Ein handschriftlicher Brief aus dem 19. Jahrhundert.
Brief von Clara Schumann an Ernst Rudorff, 1864 Bildrechte: SLUB Dresden/Ramona Ahlers-Bergner

SLUB erwirbt Korrespondenzen von Clara Schumann und Johannes Brahms

30. Juni 2021, 10:14 Uhr

Die Sächsische Landesbibliothek Dresden hat 400 originale Schriftstücke aus der Korrespondenz zwischen Clara Schumann, Johannes Brahms und Ernst Rudorff erworben. Sie sind ab sofort auch digital für die Öffentlichkeit zugänglich.

215 originale Briefe, Postkarten und Telegramme der Musikerin Clara Schumann sowie rund 200 weitere Schriftstücke der Komponisten Johannes Brahms und Ernst Rudorff sind nun in Besitz der Sächsischen Landesbibliothek Dresden (SLUB). Bei den Handschriften handle es sich um einen umfangreichen Briefwechsel zwischen Schumann und Rudorff sowie Rudorff und Brahms, sagte SLUB-Generaldirektor Achim Bonte bei der Präsentation der Sammlung.

Die Korrespondenz eröffnet neue Einblicke in die deutsche Musikgeschichte. Der Übergang dieser Briefe aus privater Hand in den Bestand der Sächsischen Landesbibliothek macht die national bedeutsamen Quellen für Forschung und Öffentlichkeit zugänglich.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters
Ein handschriftlicher Brief aus dem 19. Jahrhundert.
Brief von Clara Schumann an Ernst Rudorff, 1858 Bildrechte: SLUB Dresden/Ramona Ahlers-Bergner

Die im 19. Jahrhundert europaweit anerkannte Pianistin, Komponistin, Pädagogin und Verlegerin Clara Schumann, Ehefrau des Komponisten Robert Schumann, war mit Rudorff und Brahms eng befreundet. In ihren Briefen, die einen Zeitraum von fast 40 Jahren fast lückenlos abdecken, thematisieren die drei Persönlichkeiten Privates wie auch Politisches, Gesellschaftliches und Alltägliches. Clara Schumann schrieb sowohl aus ihren unterschiedlichen Wohnorten als auch von Konzertreisen im In- und Ausland. Die Korrespondenzen sind zentrale Dokumente der europäischen Musikgeschichte und als national wertvolles Kulturgut erfasst.

Die neu erworbenen Quellen sind nicht nur musikwissenschaftlich außerordentlich bedeutsam, sondern dokumentieren zugleich die wachsende Vielfalt der Kommunikationsmittel in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Neben die ausführlichen persönlichen Briefe treten praktische Standard-Postkarten für Kurzmitteilungen, aber auch erste Telegramme.

Dr. Achim Bonte, Generaldirektor der SLUB Dresden
Ein handschriftlicher Brief aus dem 19. Jahrhundert.
Brief mit Noten von Ernst Rudorff an Clara Schumann, 1862 Bildrechte: SLUB Dresden/Ramona Ahlers-Bergner

Die Briefwechsel wurden mit Hilfe der Sächsischen Akademie der Wissenschaften bereits digitalisiert und sind auf den Seiten der SLUB zugänglich. Der Erwerb der Autographe war möglich mit der Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Kulturstiftung der Länder und der Mariann Steegmann Foundation.

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