Erkältete junge Frau mit grauer Mütze und Schal vor der Nase blickt in die Kamera.
Die Zahl der registrierten Grippefälle liegt in diesem Herbst deutlich höher als in den vergangenen zehn Jahren. (Symbolbild) Bildrechte: MDR/Unsplash/Spencer Backman

Grippewelle seit Ende Oktober Grippe in Sachsen-Anhalt: Viele Infektionen bereits im Herbst

23. November 2022, 09:13 Uhr

Während die Grippewellen der zurückliegenden Jahre erst mit dem Jahreswechsel Fahrt aufnahmen, zeichnet sich dieses Jahr ein deutlich früherer Start ab. Das Gesundheitsministerium spricht von einem heftigen Beginn der Grippewelle.

Zwischen Anfang September und Mitte November sind in Sachsen-Anhalt mehr als 650 Grippefälle registriert worden. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Zum Vergleich: In den vergangenen zehn Jahren lag die Zahl der Fälle im gleichen Zeitraum nach RKI-Angaben zwischen 1 und 23 – und damit um ein Vielfaches niedriger, als es aktuell der Fall ist.

Bereits seit Anfang September – und damit ungewöhnlich früh – wurden in Sachsen-Anhalt pro Woche mehr und mehr Grippefälle an die Gesundheitsbehörden gemeldet. Den bisherigen Höchststand erreichte die diesjährige Grippewelle mit 177 Fällen in der Woche vom 07. bis 13. November. Laut einem Sprecher des Gesundheitsministeriums in Sachsen-Anhalt weist der frühe Anstieg der Fallzahlen auf eine erhöhte Zirkulation von Grippeviren und "einen heftigen Beginn der Grippewelle in Sachsen-Anhalt" hin.

Mansfeld-Südharz bislang am stärksten von Grippe betroffen

In den zurückliegenden Jahren stieg die Zahl der Grippefälle in Sachsen-Anhalt meist erst nach dem Jahreswechsel spürbar an und erreichte im Zeitraum Januar bis März den Höhepunkt der jeweiligen Grippewelle. Bedingt durch die umfangreichen Corona-Regeln waren die beiden vergangenen Winter von deutlich weniger Grippefällen geprägt als noch in den Jahren vor der Pandemie.

Regional betrachtet war bislang vor allem der Landkreis Mansfeld-Südharz von zahlreichen Grippefällen betroffen. In den vergangenen Wochen lag die 7-Tage-Inzidenz – also Zahl der Fälle innerhalb einer Woche umgerechnet auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner – zwischen 24 und 31. Zuletzt stieg zudem der Wert im Jerichower Land sprunghaft auf rund 28 an. Zum Vergleich: Im Norden von Sachsen-Anhalt wurden im Landkreis Stendal und dem Altmarkkreis Salzwedel lediglich Inzidenzen von null bis zwei registriert.

dpa/MDR (Manuel Mohr)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 22. November 2022 | 11:00 Uhr

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