Eine junge Frau steht mit einem vollen Einkaufswagen vor einem Supermarktregal
Im Vergleich zu 2021 gaben 14 Prozent mehr der Befragten an, beim Einkauf auf Rabatte und Aktionen zu achten, um den Geldbeutel zu schonen. Bildrechte: Colourbox.de

Mitteldeutsche Markenstudie 2023 Regionale Marken punkten trotz Inflation bei mitteldeutschen Konsumenten

28. September 2023, 16:13 Uhr

Der Mehrzahl der Verbraucher in Mitteldeutschland sind regionale Marken weiterhin wichtig. Dies gaben 60 Prozent der Befragten der Mitteldeutschen Markenstudie 2023 an – und damit genau so viele wie 2021 vor der großen Inflationswelle.

Die Verbraucherinnen und Verbraucher in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen halten regionalen Marken auch in Zeiten der Inflation die Treue. Das ist eines der Ergebnisse der Mitteldeutschen Markenstudie 2023, die im Auftrag der MDR-Werbung GmbH vom IMK Institut für angewandte Marketing- und Kommunikationsforschung erstellt wurde. Darin gaben 60 Prozent der Befragten an, großen Wert auf heimische Produkte zu legen. Der Wert ist zur vorhergehenden Studie von 2021 trotz der hohen Inflationsrate in den vergangenen Monaten gleich geblieben.

Sonderangebote und Rabatte wichtiger geworden

Die Inflation hat laut Studie dennoch ihre Spuren hinterlassen. Pro Haushalt mussten für den wöchentlichen Lebensmitteleinkauf rund zwölf Euro mehr hingelegt werden (2021: 109 Euro). 46 Prozent der Haushalte gaben an, sich gewohnte Produkte nicht mehr leisten zu können (2021: 42 %). Fast die Hälfte (47 %) befürchtet, den Lebensmittelbedarf künftig nicht mehr vollumfänglich tragen zu können (2021: 43 %). "Der Fokus auf Sonderangebote, Rabattkarten und Preis ist jeweils um mehr als zehn Prozentpunkte gestiegen" erklärt Studienleiter Sören Schiller.

Geld gespart werde auch durch den Griff zu Eigenmarken der Discounter oder durch Verzicht auf bestimmte Produkte. Das geht laut Studie sogar so weit, dass weniger im Einkaufswagen landet, was die Befragten bevorzugt essen. Gaben 2021 noch 79 Prozent an zu kaufen, was ihnen schmeckt, waren das 2023 nur 65 Prozent.

Mitteldeutsche Markenstudie; Ergebnisse 2023 und 2021
  2023 2021
Ich achte auf Aktionen, Sonderangebote und Rabatte. 79 Prozent 65 Prozent
Ich achte darauf, dass es preiswert ist. 69 Prozent 57 Prozent
Ich sammle Treuepunkte oder nutze Kundenkarten und Bonusprogramme. 65 Prozent 52 Prozent
Wenn ich die Wahl habe, bevorzuge ich regionale Lebensmittel. 60 Prozent 60 Prozent
Ich kaufe, was mir schmeckt. 65 Prozent 79 Prozent

Am besten bewertete mitteldeutsche Marken

Die Mitteldeutsche Markenstudie 2023 hat auch die bestbewertesten mitteldeutschen Marken ermittelt. Zur Wahl standen 100 regionale Produkte, die in den Kategorien "Bekanntheit", "Kauf", "Treue" und "Sympathie" bewertet werden sollten.

Das Prädikat "Beste Marke" haben in Sachsen "Bautz`ner", "Nudossi", "Radeberger", "Teigwaren Riesa" und "Lichtenauer" erreicht. In Sachsen-Anhalt reichte es für "Halberstädter", "Leckermäulchen", "Halloren" und "Rotkäppchen". In Thüringen schaffte es nur "Vita Cola" zur Klassifizierung als "Beste Marke".

Überflieger "Hexeneis" aus dem Weimarer Land

Über eine zusätzliche Auszeichnung konnte sich "Hexeneis" freuen. Die Marke wurde mit dem Sonderpreis "Top-Wachstumsmarke" geehrt. Das Unternehmen "Ablig Feinfrost" aus dem Weimarer Land hat laut Studie die "beste Performance" innerhalb eines Jahres zu verzeichnen.

Angaben zur Studie Für die repräsentative Studie befragte das Erfurter Institut für angewandte Marketingforschung im Auftrag des MDR insgesamt 6.000 Menschen. Davon 5.000 in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen und 1.000 in den alten Bundesländern. Die Mitteldeutsche Markenstudie wurde zum 14. Mal durchgeführt.

MDR (cbr)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 28. September 2023 | 21:45 Uhr

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