Riesige befüllte Säcken mit der Aufschrift SKW Piesteritz werden auf einen Lkw verladen
Die SKW Stickstoffwerke Piesteritz produzieren aktuell wieder mit voller Kraft, nachdem die Produktion in den vergangenen Jahren runtergefahren werden musste. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Gesunkene Erdgaspreise SKW Piesteritz: Produktion voll ausgelastet

25. April 2024, 05:03 Uhr

In den Hochzeiten der Energiekrise standen die Stickstoffwerke in Wittenberg-Piesteritz in Sachsen-Anhalt besonders im Fokus. Denn SKW gilt als einer der größten Erdgas-Verarbeiter in Deutschland. Inzwischen hat sich die Lage normalisiert. Das Werk produziert wieder mit voller Kraft, erstmals seit zwei Jahren laufen wieder beide Ammoniakanlagen.

Die Stickstoffwerke in Wittenberg-Piesteritz haben ihre Produktion wieder voll ausgelastet. Geschäftsführerin Antje Bittner sagte MDR SACHSEN-ANHALT, beide Ammoniakanlagen seien in Betrieb. Hauptgründe dafür seien der gute Düngerverkauf im Frühjahr sowie der gesunkene Preis für Erdgas.

SKW-Geschäftsführerin Antje Bittner
SKW-Geschäftsführerin Antje Bittner rechnet damit, dass das Unternehmen in diesem Jahr rund eine Million Tonnen Dünger herstellen wird. Bildrechte: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE

Nach Energiekrise: Preise deutlich gesunken

Derzeit kostet Erdgas nur noch etwa ein Zehntel dessen, was es auf dem Höhepunkt der Energiekrise vor zwei Jahren gekostet hat. Außerdem würden sich jetzt viele landwirtschaftliche Unternehmen mit Dünger eindecken.

Bittner rechne damit, dass SKW in diesem Geschäftsjahr etwa eine Million Tonnen Dünger herstellen wird. Ob die Anlagen auch in den kommenden Monaten unter Volllast fahren, darauf wollte sie sich nicht festlegen. Der Markt weise erhebliche Schwankungen auf, so Bittner. Zuletzt sei der Gaspreis wieder angestiegen.

SKW offen für klimafreundliche Neuerungen

Gleichzeitig setze SKW auch auf umweltfreundliche Alternativen. Bei der Produktion von sogenanntem grünen Dünger ersetze man Erdgas durch Biomethan, das aus Mais oder Gülle gewonnen werde. Dadurch verringere sich der CO2-Fußabdruck um 50 Prozent, allerdings sei der umweltfreundliche Dünger auch doppelt so teuer wie konventionelle Ware.

Die Stickstoffwerke Piesteritz hatten ihre Produktion aufgrund der hohen Erdgas-Preise in den vergangenen Jahren deutlich reduziert. SKW beschäftigt am Standort Wittenberg-Piesteritz 860 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Ein Mitarbeiter von SKW füllt Dünger in einen großen Sack ab
Piesteritz konkurriert mit billigeren Hanrstoffimporten aus dem Ausland, wo die Erdgaspreise in den vergangenen Jahren günstiger waren. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

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MDR (André Damm, Susanne Ahrens)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | MDR SACHSEN-ANHALT | 24. April 2024 | 17:00 Uhr

7 Kommentare

Peter vor 1 Wochen

Erna: Wenn das SKW Piesteritz tatsächlich in Zukunft Biomethan zur Düngererzeugung einsetzen will, dann wird es, wie Sie richtig schreiben, zwangsläufig nicht mehr für die Stromerzeugung eingesetzt.
Heißt, wenn man Ihrer Logik weiter oben folgt, der Strom würde billiger.
Ich weiß also nicht, was Sie dann zu meckern haben.

Erna vor 1 Wochen

Peter vielleicht nochmal durchlesen was für "deutsches" Biomethan das verstärkt vom SKW genommen werden will/soll zu einem Großteil notwendig ist Dann sieht man auch den Bogen zum SKW ;-) Was das SKW nimmt fehlt dann übrigens an anderer Stelle oder wollen wir die landwirtschaftliche Fläche immer weiter erhöhen?

Peter vor 1 Wochen

"und den dt. Michel der dies mit der Stromrechnung und Steuern bezahlen muss"
Erna: Nur mal so ne Frage am Rande: Wo wird eigentlich Dünger aus dem SKW Piesteritz zur Stromerzeugung eingesetzt?

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