Blick über die Dächer von Halberstadt. 1 min
Halberstadts Oberbürgermeister Szarata im Audio: "Jeder Einwohner bringt der Stadt Geld." (Symbolbild) Bildrechte: imago images/Westend61
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MDR SACHSEN-ANHALT Mo 28.10.2024 13:38Uhr 00:25 min

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Mindereinnahmen Halberstadt droht Millionen-Minus durch Zensus

28. Oktober 2024, 13:48 Uhr

Zwei Jahre nach der Volkszählung werden nach und nach die genauen Auswirkungen für die Gemeinden klar – denn für sie geht es um Geld. Die Stadt Halberstadt hat berechnet, dass durch den für sie ermittelten Bevölkerungsschwund jährlich knapp zwei Millionen Euro in der Kasse fehlen werden. Oberbürgermeister Daniel Szarata (CDU) kritisiert dies und will sich mit anderen Städten absprechen.

Halberstadt im Landkreis Harz rechnet nach der Volkszählung mit deutlich weniger Geld in der Stadtkasse. Oberbürgermeister Daniel Szarata (CDU) sagte MDR SACHSEN-ANHALT, es gehe um knapp 2 Millionen Euro jährlich.

Jeder Einwohner bringt der Stadt Geld. Wenn da 3.000 Einwohner fehlen, ist man gleich mit einem Millionenbetrag dabei.

Daniel Szarata (CDU), Oberbürgermeister Halberstadts

Stadt sieht Hochrechnung kritisch

Ein Mann mit Anzug lächelt in die Kamera
Oberbürgermeister Szarata (CDU) überlegt noch, ob und wie er gegen die Zensus-Zahlen für Halberstadt vorgehen kann. Bildrechte: MDR/Michel Holzberger

Den Statistik-Zahlen nach sollen in Halberstadt nicht mehr rund 40.000, sondern etwa 37 000 Menschen leben. Szarata kritisiert das im vergangenen Sommer veröffentliche Ergebnis der Volkszählung. Er sagte MDR SACHSEN-ANHALT, es sei eine Hochrechnung, die über verschickte Briefe und Umfragen entstanden sei und das sei auch in anderen Städten in Sachsen-Anhalt schwer nach hinten losgegangen.

Um zu besprechen, was getan werden kann, steht Szarata nach eigenen Angaben mit ebenfalls betroffenen Städten wie Halle, Köthen, Weißenfels und Merseburg in Kontakt. Die Saalestadt Halle etwa hatte eine eigene Aktion gestartet und Briefe verschickt, um selber noch einmal nachzuzählen. Auch die Stadt Burg zweifelt die Zensus-Ergenisse an.

Wie wurde die Einwohnerzahl beim Zensus ermittelt?

Der Zensus 2022 hat zum Stichtag 15. Mai die Einwohnerzahl aller Gemeinden Deutschlands ermittelt. Als Datengrundlage dienten dabei die Melderegisterzahlen, die jedoch mit statistischen Mitteln korrigiert wurden: Einerseits wurden Doppelungen durch mehrere Wohnsitze entfernt, andererseits Befragungen auf Stichprobenbasis sowie Erhebungen an Wohnheimen und Gemeinschaftsunterkünften durchgeführt.

dpa, MDR (Michel Holzberger, André Plaul)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 28. Oktober 2024 | 08:00 Uhr

10 Kommentare

Tom0815 vor 23 Wochen

@Mustermann
Ach DAS meinen Sie! Na darauf hätte ich ja wohl auch selbst kommen können. Bei den Argumenten...

Das werde ich dann gleich mal an der Tankstelle alá
"Es steht zwar nirgends, aber der nirgendwo ausgezeichnete Rabatt von 50% beweist ja wohl eindeutig, dass es den gibt."
anwenden.
So in etwa?

anwenden:

seaking vor 23 Wochen

Ich bin einer von denen, die aus Sachsen angekarrt wurde, weil man eine Fachkraft für ein Unternehmen aus Saarbrücken hier am Standort suchte und mich dann wieder aufgrund von fehlender Kommunikation und Mobbing wieder rausgekarrt hat. Ich bin sozusagen einer von den fehlenden 3000...

seaking vor 23 Wochen

Ich habe mal in Halberstadt gewohnt. Da gab und gibt es sehr viele Baustellen und Stellschrauben, an denen man noch arbeiten muss.
Seit der Wende ist dort die Wirtschaft rapide eingebrochen. Alleine auf dem ehemaligen Gelände der Rudolf Diesel Straße waren früher etliche Firmen. Schaut man jetzt hin, es ist einfach so trostlos...
Dann wurden Facharbeiter wie ich gemobbt und vergrault. Die Stadt selbst ist nicht mehr Vorzeigbar. Überall Müll, kaputte Häuser und Hundesch... auf den Straßen. Und dann will man noch den letzten Schrebergärten wie in der Klusstraße den Garaus machen, weil man mit Einfamilienhäuser wohl scheinbar den Wohnungsmarkt ankurbeln und somit den letzten Groschen der Anleger das Geld aus dem Kreuz leiern will. Damit nimmt man den Nutzern dieser Schrebergärten wohl noch das letzte bisschen Rückzug und Erholung dieser "halben Stadt"... Traurig, aber wahr...
In Sachsen und in Bayern wird man da eher wertgeschätzt...

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