Wassermassen fließen durch das Flussbett der Holtemme in Wernigerode
Die Pegel der Bode und ihrer Nebeflüsse in Sachsen-Anhalt erreichen aktuell keine Richtwerte für Alarmstufen für Hochwasser. (Archivbild Holtemme) Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Unwetter Starker Regen: Flüsse bleiben unter Meldegrenzen

18. August 2023, 02:13 Uhr

Für Sachsen-Anhalt hat es am Donnerstag zwischenzeitlich erste Hochwasser-Vorwarnungen für mehrere Flüsse gegeben. Grund war der starke Regen, durch den die Pegelstände angestiegen sind. Die Lage hat sich wieder beruhigt: Es sind keine Meldegrenzen überschritten worden. Nachdem es in der Nacht auf Freitag erneut Unwetter gab, ist tagsüber nur vereinzelt mit Gewitter zu rechnen.

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Nachdem die Bode angestiegen und die erste Meldegrenzen überschritten waren, gibt es derzeit keine Pegel, an denen Meldegrenzen oder Richtwerte für Alarmstufen erreicht werden. Das teilte der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft mit. Das gilt auch für die Saale mit Wipper und Eine sowie die Weiße Elster.

Weil der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Donnerstag weiterhin Gewitter und Unwetter mit Regen voraussagt hat, schließt der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft aber nicht aus, dass Meldegrenzen und Richtwerte für die Alarmstufe 1 überschritten werden.

Wetterdienst erwartet am Freitag nur vereinzelte Gewitter

Das Portal für länderübergreifendes Hochwasser gibt eine Hochwasser-Vorwarnung für das Flussgebiet Bode mit Nebenflüssen Holtemme, Selke und Großer Graben heraus.

In der Nacht auf Freitag hat es dem Deutschen Wetterdienst zufolge in Teilen des Landes erneut starke bis schwere Gewitter gegeben. Zum Morgen hin sei die Unwettergefahr nur noch gering. Am Freitagnachmittag könne es noch vereinzelt zu Gewittern kommen.

Unwetter in der Nacht zu Donnerstag

In der Nacht zu Donnerstag hatte es in Teilen Sachsen-Anhalts Unwetter gegeben. In mehreren Kreisen galt bis zum Morgen eine Warnung vor starken bis schweren Gewittern.

In der Folge gab es am Donnerstagmorgen Probleme im Zugverkehr im Salzlandkreis. Dort war ein Blitz in die Technik eingeschlagen. Wie eine Bahnsprecherin MDR SACHSEN-ANHALT erklärte, konnten deswegen die Schranken an den Bahnübergängen Freckleben und Belleben nicht mehr schließen. Es kam zwischen Halle und Halberstadt zu Verspätungen. Auch im Landkreis Börde und in der Altmark mussten die Feuerwehren Keller auspumpen und umgestürzte Bäume abräumen.

Feuerwehren auch im Süden gefordert

Auch im Süden Sachsen-Anhalts mussten die Feuerwehren mehrfach ausrücken, – wenn auch weniger als in den vergangenen Tagen. Auf der Autobahn 9 bei Teuchern geriet ein Pkw wegen Aquaplanings ins Schleudern und krachte in die Leitplanke. In Höhe von Bad Dürrenberg verlor ein anderer Autofahrer wetterbedingt die Kontrolle über sein Fahrzeug.

Auf der Ortsumgehung Querfurt stand eine Unterführung unter Wasser. In Gleina im Burgenlandkreis schlug ein Blitz in das Dach eines Hauses ein und setzte es in Brand. Die Feuerwehr konnte die Flammen eigenen Angaben zufolge aber schnell löschen. In Merseburg stürzten laut Polizei Bäume auf geparkte Autos. Verletzte gab es nach ersten Meldungen nicht.

Bis zum Morgen meldete das MDR-Wetterstudio Regenhöchstmengen außerhalb des Harzes. In Mücheln wurden 37 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gemessen, in Haldensleben 33 Liter, in Halle 30, in Königshütte 27 und in Querfurt 25 Liter.

Gewitterzelle nahe Halberstadt: 40 Einsätze für die Feuerwehr

Bereits am Mittwochnachmittag hatte sich im Bereich Halberstadt und Ströbeck eine Gewitterzelle entladen. Hier wurde die Feuerwehr nach eigenen Angaben zu rund 40 Einsätzen gerufen. In einigen Kellern stand das Wasser einen Meter hoch. Die Bahnstrecke zwischen Halberstadt und Danstedt war für eine Stunde gesperrt, weil ein Bahndamm unterspült war.

Mehr zum Thema Hochwasser in Sachsen-Anhalt

dpa, MDR (Maren Wilczek, Nadine Hampel, André Plaul, Dirk Jacobs, Mario Köhne) | erstmals veröffentlicht am 17.08.2023.

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 17. August 2023 | 07:00 Uhr

13 Kommentare

der Demokrat vor 39 Wochen

Ach Ralf
Das da etwas nicht mehr stimmt das weiß man mittlerweile seit übe 50 Jahren. Und do lange weiß man auch das der Mensch fleißig dabei ist an dem Ast zu sägen auf dem er sitzt.
Nur solche Leute wie sie werden das wohl nie kapieren.

DER Beobachter vor 39 Wochen

Zu Marotzke: Evtl. doch nochmal ihn zur Anhörung im LT von SA hier nachlesen unter "Klimawandel: Diese Wetterextreme kommen auf Sachsen-Anhalt zu", 11. Mai, "Es ist ausgeschlossen, dass das Auftauen des Permafrosts zu einer unkontrollierten Klimaerwärmung führt“, erklärte Prof. Dr. Jochem Marotzke vom Max-Planck-Institut für Meteorologie, einer der Hauptautoren des Hamburg Climate Futures Outlook. Damit ist keinerlei Entwarnung hinsichtlich der Risiken durch regionale Wirkungen, wie etwa dem Anstieg von Dürren, Überschwemmungen oder dem Artensterben, verbunden. Aber in Bezug auf die Erwärmung gilt: es ist nie zu spät für ambitionierten Klimaschutz, denn jede vermiedene Erwärmung senkt die Risiken und Kosten." (Marotzke März 23 in einer debatte mit BT-Mitgliedern)...

DER Beobachter vor 39 Wochen

Zitat Skea (das echte und nicht das von BLÖD und AgD etc. verhunzte) "Der Klimawandel ist da. Wir können ihn nicht mehr leugnen. Der Mensch hat diese globale Krise verursacht und dem Planeten massiv geschadet. Nun geht es darum, noch Schlimmeres zu verhindern.Bereits in diesem Jahrzehnt könnten einzelne Jahre die 1,5-Grad-Marke überschreiten, das stimmt. Wann das dauerhaft geschieht, wissen wir nicht genau. Dieses Temperaturziel ist unglaublich symbolträchtig. Trotzdem sollten wir nicht verzweifeln und in eine Schockstarre verfallen, wenn die Welt die 1,5 Grad überschreitet. Jede Maßnahme, die wir ergreifen, um den Klimawandel abzuschwächen, hilft. Klimaschutz
ist immer kostengünstiger und schützt Menschen vor den dramatischen Folgen der Erwärmung. Das gilt umso mehr, wenn wir das Pariser Klimaziel überschritten haben.“

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