Winterblüher Christrose: Die Winterblüher pflanzen, pflegen und vermehren
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bot. Helleborus niger, auch Schneerose oder Schwarze Nieswurz genannt
21. November 2024, 10:55 Uhr
Wenn im Garten fast nur noch Immergrüne für Farbtupfer sorgen, erwacht eine winterliche Schönheit: die Christrose. Ab November zeigen die Stauden ihre großen, weißen bis rosa geränderten Blüten an langen Stielen.
- Christrosen können das ganze Jahr über bei frostfreiem Boden gepflanzt werden. Allerdings sollten sie im Winter unter Umständen an die Kälte gewöhnt werden.
- Die Pflanzen müssen auch im Winter regelmäßig gegossen werden. Außerdem brauchen sie regelmäßig Dünger.
- Christrosen wachsen langsam und gedeihen auch in ausreichend großen Töpfen.
Christrosen sind die ersten Winterblüher: Bei einem milden Herbst öffnen sie schon Ende November ihre Blüten. Ob im Balkonkasten, im Topf neben der Haustür oder im Garten, die Stauden wirken elegant und festlich.
Heimat | südliches Mitteleuropa, Alpen |
Pflanzenfamilie | Hahnenfußgewächse |
Wuchs | Christrosen werden je nach Sorte und Standort 15 bis 40 Zentimeter groß. Die Staude wächst kompakt und aufrecht. Sie hat ledrige, immergrüne Blätter. |
Blüte | Strahlend weiße bis rosafarbene, schalenförmige Blüten wachsen einzeln an den Stielen der Staude. |
Blütezeit | je nach Sorte von November bis März |
Früchte | Samenkapseln - Achtung, sie sind sehr giftig! |
Standort | Halbschatten, zum Beispiel lichte Stellen unter Gehölzen |
Boden | lehm- und kalkhaltige Erde; tiefgründig, humos und durchlässig; Christrosen vertragen weder Staunässe noch Trockenheit! |
Winterhart | ja |
Mehrjährig | ja |
Besonderheiten | Die gesamte Pflanze ist giftig. Bei empfindlichen Menschen kann austretender Pflanzensaft Reizungen der Haut sowie der Schleimhäute auslösen. |
Christrosen pflanzen
Christrosen können Sie das ganze Jahr über einpflanzen. Der Boden sollte offen, das heißt frostfrei sein. Selbst wenn Sie zu Weihnachten eine Christrose im Topf geschenkt bekommen, können Sie die Pflanze in den Garten oder in ein Pflanzgefäß draußen setzen. Sie sollten Ihre Christrose jedoch an die Kälte gewöhnen - ein plötzlicher Wechsel von Zimmertemperatur auf Minusgrade verkraftet sie nicht gut.
Christrosen: Was es beim Kauf zu beachten gibt Christrosen sollten aus dem Freiland kommen, wenn Sie sie direkt in ihrem Garten oder in einem Topf vor der Haustür einpflanzen möchten. So sind die Stauden bereits an die niedrigen Temperaturen draußen gewöhnt und blühen dort auch. Wählen Sie Pflanzen mit festem Wurzelballen und gesundem, grünen Laub aus. Sie sollten außerdem zahlreiche Knospen angesetzt haben.
Standort und Boden für Christrosen
Die Stauden bevorzugen den Halbschatten, sie fühlen sich zum Beispiel unter lichten Gehölzen wohl. Ein Standort unter Laubbäumen hat den Vorteil, dass die Blätter die Christrosen während der Gartensaison vor zu starker Sonne schützen. Vor dem Winter allerdings werfen die Gehölze ihr Laub ab und lassen so etwas mehr Licht zu den Stauden vordringen.
Am besten wachsen Christrosen auf kalkhaltigem, das heißt alkalischem Boden. Wo die Erde zu sauer ist, fühlen sich die Stauden überhaupt nicht wohl. Wer in seinem Garten eher neutralen bis sauren Boden hat, sollte daher im Helleborus-Beet nachhelfen. Besonders gut sind dafür Kalkgaben in Form von Eierschalen, Muschelkalk oder kalkhaltigen Gesteinen geeignet.
Christrosen mit anderen Pflanzen kombinieren
Christrosen brauchen keinen Partner, um ihre schmückende Wirkung zu entfalten. Sie sollten aber am besten mindestens drei Pflanzen setzen, damit das Weiß ihrer Blüten richtig zur Geltung kommt. Wie wäre es mit einem blühenden Winterbeet? In Kombination mit Zaubernuss und Winterschneeball beleben Christrosen den kargen Garten in der kalten Jahreszeit.
Pflege von Christrosen
Wie bei allen Stauden gilt auch für die Christrosen: Je günstiger der Standort und die Versorgung mit Nährstoffen, desto widerstandsfähiger ist die Pflanze. Erfrieren können die winterharten Stauden nicht, aber vertrocknen. Sie sollten daher im Topf und im Beet gleichmäßig feucht gehalten werden. Staunässe vertragen Christrosen jedoch nicht. Gegossen wird an frostfreien Tagen.
Die Stauden gehören außerdem zu den Starkzehrern und benötigen sehr viele Nährstoffe. Jeweils im Frühjahr und im Spätsommer freuen sie sich daher über Düngergaben. Dazu können Sie zum Beispiel Hornspäne verwenden. Im Winter sollte nicht gedüngt werden. Schneiden müssen Sie die Christrosen nicht. Sie können jedoch unansehnliche Blätter nach dem Winter entfernen.
Christrosen vermehren
Durch Aussaat vermehren sich Christrosen unkompliziert von selbst. Dabei gilt das Prinzip der natürlichen Auslese: Der stärkere Samen gewinnt. Sortenreine Christrosen werden durch Teilung erzeugt, das ist jedoch nur etwas für Kenner. Die Stauden sollten nach der Teilung gut feucht gehalten werden. Christrosen wachsen langsam, werden dafür aber 30 bis 40 Jahre alt. Vom Sämling bis zur ersten Blüte dauert es drei bis fünf Jahre.
Christrosen im Topf
Für eine Saison reicht Christrosen ein 20 Zentimeter tiefes Pflanzgefäß. Sollen sie länger in einem Topf bleiben, muss dieser mindestens 40 Zentimeter tief sein. Kombinieren lassen sich die weiß blühenden Pflanzen am besten mit Blattschmuck-Stauden, Zwerggehölzen oder Scheinbeeren. Auch die in Deutschland heimische Nieswurz-Art, Helleborus foetidus, ist ein guter Partner für Christrosen.
Christrosen und Lenzrosen unterscheiden
Oft werden Christrosen mit den Lenzrosen verwechselt oder gleichgesetzt. Sie alle gehören zur Gattung der Nieswurze, auch Helleborus genannt. Ihre Namen geben die Zeit ihrer Blüte an: Die Christ- oder Schneerose fängt schon im Dezember an zu blühen. Die Art, die erst im Frühling blüht, ist die Lenzrose. Dazu gehören vorwiegend die bunten, etwas höherstielig wachsenden Vertreter.
Botanisch gesehen ist die Christrose eine Helleborus niger, die Lenzrose hingegen eine Helleborus orientalis. Die Pflanzen und die Blüten der Lenzrosen sind durchschnittlich größer. Christrosen bilden immer nur weiße Blüten aus. Lenzrosen hingegen blühen in verschiedenen Farben - vom Februar bis ins späte Frühjahr. Innerhalb der Gattung gibt es noch weitere Arten, außerdem züchten Gärtner seit Jahren Sorten, die die Vorteile verschiedener Helleborus-Vertreter vereinen. Ein Beispiel ist der Hybrid Helleborus ′Ice N’Roses′.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 25. Februar 2024 | 08:30 Uhr