Energiesicherheit Gasversorgung: Erstes LNG-Spezialschiff in Deutschland angekommen
Hauptinhalt
23. November 2022, 12:36 Uhr
Die "Neptune" soll am Flüssiggasterminal in Lubmin LNG-Gas wieder gasförmig machen und helfen, den deutschen Gasmarkt weiter zu entlasten. Das Schiff liegt nun zunächst in Sassnitz auf Rügen.
- Die Neptune soll am Flüssiggas-Terminal in Lubin LNG-Gas für die Netze gasförmig machen.
- Ab 1. Dezember könnte das Terminal einsatzbereit sein. Derzeit läuft noch ein Einspruchverfahren.
- Neben Lubmin könnte auch in Wilhelmshaven bereits vor Jahreswechsel LNG-Gas für die deutschen Netze abgefertigt werden.
Das erste Spezialschiff für die Einspeisung von Flüssiggas ist in Deutschland angekommen. Die "Neptune" erreichte am Mittwochmorgen den Hafen von Mukran auf Rügen. Nach dortigen Vorbereitungen soll es nach Angaben des Unternehmens Deutsche Regas in den Industriehafen von Lubmin bei Greifswald gebracht werden und als schwimmendes Terminal für Flüssigerdgas (LNG) dienen.
Neptune soll Flüssiggas wieder gasförmig machen
Aus Wales kommend war die "Neptune" laut Schiffsortungsdiensten in den zurückliegenden anderthalb Wochen durch die Nordsee und um Norddänemark herum in die Ostsee gefahren. Bei der mehr als 280 Meter langen "Neptune" handelt es sich um eine "Floating Storage and Regasification Unit", FSRU. Diese Spezialschiffe können LNG aufnehmen, erwärmen und gasförmig machen.
Die "Neptune" soll an Gasfernleitungen angebunden werden, die in direkter Nachbarschaft zum Hafen in Lubmin verlaufen. Kleinere Schiffe sollen das LNG von einem auf der Ostsee liegenden Speicherschiff abnehmen, das wiederum von Tankern beliefert werden soll. Die kleineren Shuttle-Schiffe sollen das LNG dann durch den flachen Greifswalder Bodden in den Lubminer Hafen zur "Neptune" transportieren.
Vorzeitige LNG-Einspeisung würde Gasmarkt weiter entlasten
Nach bisherigen Angaben der Deutschen Regas soll das Terminal in Lubmin zum 1. Dezember betriebsbereit sein. Es steht allerdings noch eine Genehmigung des zuständigen Landesamtes aus. Bis Montag können Einwände abgegeben werden.
Deutschland setzt beim Ersatz russischen Pipeline-Gases unter anderem auf per Schiff geliefertes LNG und baut für den Import mehrere Terminals. Auch im niedersächsischen Wilhelmshaven und in Brunsbüttel in Schleswig-Holstein sollen Schwimmterminals noch in diesem Jahr an den Start gehen. In Wilhelmshaven wurde in der vergangenen Woche das erste Terminal eingeweiht, dort soll nach derzeitigem Stand Mitte Dezember die FSRU "Höegh Esperanza" festmachen. Das Schiff soll zuvor in Spanien bereits betankt werden.
Sollte in Lubmin und Wilhelmshaven noch in diesem Jahr mit der Einspeisung von Gas in die Netze begonnen werden, würde dies den ohnehin bereits unwahrscheinlicher gewordenen Fall einer Gasmangellage zum Ende des Winters noch weniger wahrscheinlich werden lassen. Bei ihren letzten Berechnungen ging die Bundesnetzagentur nur noch bei einem Szenario davon aus, dass eine solche Lage drohen könnte, und nahm dabei an, dass erste LNG-Lieferungen erst zum Jahreswechsel erfolgen könnten.
dpa/AFP(pfh)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL - Das Nachrichtenradio | 23. November 2022 | 11:15 Uhr
Peter am 24.11.2022
"Auf der einen Seite möchte Deutschland die Welt allein retten"
Ihre Behauptung, die angesichts der Anstrengungen in vielen anderen Ländern wahrlich lächerlich ist.
GuterMensch am 24.11.2022
@Peter, wie lächerlich ist das denn ?
Das sind alles hochindustrialisierte Staaten wie Deutschland und natürlich mit einer ähnlichen Einwohnerzahl !
Vergleiche über die man nur mit dem Kopf schütteln kann !
ElBuffo am 24.11.2022
Da die nicht mal 10 Jahre alte ständig kaputt war, ist das für mich eben nicht selbstverständlich gewesen. Deswegen frug ich ja.
Nichts Genaues weiß man eben nicht. Die Spritpreise sind derzeit auch sehr unentschlossen.