Kind mit Masern
Masern sind hochansteckend und können zu schweren Komplikationen, wie beispielsweise Gehrinhautentzündungen, führen. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / agefotostock

Lehrer und Schüler betroffen Masern in Halle: Quarantäne in mehreren Fällen aufgehoben

06. Juli 2023, 07:54 Uhr

In Halle können mehrere Menschen ihre Masern-Quarantäne beenden. Am Montag waren zwei Fälle an Schulen gemeldet worden. So war etwa ein Lehrer einer Grundschule in Neustadt betroffen. Auch an einer Berufsschule der Stadt hatte es einen Fall gegeben. Einen Zusammenhang sahen die Behörden nicht.

Nachdem in zwei Schulen in Halle am Montag Fälle vom Masern gemeldet wurden, können mehrere Personen nun die Quarantäne verlassen. An einer Grundschule in Halle-Neustadt waren zehn Quarantänen ausgesprochen worden, acht gelten nun nicht mehr. Das teilte die Stadt am Mittwoch mit.

An einer Berufsschule wurden fünf Quarantänen ausgesprochen, die weiterhin in Kraft sind. Die Stadt teilte zudem mit, dass keine weiteren Infektionsfälle gemeldet wurden.

Kein Zusammenhang zwischen zwei Fällen

An der Grundschule in Neustadt war ein Lehrer einer ersten Klasse erkrankt. Daraufhin war der Unterricht am Montag ausgefallen. Drei Kinder und sieben Lehrerinnen und Lehrer mussten in Quarantäne. Seit Dienstag war die Schule wieder in Betrieb.

Auch an einer Berufsschule in Halle war eine "jugendliche Person" am Montag an Masern erkrankt. Das hatte die Stadtverwaltung mitgeteilt. Zuerst hatte das Internetportal "Dubisthalle" berichtet.

Ein Sprecher der Stadt sagte am Montag: "Nach derzeitigem Kenntnisstand ist kein Zusammenhang zwischen den Fällen erkennbar." Es gab ermittlungen zum Impfstatus. Über den Masern-Ausbruch hatte zunächst die Mitteldeutsche Zeitung berichtet.

Impfpflicht seit 2020

Masern sind hochansteckend. Die fieberhafte Viruserkrankung kann auch zu schweren Komplikationen, wie bespielsweise Hirnhautentzündungen, führen. Im März 2020 ist das Masernschutzgesetz in Kraft getreten. Seit 2022 gilt es vollständig. Per Gesetz müssen Mitarbeitende an Schulen und Kitas sowie Kita-Kinder und Schülerinnen und Schüler eine Impfung gegen Masern nachweisen. Die Fälle von Masern in Deutschland waren dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge zuletzt sehr niedrig.

Hier können Sie sich die Anzahl der Masern-Fälle, die dem RKI in den Jahren 2012 bis 2022 gemeldet wurden, genauer anschauen:

Mehr zum Thema

dpa, MDR (Norma Düsekow, Julia Heundorf, Felix Fahnert, Christoph Dziedo) | erstmals veröffentlicht am 03.07.2023.

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 06. Juli 2023 | 06:30 Uhr

7 Kommentare

Denkschnecke vor 47 Wochen

Dazu der Landtagsabgeordnete Tillschneider im Februar 2022 zur Impfpflicht (zugegeben, nicht gegen Masern, sondern eine andere Infektionskrankheit) im originianel Wortlaut:
"Im Namen der AfD-Fraktion sage ich deshalb allen Kindern, die sich nicht impfen lassen wollen, und allen Eltern, die ihre Kinder nicht impfen lassen wollen: Haltet durch! Gebt Euch nicht her für dieses schmutzige Experiment! ...
Wenn ich aber über die Initiatoren dieser Kampagne nachdenke, frage ich mich: Weshalb tut man das? ... Ist es Feigheit? Ist es Bosheit? Ist es die Banalität des Bösen?
...
Ich verstehe nicht, wie man Kinder zur Selbstschädigung treiben kann."

AlexLeipzig vor 47 Wochen

"Seit 2022 gilt es vollständig. Per Gesetz müssen Mitarbeitende an Schulen und Kitas sowie Kita-Kinder und Schülerinnen und Schüler eine Impfung gegen Masern nachweisen" - steht im Artikel...

hilflos vor 47 Wochen

Aber offenbar haut die Kontrolle nicht hin. Freiheit eben...

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