Einigung im Tarifstreit Post-Angestellte bekommen mehr Geld

In einer Marathonsitzung haben sich die Deutsche Post und die Gewerkschaft Verdi auf einen neuen Tarifvertrag für die Post-Angestellten geeinigt. Dieser sieht eine häppchenweise Sonderzahlung von je 3.000 Euro bis März 2024 vor, danach eine Lohnerhöhung.

Eine Briefträgerin fährt mit dem Fahrrad durch die Stadt
Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Deutschen Post winken eine Sonderzahlung und mehr Lohn. Bildrechte: IMAGO / imagebroker

In den Tarifverhandlungen bei der Deutschen Post ist am Samstag eine Einigung erzielt worden. Das haben die Gewerkschaft Verdi und die Deutsche Post mitgeteilt. Der von der Gerwerkschaft Verdi angedrohte Streik ist damit wohl abgewendet.

340 Euro mehr im Monat plus 3.000 Euro Sonderzahlung

Den Tarifparteien zufolge erhalten alle Beschäftigten ab dem 1. April kommenden Jahres monatlich 340 Euro mehr im Monat. Das entspricht laut Post einer durchschnittlichen Lohnerhöhung um 11,5 Prozent.

Hinzu komme eine steuer- und abgabenfreie Sonderzahlung von insgesamt 3.000 Euro über 15 Monate für Tarifbeschäftigte, Azubis und Dual-Studierende. Davon werden laut Verdi bereits im April dieses Jahres 1.020 Euro fällig. Für die Monate Mai 2023 bis einschließlich März 2024 würden Monat für Monat weitere 180 Euro gezahlt. Teilzeitbeschäftigte erhielten die Summen anteilig. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags betrage insgesamt 24 Monate.

Urabstimmung über Ergebnis

Die Verdi-Mitglieder bei der Post sollen nun in einer weiteren Urabstimmung das Verhandlungsergebnis absegnen.

Andrea Kocsis, Stellv. Bundesvorsitzende Gewerkschaft Verdi bei einer Rede am 1. Mai 2021
Verhandlungsführerin Andrea Kocsis zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden. (Archivbild) Bildrechte: Dehli News

Die Gewerkschaft empfahl die Annahme des Verhandlungsergebnisses. Die stellvertretende Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis äußerte sich zufrieden: Mit dem Tarifergebnis sei das wichtigstes Ziel erreicht, nämlich ein Inflationsausgleich insbesondere für die unteren Einkommensgruppen.

Die Gewerkschaft hatte ursprünglich 15 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von einem Jahr gefordert.

Post: Sind über Schmerzgrenze hinausgegangen

Post-Personalvorstand Thomas Ogilvie sagte: "Wir sind im Interesse unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch unserer Kundinnen und Kunden über unsere finanzielle Schmerzgrenze hinausgegangen. Wichtig ist, dass wir längere Streiks zu Lasten unserer Kundinnen und Kunden und des Unternehmens vermeiden konnten."

Marathonsitzung brachte Konsens

Die Deutsche Post hat etwa 160.000 Beschäftigte. In einer Urabstimmung hatten sich 85,9 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder für einen unbefristeten Streik ausgesprochen. Dennoch hatte Verdi sich nach Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses am Donnerstag kurzfristig zu Verhandlungen bereit erklärt. Diese waren am Freitag gestartet und dauerten bis Samstag.

Im aktuellen Tarifkonflikt hatte Verdi bereits im Januar und Februar zu zeitlich begrenzten Warnstreiks aufgerufen, nachdem der vorherige Tarifvertrag zum Jahresende ausgelaufen war.

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 11. März 2023 | 19:30 Uhr

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