Energiewende Klima-Ökonomin Kemfert fordert Investitionen nach US-Vorbild

08. Februar 2023, 16:14 Uhr

Die Ökonomin Claudia Kemfert wirft Europa vor, die Energiewende zu verschleppen. In ihrem Klima-Podcast bei MDR AKTUELL forderte Kemfert Milliardeninvestitionen: In den USA gebe es schon heute weit mehr Subventionen und Steuererleichterungen für Unternehmen. Deutsche und europäische Unternehmen sehen das US-Investitionsprogramm mit Sorge, da sie Wettbewerbsnachteile befürchten.

Die Ökonomin Claudia Kemfert hat ein Klima-Investitionsprogramm für europäische Unternehmen verlangt. Kemfert sagte bei MDR AKTUELL, in den USA gebe es milliardenschwere Subventionen und Steuererleichterungen. Das sei ein riesiger Wettbewerbsvorteil für die Unternehmen dort. "Die haben einen Topf, der unendlich ist. Man gibt Steuererleichterungen und Subventionen. Wir haben unseren Wettbewerbsvorteil durch die verschleppte Energiewende verspielt", urteilte Kemfert.

Kemfert sieht "Klima-Investitionslücke"

Europa und Deutschland müssten dagegen halten und Wettbewerbsnachteile ausgleichen, forderte Kemfert. "Ich denke, dass da eine Klima-Investionslücke klafft gigantischen Ausmaßes, die wir schließen müssen. Ich werbe stark dafür, mit eigenen Programmen dagegenzuhalten." Das Förderprogramm in den USA sieht 370 Milliarden Dollar für Unternehmen vor, die in Klimaschutz investieren. Bedingung ist, dass US-Produkte verwendet werden oder in den USA produziert wird. Deutsche und europäische Konzerne befürchten deshalb, ins Hintertreffen zu geraten.

Bundeswirtschaftsminister Habeck hat in dieser Woche in den USA versucht, die Sorgen zum Ausdruck zu bringen und für europäische Unternehmen zu werben. An eine grundsätzliche Abkehr der US-Regierung von ihrer Förderpolitik glaubt Kemfert nicht: "Es ist illusorisch, dass man da noch viel aushandeln kann."

MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 12. Februar 2023 | 12:17 Uhr

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