Menschenmenge auf der Straße
In Sachsen-Anhalt lebten im vergangenen Jahr 2.186.643 Menschen. (Symbolbild) Bildrechte: Colourbox.de

Bevölkerungsentwicklung Mehr Einwohner in Sachsen-Anhalt

09. Juni 2023, 13:52 Uhr

Die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner in Sachsen-Anhalt war seit Jahren rückläufig. Im vergangenen Jahr verzeichnete das Bundesland nun den stärksten Einwohnerzuwachs innerhalb eines Jahres, der seit 1956 gemessen wurde. Grund dafür sind nicht steigenden Geburtenzahlen, sondern Zuwanderung.

In Sachsen-Anhalt haben Ende vergangenen Jahres mehr Menschen gelebt als 2021. Das geht aus vorläufigen Zahlen des Statistischen Landesamtes in Halle hervor. Sie wurden am Freitag vorgestellt.

Demnach lebten Ende 2022 in den 218 Städten und Gemeinden Sachsen-Anhalts 2.186.643 Menschen. Im Vergleich zum Vorjahr war das ein Plus von mehr als 17.000 oder 0,8 Prozent. Das ist der größte Zuwachs, der seit Beginn der Zählung im Jahr 1956 für Sachsen-Anhalt registriert wurde.

Zuwanderung als Grund

Nach Angaben der Behörde ist der Anstieg ausschließlich auf Zuwanderung zurückzuführen. Bei den Geburten im Land habe es sogar einen Negativrekord gegeben. 2022 kamen laut Landesamt 1.518 Kinder und damit 9,5 Prozent weniger als im Jahr zuvor zur Welt. Der Geburtenrückgang seit 2017 habe sich somit fortgesetzt.

Kleinste Stadt mit 829 Einwohnern

Die meisten Einwohner hatte nach Angaben des Landesamtes die Stadt Halle mit gut 242.000 Menschen, gefolgt von Magdeburg mit gut 239.000. In den 104 Gemeinden mit Stadtrecht lebten demnach 1,86 Millionen Menschen. Die kleinste Stadt war Sandau im Landkreis Stendal mit 829 Einwohnern.

Die bevölkerungsreichste Gemeinden des Landes waren die Einheitsgemeinde Hohe Börde im Landkreis Börde mit knapp 19.000 Einwohnern, gefolgt von Teutschenthal im Saalekreis (12.743) und Muldestausee im Landkreis Anhalt-Bitterfeld (11.624). In allen Landkreisen bis auf den Landkreis Mansfeld-Südharz ist die Zahl der Einwohner 2022 im Vergleich zu 2021 gestiegen.

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MDR (Jörg Wunram, Moritz Arand, Manuel Mohr)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 09. Juni 2023 | 13:00 Uhr

7 Kommentare

Erichs Rache vor 45 Wochen

Einfach nicht drüber nachdenken, was hier nach Ansicht unserer Oberen passieren soll



Vgl. MDR, Nachwuchs Zahl der Geburten bricht in Thüringen stark ein

https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/geburten-kinder-babys-neugeboren-zahl-100.html

Erichs Rache vor 45 Wochen

"Bei den Geburten im Land habe es sogar einen Negativrekord gegeben. 2022 kamen laut Landesamt 1.518 Kinder und damit 9,5 Prozent weniger als im Jahr zuvor zur Welt."


LERNE

„Frankreich weist auch nach dem Ende des Babybooms in den siebziger Jahren kontinuierlich einen Geburtenüberschuss auf. Deutschland hingegen verzeichnet seit 1972 durchgehend mehr Sterbefälle als Geburten. Demographisches Wachstum beruhte in Deutschland über Jahrzehnte auf Zuwanderung. In Frankreich ist es genau umgekehrt: Vier Fünftel des Zuwachses sind dem Geburtenüberschuss zu verdanken.“

Vgl. Stephan Sievert/ Reiner Klingholz, „Ungleiche Nachbarn“, S. 13


IMPLIKATION:

In Frankreich wurden in den letzten 20 Jahren rd. 4,9 MILLIONEN Kinder MEHR geboren! - > GeburtenÜBERSCHUSS

Frankreich -> RENTE mit 62 - 64


Im, um 20 MILLIONEN einwohnerzahlgrößeren Deutschland wurden in den letzten 20 Jahren rd. 2,3 MILLIONEN Kinder WENIGER geboren! - > GeburtenDEFIZIT

Deutschland -> RENTE mit 67 - 70


DANKE, für NIX !

Erichs Rache vor 45 Wochen

@Anni22

"Das Splitting diente ja auch dazu die Frau besser zustellen," ???

Jetzt mache ich es Ihnen mal ganz leicht:

"Die Nationalsozialisten führten 1934 wieder die Zusammenveranlagung [Ehegattensplitting] ein. Diese Maßnahme hatte das Ziel, Frauen vom Arbeitsmarkt zu verdrängen. Zum einen erhoffte man sich in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit eine Verknappung des Arbeitskräfteangebots. Zum anderen entsprach die Rolle der Frau als Mutter und Hausfrau dem nationalsozialistischen Gesellschaftsbild"

Vgl. Maria Wersig 2013: Der lange Schatten der Hausfrauenehe. Zur Reformresistenz des Ehegattensplittings. Opladen, Berlin, Toronto, S. 106ff


Zitiert nach Wikipedia



DAS ist aber nicht der entscheidende Grund.
Der Gesetzgeber hat bis heute leider nicht begriffen, das es seit 1977 Einverdienstehen und Doppelverdienstehen gibt.

Bis zum heutigen Tage werden allein nur Einverdienstehen steuerlich gefördert, fast alle Doppelverdienstehen hingegen nicht.

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