Markus Söder, CSU-Spitzenkandidat und Ministerpräsident von Bayern, spricht nach der Bekanntgabe der ersten Prognose zur Landtagswahl in Bayern.
Markus Söder, CSU-Spitzenkandidat und Ministerpräsident von Bayern, spricht nach der Bekanntgabe der Prognose vor Anhängern. Bildrechte: picture alliance/dpa | Peter Kneffel

Landtagswahl CSU gewinnt in Bayern, dahinter Freie Wähler, FDP raus

09. Oktober 2023, 07:18 Uhr

In Bayern kann die CSU weiter mit den Freien Wählern regieren. Dem vorläufigen Ergebnis zufolge kommen die Christsozialen auf 37,0 Prozent. Die Freien Wähler erhielten 15,8 Prozent der Stimmen. Söder kündigte an, die Koalition mit den Freien Wählern fortsetzen zu wollen. Die AfD legt zu, die Ampel-Parteien verlieren.

Bei der Landtagswahl in Bayern ist die CSU erwartungsgemäß stärkste Kraft geworden. Nach dem im Internet veröffentlichten vorläufigen Ergebnis kommt die Partei von Regierungschef Markus Söder auf 37,0 Prozent, ein leichter Verlust gegenüber der letzten Wahl. Die Freien Wähler legten deutlich zu auf 15,8 Prozent und bilden damit künftig die zweitstärkste Kraft.

Ebenfalls stark gewinnen konnte die AfD, sie erreichte 14,6 Prozent. Es folgen die Grünen folgen mit 14,4 Prozent, ein Minus von 3,2 gegenüber der vorherigen Wahl. Die SPD verliert ebenfalls und liegt bei 8,4 Prozent. Die FDP scheitert mit 3,0 Prozent klar an der Fünf-Prozent-Hürde. Die Wahlbeteiligung lag mit 73,3 Prozent etwas höher höher als 2018.

Koalition kann weitermachen

Regierungschef Markus Söder sagte in einer ersten Reaktion, man wolle die Koalition mit den Freien Wählern fortsetzen. "Bayern hat Stabilität gewählt. Und die CSU hat diese Wahl gewonnen", sagte Söder. Er wolle noch in dieser Woche Gespräche mit den Freien Wählern führen.

Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger sprach in der ARD von einem "Superergebnis". Die Freien Wähler hätten im Vergleich zu 2018 nochmal deutlich zugelegt. Über Posten oder Konstellationen wolle er aber nicht spekulieren. Darüber werde man reden, wenn die genauen Zahlen vorlägen. Aiwanger hatte nach einem Umfragehoch zuletzt ein viertes Ministerium für seine Partei ins Spiel gebracht, konkret das Landwirtschaftsministerium. Das wurde von Söder aber umgehend zurückgewiesen.

Reaktionen auf das Wahlergebnis

Die bayerische SPD zeigte sich enttäuscht von ihrem Wahlergebnis. Die Verluste seiner Partei seien "mit Sicherheit eine Enttäuschung", sagte Landeschef Florian von Brunn. Die Lage in Deutschland und Europa hätten "diesen Wahlkampf komplett überlagert", sagte von Brunn. Die SPD müsse das Wahlergebnis nun annehmen und werde es in den nächsten Tagen auswerten. Die Partei habe es nicht geschafft, ihre politischen Themen im Wahlkampf dominant zu setzen.

Die Grünen-Spitzenkandidatin Katharina Schulze wertet das Ergebnis ihrer Partei bei der Landtagswahl trotz Verlusten als Erfolg. Es sei das zweitbeste Ergebnis, das die Grünen bei einer Landtagswahl eingefahren hätten, sagte Schulze im Bayerischen Rundfunk. Die Grünen kämpften für ein Bayern mit konsequentem Klimaschutz und mehr erneuerbaren Energien. Das Ergebnis zeige, dass grüne Themen im Freistaat verankert seien.

Die AfD-Spitzenkandidatin Katrin Ebner-Steiner sagte im Bayerischen Rundfunk, ihre Partei werde "als große Oppositionskraft den Finger in die Wunde legen". Auf die Frage, wie die Fraktion in der Zukunft es besser als in der abgelaufenen Legislatur schaffen werde, geeint aufzutreten, sagte Ebner-Steiner: "Unsere Fraktion hat sich professionalisiert."

FDP-Spitzenkandidat Martin Hagen sprach im Bayerischen Rundfunk von einer “Niederlage, die wehtut, die auch mich ganz persönlich schmerzt“. Es sei der FDP in aufgeheizten und polarisierten Zeiten nicht gelungen, mit ihrer Botschaft bei den Wählern durchzudringen. Hagen ließ seine Zukunft an der Spitze der Landespartei vorerst offen. Er werde "in Ruhe entscheiden, wie es weitergeht", sagte er im BR.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 08. Oktober 2023 | 18:00 Uhr

Mehr aus Politik

Nachrichten

Ursula von der Leyen am Rednerpult. 1 min
Ursula von der Leyen zu den Europaplänen der AfD Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Mehr aus Deutschland