Erfolgreiche Ausgrabungen Archäologen legen Klosterkirche Kaltenborn frei
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11. August 2023, 09:38 Uhr
Die Klosterkirche Kaltenborn ist im Bauernkrieg zerstört worden. Nun haben Archäologen bei Allstedt im Landkreis Mansfeld-Südharz Mauerreste gefunden. Münzen, Buchbeschläge und Siegelringe zeugen von der Blütezeit des Klosters, aber auch von dessen Untergang.
Archäologen haben bei Ausgrabungen große Teile des ehemaligen Klosters Kaltenborn bei Allstedt im Landkreis Mansfeld-Südharz freigelegt. Wie das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt am Donnerstag mitteilte, sind die Mauern der Klosterkirche unter gewaltigen Schuttmassen teilweise noch in bis zu zwei Metern Höhe erhalten.
Vom 12. bis zum 16. Jahrhundert war das Kloster der Augustinerchorherren den Angaben zufolge ein religiöses, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum. Die dreischiffige Basilika ist demnach in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts in romanischen Formen errichtet und später gotisch ausgebaut worden. Im Bauernkrieg 1525 sei sie dann zerstört worden.
Funde zeugen von Blütezeit und Untergang
Nach Aussage von Grabungsleiter Felix Biermann deuten reiche Kleinfunde wie Münzen, Buchbeschläge, Gürtelschnallen, Schmuckstücke, Siegelringe oder Schreibgriffel auf die Blütezeit des Klosters hin. Andere Fundstücke wie Fragmente von Ofenkacheln des 15. und frühen 16. Jahrhunderts, darunter bunt glasierte mit figürlichen und floralen Dekoren, belegten ein komfortables Leben und sogar Luxus.
Diese Zeugnisse zeugten aber auch vom Untergang des Klosters, so Biermann. Denn der Wohlstand des Konvents, dass entsprechende Abgaben forderte, hätten schon Mitte des 15. Jahrhunderts für Unmut in der Bevölkerung gesorgt. Im April 1525 plünderten und verwüsteten Aufständische aus den nahe gelegenen Dörfern Riestedt und Emseloh die Anlage. Viele Angehörige des Konvents flohen. Der Stift wurde 1538 aufgelöst.
epd, MDR (Annekathrin Queck)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 10. August 2023 | 16:30 Uhr