Sonderzug aus Detmold Hunderte Schüler besuchen Franckesche Stiftungen in Halle
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07. Juni 2022, 18:38 Uhr
Die Franckeschen Stiftungen in Halle hatten am Dienstag 700 Schülerinnen und Schüler aus Detmold zu Gast, deren Gesamtschule in Detmold nach August-Hermann-Francke benannt ist. Für die Stiftungen war der Besuch eine logistische Herausforderung.
- Rund 700 Schüler sind nach Halle gereist, um mehr über die Franckeschen Stiftungen zu erfahren.
- Für sie sind 24 Führungen organisiert worden.
- Dabei lernten sie unter anderem die Historische Waisenhaus mit der Wunderkammer und dem Bet- und Singesaal, den Lindenhof und die Historische Bibliothek kennen.
Der Sonderzug von Detmold nach Halle ist 340 Meter lang und brachte die 700 Schülerinnen und Schüler – deren Schule nach August Hermann Francke benannt ist – sicher nach Halle. Gut vier Stunden dauerte die Fahrt. Dann ging es zu Fuß vom halleschen Bahnhof zu den Franckeschen Stiftungen. Schulleiter Ingo Krause lotet die vielen Kinder gemeinsam mit den Lehrern sicher durch die Stadt.
Wir kamen uns wie ein großer Lindwurm vor, der nicht enden wollte. Es wirkte nicht wie 700 Schüler, sondern wie Tausende. Aber wir hatten nur eine Ampel zu passieren, da haben die halleschen Autofahrer sehr lieb und geduldig gewartet.
Gruppenfoto vor den Franckeschen Stiftungen
Bei der Ankunft an den Franckeschen Stiftungen, gab es dann das obligatorische Gruppenfoto vor dem historischen Waisenhaus bei schönsten Sonnenschein. Danach wurden die Kinder in Gruppen aufgeteilt und durch die historische Bildungseinrichtung geführt. Eine logistische Herausforderung. Denn so viele Gäste auf einmal sind selten. Zwei Jahre lang dauerten die Planungen.
Denn alle sollen etwas lernen und erleben, aber auch satt werden und sicher durch den Tag kommen. Deswegen fanden in nur fünf Stunden 24 Führungen statt, jeweils sechs parallel. Das ist zwar etwas anstrengend, aber machbar, meint der Chef der Franckeschen Stiftungen Thomas Müller-Bahlke.
August Herman Francke hat ja vor 300 Jahre für mehr als tausend Menschen gebaut. Insofern sind 700 Kinder in den Franckeschen Stiftungen gar nicht so ungewöhnlich. Es erinnert fast an alte Zeiten.
August Hermann Francke kennenlernen
Ungewöhnlich ist es eher 700 Kindern in fünf Stunden etwas über die Franckeschen Stiftungen zu erzählen. Geschichte verständlich und spannend zu machen. Die Schülerinnen und Schüler lernten während ihres Aufenthaltes das Historische Waisenhaus mit der Wunderkammer und dem Bet- und Singesaal, den Lindenhof und die Historische Bibliothek kennen. Und klar sind sie begeistert und vor allem darüber, wie wichtig August Hermann Francke noch immer ist, sagt die 15-jährige Leonie Fischer.
Das, was Francke vor 300 Jahren gelebt hat, das brauchen wir heute genauso. Menschenfreundlichkeit und Innovationsfreude. Er hat sich um Waisenkinder gekümmert, um die Schwächsten und das finde ich gut. Das braucht es heute.
Nach so viel Geschichte braucht es natürlich auch mal eine Pause und ein Eis. Bei einem Bummel über den Markt konnten die Schülerinnen und Schüler verschnaufen, bevor es am späten Nachmittag wieder zurück nach Detmold ging. Doch eines ist klar: Bei vielen wird es nicht der letzte Besuch in Halle und den Franckeschen Stiftungen gewesen sein. Einige wollen wiederkommen, aber nicht im 349 Meter langen Sonderzug, sondern ganz entspannt privat.
MDR (Stefan Bringezu)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 07. Juni 2022 | 16:30 Uhr
