Sekthersteller aus Freyburg Rotkäppchen: Warum Sekt aus Freyburg 2023 teurer wird

14. Februar 2023, 19:38 Uhr

Gemischte Bilanz in turbulenten Zeiten. Hohe Kosten sorgen den Sekthersteller Rotkäppchen-Mumm aus Freyburg. Gründe zum Anstoßen finden Verbraucher wohl aber auch in der Krise. Das freut die Sektproduzenten.

Der Sekthersteller Rotkäppchen-Mumm rechnet mit einem anspruchsvollem Jahr 2023. "Einfach sind die Zeiten momentan für uns alle nicht, nicht für die Verbraucher und für uns nicht", sagte am Dienstag Christof Queisser, Vorsitzender der Geschäftsführung.

Rotkäppchen-Sekt wird teurer

Queisser verwies auf hohe Energie- und Rohstoffkosten, die Inflation, Lieferkettenprobleme und die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine. "Wir werden uns alle auf ein neues, nachhaltig höheres Preisniveau einstellen müssen", sagte er. Sekt werde voraussichtlich zwischen 50 Cent bis 1 Euro pro Flasche teurer werden.

"2022 haben wir uns mit nie dagewesenen Kostensteigerungen in allen Bereichen des Unternehmens konfrontiert gesehen", sagte Queisser bei der Vorlage der Bilanz. Diese falle sehr gemischt aus. Man habe das Umsatzniveau des Vorjahres 2021 halten können, jedoch unter sehr herausfordernden und volatilen Rahmenbedingungen, sagte Queisser.

"Der massive Anstieg der Kosten hat uns schnell und heftig getroffen, insbesondere durch den Einsatz von energieintensivem Glas", erklärte auch Frank Albers, Geschäftsführer für Finanzen, IT und Personal. Auch Verpackungen wie Kartonagen sowie Paletten für die Lagerung von Waren seien teurer geworden.

Rotkäppchen-Sekt aus Freyburg Die Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien GmbH (Freyburg/Burgenlandkreis) blickt auf eine lange Geschichte zurück.

Sie begann 1856, als Moritz und Julius Kloss gemeinsam mit Carl Foerster in Freyburg an der Unstrut eine Weinhandlung gründeten.

Die Sekt-Marke Rotkäppchen gibt es laut einem Firmensprecher seit 1894.

Heute gilt die Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien GmbH mit Sitz in Freyburg (Unstrut) in Deutschland als Marktführer beim Sekt. Das Unternehmen beschäftigt an neun Standorten insgesamt rund 1.000 Menschen.

Als positiv bewertete Queisser, dass die Verbraucher nach zwei Jahren Einschränkungen durch die Corona-Pandemie zuletzt wieder öfter Restaurants besucht, gefeiert hätten und in den Urlaub gefahren seien. Damit sei wieder mehr außer Haus konsumiert worden. Das Unternehmen rechne damit, dass die Menschen 2023 trotz – oder gerade wegen der Krisenstimmung – auf Genuss und "kleine Auszeiten" nicht verzichten wollen, so Queisser. Der Gesamtumsatz von Rotkäppchen-Mumm im Jahr 2022 lag den Angaben zufolge wie 2021 bei rund 1,2 Milliarden Euro (2019: 1,1 Milliarden Euro). Angaben zum Gewinn macht das Familienunternehmen grundsätzlich nicht.

dpa, MDR (Hannes Leonard)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 15. Februar 2023 | 07:30 Uhr

4 Kommentare

Stealer am 15.02.2023

@Sachsin: Was hat Ihr Kommentar konkret mit der Ampel zu tun? Die Blockade bezüglich Alkohol und Tabak kam seit jeher vornehmlich von CDU/CSU, ob nun bezüglich Einschränkungen beim Verkauf oder Werbeverbot.

W.Merseburger am 15.02.2023

Damit ein kapitalistisches System funktioniert, braucht es Wachstum. Dies ist nun auch bei Rotkäppchen Freyburg Eltville der Fall und zwar wächst der Preis und nicht zu knapp. Leider ist Rotkäppchen keine Ost-Kultmarke mehr und die geschmackliche Ausstattung der "einfachen" Sorten ist durch zu hohen Gehalt an Restzucker charakterisiert. Für Sektkenner empfehle ich die trockenen Typen der Wein- und Sektmanufaktur aus Naumburg ( Henne).

Rychlik am 15.02.2023

Sekt oder Selters war schon immer ein Trinkspruch oder Spruch der Trinker.
Hier sollte Staat ordentlich steuern drauf packen wie bei den schädlich Qualmenden oder sind das alles Paffende mit den Verdampfern und wie nennt Ampel die legal Dogenkonsumierenden. Sind die dann wie alkoholisierte bei Gerichtsurteilen "begünstigst" Verminderte Schuldfähigkeit oder Schuldunfähigkeit wegen seelischer Störungen?

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