterer Tests: Je weiter der angegebene Tag zurückliegt, desto höher ist das Risiko, dass der Test falsche Ergebnisse anzeigt, warnt unter anderem die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA.

Neue Coronavariante Eris (EG.5.1) in Deutschland – Forscher mehr besorgt über stark mutierte Variante BA.2.86

Laut Medienberichten wird derzeit die neue Virusvariante EG.5.1 in Deutschland dominant. Sie kommt in rund vierzig Prozent aller analysierten Proben vor. Die WHO stuft EG.5.1. als Variante von Interesse ein und hat ihr bereits den offiziellen Namen Eris gegeben. Nach aktuellem Kenntnisstand ist das Virus wieder etwas ansteckender geworden aber nicht gefährlicher. Wahrscheinlich kann Eris der durch Impfungen und Infektionen aufgebauten Immunität zu einem kleinen Teil ausweichen. Experten stufen diesen Prozess als natürliche Evolution ein. Aller Voraussicht nach erfordert Eris deshalb keine neuen Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung.

Mit größerer Besorgnis beobachten Wissenschaftler dagegen die Variante BA.2.86. Dieses kürzlich aufgetauchte Virus ist genetisch sehr stark mutiert im Vergleich zu bisherigen Varianten und könnte daher potenziell sogar eine völlig neue Linie nach Omikron bilden. Allerdings wurden bisher nur sehr wenige Ansteckungen mit BA.2.86 beobachtet, so dass auch ein Aussterben dieser Linie noch möglich ist.

32 Kommentare

goffman vor 37 Wochen

@ Vox Populi: Die Impfung ist keine Gen-Therapie, da sie keine menschlichen Gene verändert. Die mRNA gelangt nicht einmal in den Zellkern. Aber selbst wenn es Gen-Therapie wäre: warum sollte ich das nicht mit Tabletten vergleichen? Die meisten Tabletten haben weit krassere Nebenwirkungen.

goffman vor 37 Wochen

Würde mich auch interessieren, was das für eine Studie sein soll. Schon der Mangel einer Kontrollgruppe spricht für Unseriösität. Man kann schließlich nicht Menschen im Lockdown mit Menschen vergleichen, die berufsbedingt in Gruppen zusammenwohnen.

MDR-Team vor 37 Wochen

Eine Finanzierung heißt noch lange nicht, dass das Ergebnis vorgegeben ist. Zudem muss jemand die Forschung finanzieren. Und staatliche Forschung wird vor allem an Universitäten durchgeführt.