Schüler entsteigen einem Schulbus
In einigen Landkreisen bekommen Schülerinnen und Schüler das Deutschlandticket als Zeitkarte. Bildrechte: imago/Rust

Mobilität Viele Landkreise geben Deutschlandticket als Schülerkarte aus

13. März 2024, 15:18 Uhr

In einigen Landkreisen in Sachsen-Anhalt bekommen Schülerinnen und Schüler das Deutschlandticket als Schulkarte. Im Landkreis Stendal gilt das ab April. In Magdeburg und Halle hingegen wird das Ticket nicht im Schul-Verkehr ausgegeben. Andere Landkreise überlegen noch, Schülerzeitkarten auf das 49-Euro-Ticket umzustellen.

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Zahlreiche Landkreise in Sachsen-Anhalt geben das Deutschlandticket als Schülerkarte aus. Das haben Recherchen von MDR SACHSEN-ANHALT gezeigt. Die Schülerinnen und Schüler können damit nicht nur kostenlos zur Schule und zurück nach Hause fahren, sondern auch bundesweit gratis und zeitlich unbegrenzt den öffentlichen Nahverkehr nutzen.

Seit diesem Schuljahr geben der Salzlandkreis und der Landkreis Mansfeld-Südharz das Deutschlandticket für den Schulverkehr aus. Upgrades gegen Zuzahlungen sind in einigen Landkreisen möglich. Auch im Saalekreis gibt es das Deutschlandticket für alle anspruchsberechtigten Schülerinnen und Schüler.

Landkreise, die das 49-Euro-Ticket im Schul-Verkehr ausgeben

  • Landkreis Jerichower Land
  • Landkreis Mansfeld-Südharz
  • Burgenlandkreis
  • Salzlandkreis
  • Landkreis Stendal (ab 1. April 2024)
  • Landkreis Saalekreis
  • Landkreis Börde

Landeselternrat für Ausweitung des Angebots

Der Landeselternrat plädiert dafür, solche Mobilitätsangebote auszuweiten. Allerdings gibt es auch Kritik. Matthias Rose, Vorsitzender des Landeselternrates, sagte MDR-SACHSEN-ANHALT: "Diese Regeln, die wir momentan haben, besagen, dass wir jedes Mal unterscheiden zwischen einem Kind, das aufgrund seiner Entfernung zur Schule berechtigt ist, ein Ticket zu erhalten, und einem Kind, das nur drei Häuser weiter wohnt und somit nicht für den Bezug eines solchen kostenlosen Tickets in Frage kommt." Man habe sicherlich noch einen schwierigen Weg zu einer fairen Lösung zu gehen, es sei denn.

Kein Deutschlandticket für Schüler in Magdeburg und Halle

In Halle gibt es derzeit keine Überlegungen, das Deutschlandticket im Schul-Verkehr einzuführen. Das gleiche gilt für die Landeshauptstadt Magdeburg. Das dortige Schülerticket gilt auch über den Unterrichts-Zeitraum hinaus. Auch in Dessau-Roßlau gibt es keine Pläne, auf das Deutschlandticket umzustellen.

Landkreise, die das 49-Euro-Ticket nicht im Schul-Verkehr ausgeben

  • Landeshauptstadt Magdeburg
  • Stadt Halle (Saale)
  • Stadt Dessau-Roßlau, Dessauer Verkehrs GmbH (Stadtwerke Dessau)
  • Altmarkkreis Salzwedel
  • Landkreis Anhalt-Bitterfeld

Der Altmarkkreis Salzwedel plant ebenfalls keine Umstellung. Dort gibt es den Recherchen zufolge Bedenken hinsichtlich der Finanzierung. Der Schul-Verkehr wird öffentlich bezuschusst. Grundsätzlich wären zwar Einsparungen möglich, es wird aber mit Mehrkosten gerechnet, weil die Schülerinnen und Schüler häufiger Rufbusse nutzen könnten. Außerdem befürchtet der Landkreis mögliche Einnahmeverluste bei kommunalen Verkehrsunternehmen.

Stendal plant Umstellung im April

Im Kreis Stendal gibt es kein kommunales Verkehrsunternehmen. Der Landkreis plant, ab April dieses Jahres die Schülerzeitkarten auf das 49-Euro-Ticket umzustellen. Der Landkreis erhofft sich nach eigenen Angaben dadurch Einsparungen zwischen 600.000 und 700.000 Euro pro Jahr. In den Landkreisen Harz und Wittenberg gibt es Überlegungen zur Einführung des Tickets.

In diesen Landkreisen gibt es Überlegungen zu einer Umstellung

  • Landkreis Harz
  • Landkreis Wittenberg (keine direkte Umstellung, aber Umwandlung möglich)

Mehr zum ÖPNV in Sachsen-Anhalt

MDR (Tom Gräbe, Fabienne von der Eltz)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 13. März 2024 | 12:00 Uhr

3 Kommentare

lk2001 vor 6 Wochen

Es ist sowieso eine Frechheit seitens der Behörden das Schüler für den Weg zur und von der Schule zahlen müssen. Es ist die Aufgabe der Schulbehörde Schulen zu betreiben und die Schulpflicht zu ermöglichen. Früher konnten wir zu Fuß zur Schule gehen. Dank der Sparpolitik wurden immer mehr Schulen geschlossen um zu sparen. Die Kosten für den Transport werden aber auf die Eltern abgewälzt. Schulen gehören in den Ort und nicht 30 km weiter.

Nudel81 vor 6 Wochen

Ich würde es gut finden, wenn man das allen Schülern ermöglichen würde. Bei Ausflügen macht dad einiges möglich.

Paul90 vor 6 Wochen

Verwaltungstechnisch macht das Sinn und die Schüler profitieren davon, wenigstens die, bei denen es einen brauchbaren ÖPNV gibt.

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