Wegen Preiserhöhungen Verbraucherschützer mit Sammelklage gegen Vodafone

14. November 2023, 12:54 Uhr

Der Verbraucherzentrale Bundesverband gegen Vodafone: Das Telekommunikationsunternehmen Vodafone hat seine Preise angehoben – und kassiert eine Klage von Verbraucherschützern.

Wegen Preiserhöhungen bei Festnetz- und Internettarifen sieht sich der Telekommunikationsanbieter Vodafone mit einer Klage von Verbraucherschützern konfrontiert. Die Teuerung laufender Verträge sei unzulässig, erklärte der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) am Dienstag. Man habe eine Klage beim Oberlandesgericht Hamm eingereicht, so der Dachverband der Verbraucherzentralen .

Es ist eines der ersten Verfahren, das sich auf ein Mitte Oktober in Kraft getretenes Bundesgesetz bezieht. Vodafone-Kunden können sich somit an einer neuen Form der Sammelklage beteiligen, indem sie sich in ein Klageregister eintragen. Das wird wohl in einigen Wochen eröffnet.

Zehn Millionen Kunden betroffen

Vodafone hatte im Frühjahr damit begonnen, die Preise für alle seine Festnetz-Tarife für Kabel und DSL um fünf Euro pro Monat anzuheben. Für Gigabit-Kabelkunden etwa ging es im Monatspreis von 40 auf 45 Euro hoch. Insgesamt waren rund zehn Millionen Kunden betroffen. Um Mobilfunk-Kunden und Glasfaser-Festnetzverträge ging es nicht.

Das Unternehmen begründete die Anhebung mit höheren Kosten und verwies auf Preisanpassungen anderer deutscher Firmen. Vodafone betont, sich an geltendes Recht gehalten zu haben.

Vodafone als "Preiserhöhungsvorreiter" im Visier der Verbraucherschützer

"Der VZBV hält die Preiserhöhungen von Vodafone für unwirksam", sagt Verbandschefin Ramona Pop. Die Sammelklage mache es Verbraucherinnen und Verbrauchern leicht, sich gegen die Erhöhung zu wehren. Nach der Ankündigung des Klagevorhabens hätten sich mehr als 10.000 Personen beim VZBV gemeldet.

Andere Telekommunikationsanbieter hoben ihre Preise ebenfalls an, etwa 1&1. Der VZBV erklärte, dass er nicht gegen alle Unternehmen gleichzeitig klagen könne, sondern erstmal Vodafone als "Preiserhöhungsvorreiter" in die Schranken weisen wolle.

Mögliche Signalwirkung des Verfahrens

Dem Verfahren gegen Vodafone wird eine Signalwirkung zugemessen. Es geht zwar nur um fünf Euro pro Monat, die jeder Kunde zurückbekommen könnte. Je nachdem, wie viele Kunden mitmachen, könnte es für Vodafone bei einer Niederlage vor Gericht in Summe allerdings finanziell schmerzhaft werden.

dpa/AFP(lik)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 14. November 2023 | 12:00 Uhr

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