SKW Stickstoffwerke Piesteritz, 2016
Die Stickstoffwerke Piesteritz stehen laut eigener Angaben und entgegen der Gerüchte nicht vor dem Aus. Bildrechte: IMAGO / Steinach

Stickstoffwerke SKW Piesteritz: Meldung über Schließung zum Jahresende ist "Quatsch"

24. August 2023, 11:30 Uhr

Im Internet kursiert ein Gerücht über ein mögliches Aus der Stickstoffwerke Piesteritz (SKW) in Wittenberg. Der nach eigenen Angaben größte Harnstoff- und Ammoniakproduzent Deutschlands dementiert die Meldung allerdings. Das Werk hat 860 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die Stickstoffwerke in Wittenberg-Piesteritz sehen sich mit einer Falschmeldung in den sozialen Medien konfrontiert. Die Behauptungen seien erfunden und erlogen, hieß es seitens des Unternehmens gegenüber MDR SACHSEN-ANHALT. Die Nachricht stammt nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT aus einem Umfeld, aus dem schon während der Corona-Pandemie Verschwörungs-Erzählungen im Netz verbreitet worden waren.

SKW Piesteritz hat mit Energiekosten zu kämpfen

In der jüngsten Meldung zu den Stickstoffwerken heißt es, das Wittenberger Unternehmen werde zum Jahresende geschlossen, alle 860 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen. Das ist alles Quatsch, so Unternehmenssprecher Christopher Profitlich. Diesen Unfug wolle er auch nicht kommentieren. Unterdessen bemühe sich das Unternehmen weiter darum, die Energiekosten zu reduzieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dazu bräuchten gerade engergieintensive Unternehmen Unterstützung durch die Politik.

Bauarbeiter besprechen sich über Restarbeiten in der neuen Rundlagerhalle der SKW Stickstoffwerke Piesteritz am 07.05.2013 in Lutherstadt Wittenberg (Sachsen-Anhalt).
SKW Piesteritz beschäftigt nach eigenen Angaben an den Standorten Piesteritz in der Lutherstadt Wittenberg und Cunnersdorf bei Leipzig über 860 Mitarbeiter. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance / ZB | Jan Woitas

Die Stickstoffwerke gehören zum Agro-Chemie Park Piesteritz. Nach Angaben des Ministeriums für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt ist es der einzige Chemiepark dieser Art in Deutschland. Auf dem Gelände haben sich seit 2005 rund 50 Unternehmen angesiedelt, darunter SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH, einer der größten Ammoniak- und Harnstoffhersteller Deutschlands, die bundesweit größte Melamin-Anlage, eine kombinierbare Biodieselanlage mit Ölmühle, ein Biomasseheizkraftwerk oder die CO2-Verflüssigungsanlage von Air Liquide.

Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) wird am Samstag anlässlich des Besuchertags zum 30-jährigen Jubiläum von SKW Piesteritz die Auszeichnung "Zukunftsort Sachsen-Anhalt" für den Chemie-Park übergeben.

MDR (André Damm, Johanna Daher)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 23. August 2023 | 17:30 Uhr

25 Kommentare

ElBuffo vor 36 Wochen

Wenn ich die Diskussion richtig verfolgt habe, hat nicht der mdr die aus ihren Löchern gelockt, sondern sie sind schon draußen und das wohl auch nicht nur montags.

AlexLeipzig vor 36 Wochen

Wenn Sie es sinnlos finden, wieso beteiligen Sie sich dann an der Diskussion, Tomate? Mir geht's da übrigens ganz anders, ich finde es sehr wichtig, daß der MDR nachfragt und solche Gerüchte klärt und richtigstellt, und wie die Trolle reagieren, wenn sie ertappt wurden.

Ralf G vor 37 Wochen

Otze - Ich weiß nicht, ob Sie mit der Planung technologischer Prozesse etwas auskennen. Ein Unternehmen, das nicht auf effizienteste Nutzung von Ressourcen achtet, ist weg vom Markt. Schon deshalb, weil es preislich von der Konkurrenz unterboten wird.
Hier geht's aber um internationale Wettbewerbsbedingungen. Und auch deutsche Unternehmen können nicht zaubern.

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