Flächige Ausuferrungen durch ein wieder hergestelltes Wasserregime des Burgauenbaches im Leipziger Auwald
Flächige Ausuferrungen durch wieder hergestellte Wasserzufuhr des Burgauenbaches. Bildrechte: Mathias Scholz/UFZ

Wissen-News "Lebendige Luppe" bringt Leipziger Elster-Auwald Wasser zurück

23. Mai 2024, 17:36 Uhr

Mit dem Projekt "Lebendige Luppe" wurde dem Auwald am Elster-Nebenarm Luppe in den vergangenen Jahren ein Teil seines Wassers zurückgegeben. Nördlich von Leipzig fungieren zwei alte Bäche im Umfeld des Flussarmes wieder als natürliche Lebensadern und Biotope.

Zwölf Jahre nach seinem Start ist zwischen Leipzig und Schkeuditz in Sachsen das Projekt "Lebendige Luppe" mit einem positiven Fazit zu Ende gegangen. Wie das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ in Leipzig mitteilte, konnten die nördlichen Auwälder entlang der Luppe, einem Nebenfluss der Weißen Elster, seit 2012 wieder zu lebendigeren und funktionsfähigeren Ökosystemen umgestaltet werden.

Blick auf einen Bach in einem Wald
Ausuferungen durch wiederhergestellten Burgauenbach im Leipziger Auwald. Bildrechte: Michael Vieweg

Nach Angaben des UFZ-Auenökologen Mathias Scholz kann der dortige fünf Kilometer lange Burgauenbach bei Hochwasser nun wieder über die Ufer treten. Er fungiert damit als Lebensader für den Auwald. Auch der Zschampert ist demnach dabei, sich von einem Graben wieder in einen naturnahen Bach zu verwandeln. Ausgetrocknete Tümpel würden wieder voll Wasser stehen und Laichmöglichkeiten für Amphibien bieten.

Begleitende Untersuchungen des UFZ und der Universität Leipzig zeigen den Angaben zufolge erste positive Folgen dieser und anderer Maßnahmen auf das Ökosystem. So sorgte etwa die jährliche Flutung (seit 1993) einer sieben Hektar großen Fläche im südlichen Leipziger Auwald dafür, dass sich typische Auwald-Arten wie Eichen, Eschen und Ulmen wieder gesund entwickeln konnten, während der unnatürliche Ahorn-Bestand stark zurückging. Ähnliche Entwicklungen erwarten die UFZ-Forscher auch am renaturierten Burgauenbach im nördlichen Auwald, wo kurz nach der Wiederherstellung der Wasserzufuhr bereits 20 Hektar überschwemmt waren.

Die Luppe und ihr Auwald Auen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa. Sie verbessern die Wasserqualität und leisten einen wichtigen Beitrag zum Hochwasser- und Klimaschutz. Seit dem 19. Jahrhundert wurde der Elster-Arm der Luppe zwischen Leipzig und Halle begradigt, reguliert und eingedeicht. Teile ihrer Aue wurden trockengelegt, aufgeschüttet und bebaut. Die künstliche "Neue Luppe" durchschnitt ehemalige Flussläufe und transportierte das Wasser schnell ab, weshalb die Auwälder austrockneten.

(dn)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 15. März 2024 | 06:21 Uhr

2 Kommentare

glaubtsnich vor 3 Wochen

Sinnvolle Renaturierung sollte es auch endlich mal auf der Seenplatte geben. Irgendwelches Gestrüpp, jahrelange Brachen und veraltete Sichtweisen haben da 20 jahre gekostet. Es könnte ein schöner Laub- und Auenwald da stehen. Statt teure Bäume zu kaufen und zu Pflanzen könnte man genauso Herbstlaub mit Samen auf Brachen unterheben. Falls mal was da Gebaut wird, kann man dann immernoch Holz ernten.

tomate vor 3 Wochen

Es gibt sie noch, die richtig guten Nachrichten. Es ist pures Glück, den Wald aufatmen zu sehen.

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