Rentenversicherung Deutlich mehr Reha-Behandlungen wegen psychischer Erkrankungen

23. Februar 2023, 12:16 Uhr

Die Deutsche Rentenversicherung verzeichnet einen deutlichen Anstieg bei Reha-Behandlungen wegen psychischer Erkrankungen. Nach Einschätzung der Versicherung machen sich die Rehas aber auch bezahlt: Der Großteil der Versicherten könne so im Berufsleben bleiben.

Immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland müssen wegen einer psychischen Erkrankung eine Rehabilitation in Anspruch nehmen. Das berichtet das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" unter Berufung auf Daten der Deutschen Rentenversicherung. Demnach wurden 2022 insgesamt rund 171.000 medizinische Rehas wegen psychischer Erkrankungen bewilligt – Suchterkrankungen nicht eingerechnet. Das ist fast eine Verdopplung seit 2002, als es 92.000 solcher Rehas waren.

Im selben Zeitraum stieg der Anteil an bewilligten Rehabilitationen wegen psychischer Erkrankungen von 9,7 Prozent im Jahr 2002 auf 18,8 Prozent im vergangenen Jahr.

Behandlungsplätze deutlich ausgebaut

Die häufigsten Behandlungsursachen bei Frauen und Männern sind dem Bericht zufolge Depressionen und Angsterkrankungen. Das Durchschnittsalter der Betroffenen liege bei 50,1 Jahren. Nach Einschätzung der Rentenversicherung machen sich die Rehas bezahlt: "Unsere Erhebungen haben gezeigt, dass bei rund 82 Prozent der Versicherten eine Rehabilitation wegen einer psychischen Erkrankung zum Verbleib im Berufsleben geführt hat", sagte ein Sprecher. 18 Prozent bezögen zwei Jahre danach eine Erwerbsminderungsrente.

Wegen des gestiegenen Bedarfs hat die Rentenversicherung dem Bericht zufolge die Behandlungsplätze deutlich ausgebaut. Bundesweit stehen demnach rund 18.200 stationäre Behandlungsplätze in psychosomatischen Fachabteilungen zur Verfügung. 2016 seien es noch 15.300 gewesen.

MDR, epd, AFP (rnm)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | 27. Dezember 2022 | 20:00 Uhr

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