E-Auto laden an Ladesäulen.
Nicht jeder Fahrer eines Elektro-Fahrzeugs entscheidet sich wieder dafür. Das ergab die Datenauswertung eines Versicherers. Bildrechte: IMAGO / Christian Ender

Elektro-Mobilität E-Auto-Verkauf in Deutschland stagniert

15. Oktober 2024, 18:12 Uhr

Ein Drittel der Autofahrer mit einem angemeldeten E-Auto, die in diesem Jahr ein neues Fahrzeug erworben haben, haben sich nicht wieder für ein E-Auto entschieden. Das geht aus einer Erhebung der HUK Coburg hervor. Einer der Gründe ist demnach der Wegfall der Kaufprämie. Das Institut für Automobilwirtschaft spricht sich bei MDR AKTUELL für neue Kaufanreize für Elektro-Fahrzeuge aus.

Ein Drittel der Autofahrer, die ein Elektroauto angemeldet hatten, haben sich bei der Anschaffung eines anderen Autos nicht wieder für ein Elektroauto entschieden. Das geht aus einer Analyse der HUK Coburg von rund 14 Millionen versicherten Fahrzeugen in Deutschland hervor. Ein wesentlicher Grund seien die 2023 abgeschafften Subventionen für Elektroautos gewesen, so der Versicherer. Das habe viele Käufer verunsichert. Ein weiterer Grund sei die fehlende Lade-Infrastruktur.

Regionale Unterschiede in der E-Mobilität

Außerdem ging aus der Studie hervor, dass Autobesitzer nur zögerlich auf reine Elektromobilität umsteigen. Im dritten Quartal 2024 entschieden sich 3,9 Prozent der privaten Autobesitzer beim Kauf eines anderen Autos – ob neu oder gebraucht – für ein Elektroauto. Der Anteil von Batterieautos am privaten Fahrzeugbestand ist demnach von Juli bis September nur um 0,1 Prozent gestiegen und lag bei insgesamt 2,9 Prozent. 

Die Umstiegsquote von Verbrennermotoren zu Elektroantrieb variiert zwischen den Bundesländern, wie die HUK Studie zeigt. In Bayern liegt der Anteil mit 4,1 Prozent am höchsten, während Thüringen mit 2,3 Prozent, Mecklenburg-Vorpommern mit 2,2 Prozent, Sachsen mit 2,1 Prozent und Sachsen-Anhalt mit 1,9 Prozent am Ende der Skala stehen.

In einer begleitenden Umfrage des Autoversicherers gaben im bundesweiten Schnitt 17 Prozent der Befragten an, dass für sie bei der künftigen Anschaffung eines Autos nur noch reine Elektroautos in Frage kommen. Am niedrigsten war der Wert mit neun Prozent in Thüringen. Die Umfrage zeigt auch, dass die Menschen in Mitteldeutschland den reinen E-Autos skeptisch gegenüberstehen. In Thüringen und Sachsen bewerten 56 Prozent der Befragten die E-Autos als gar nicht gut oder weniger gut. In Mecklenburg-Vorpommern waren es 58 Prozent, in Sachsen-Anhalt 59 Prozent. Der Bundesschnitt liegt bei 47 Prozent.

Politik und Wirtschaft fordern Anreize für E-Autos

Das Institut für Automobilwirtschaft in Baden-Württemberg befürwortet neue Kaufanreize für Elektro-Fahrzeuge. Direktor Stefan Reindl sagte MDR AKTUELL, es gehe hier nicht um die Förderung der Automobilindustrie, sondern im Vordergrund stehe das Ziel der Klimaneutralität. Das könne nur mit einer Vielzahl an E-Fahrzeugen erreicht werden. Der Schwenk zu Elektroantrieben komme leider langsamer voran als gedacht.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck forderte eine rasche Entscheidung innerhalb der Bundesregierung. Der SPD-Vorstand hatte sich mit Blick auf die Bundestagswahl für eine erneute Kaufprämie für E-Autos ausgesprochen.

dpa, AFP (mao)

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Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 15. Oktober 2024 | 09:00 Uhr

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