Altenpflege Heimplätze werden teurer: Wartelisten für ambulante Pflege erwartet

10. Oktober 2022, 06:46 Uhr

Weil die Kosten für stationäre Pflege steigen werden, erwartet das DRK in Sachsen-Anhalt, dass ambulante Pflegedienste stärker nachgefragt werden. Es könnte demnach zu langen Wartelisten kommen. In Magdeburg zeigt sich nach Angaben der Malteser bereits, dass Pflegekunden wegen der steigenden Kosten auf Leistungen verzichten.

Weil die Kosten für einen Platz im Pflegeheim steigen, könnte es zu langen Wartelisten für ambulante Pflege kommen. Davor warnt das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Die gestiegenen Kosten für Energie und Personal in den Altenpflegeheimen werden laut DRK-Landesgeschäftsführer Carlhans Uhle dazu führen, dass die Eigenbeiträge für Heimplätze steigen.

Die Nachfrage bei ambulanten Diensten würde dadurch erhöht, so "dass die Wartelisten für die ambulanten Dienste im nächsten Jahr länger werden durch Personen, die eigentlich stationär gepflegt werden müssten", so Uhle.

Pflegeheimplätze in Sachsen-Anhalt am günstigsten

Uhle forderte deshalb eine Entlastung beim Eigenanteil. Mit dieser Forderung dringe man aber derzeit nicht bei der Bundesregierung beziehungsweise den Bundesministern durch.

In Sachsen-Anhalt sind Pflegeheimplätze im Ländervergleich am günstigsten. Laut einer Analyse der Ersatzkassen kostete die Zuzahlung für einen Platz durchschnittlich 1.700 Euro im Monat. In Baden-Württemberg waren die Plätze mit 2.619 Euro im Monat am teuersten.

Die Malteser in Magdeburg teilten mit, dass Kunden bereits auf einzelne Dienstleistungen verzichten würden, weil sie sich die Pflege nicht mehr leisten können. Es hieß von der Organisation: "Aus zwei großen Körperpflegen pro Woche wird dann zum Beispiel nur noch eine. Das ist nicht gut für die pflegerische Versorgung der Patienten und bringt ambulante Pflegedienste in wirtschaftliche Not."

dpa,MDR (Julia Heundorf)

4 Kommentare

hansfriederleistner am 11.10.2022

Wir müssen erst mal die verfallenen Millionen Impfsera bezahlen. Wir müssen dann den Gaspreis senken auf Steuerkosten. Wo soll da noch für alte Menschen, die ein Leben lang Steuern und Sozialabgaben gezahlt haben, noch Geld da sein. Wir Alten sind doch nur eine Belastung.

Arbeitende Rentnerin am 10.10.2022

Würde mir auch wünschen, dass endlich das, was hier erarbeitet wird, erstmal für unsere Leute ausgegeben wird. Sobald man aber diese Meinung vertritt, wird man in eine Ecke gestellt, niemand will die Wahrheit wissen, eine ordentliche Pflegereform ist seit Jahren überfällig, kein Wunder, dass niemand diese Arbeit, die so wichtig ist, machen will. Darunter leiden die alten Menschen sowie das Personal gleichsam. Jeder kann von heute auf morgen ein" Pflegefall" werden, das sucht sich keiner raus.

Meine Meinung am 10.10.2022

Es ist doch dermaßen unwürdig wie man mit diesen alten Menschen umgeht. Dann gebt den ehemaligen Steuerzahlern die Energiepauschale die dann dem Pflegeheim oder Dienst angerechnet wird. Schließlich haben diese Bürger den Wohlstand des Landes und die Gehälter der Politiker erarbeitet. Ein paar Jahre menschenwürdig noch leben ist das mindeste an Respekt was man zurück geben sollte.die Qualität in manchen Heimen ist schon fragwürdig genug auf Grund des Personalmangels. Ein paar Quadratmeter, das regelmäßige Essen und die ohnehin dosierte Zuwendungen ist schon Verzicht genug nach einem harten Arbeitsleben.
Der Staat bereichert sich an den Steuergeldern des Bürgers und verschenk sie in alle Welt aber das eigenen Volk lässt man bluten und kriegt nichts auf die Reihe.

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