Instandhaltung und Neubau Sachsen-Anhalt investiert dieses Jahr über 250 Millionen Euro ins Straßennetz

11. April 2023, 17:39 Uhr

In diesem Jahr soll rund als eine viertel Milliarde Euro in Sachsen-Anhalts Bundes- und Landesstraßen investiert werden – rund 20 Prozent mehr als noch 2022. Neben einigen Neubauprojekten ist vor allem geplant, vorhandene Straßen zu modernisieren.

MDR AKTUELL Mitarbeiter Felix Fahnert
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In Sachsen-Anhalt soll in diesem Jahr über eine viertel Milliarde Euro in das Straßennetz fließen. Infrastrukturministerin Lydia Hüskens (FDP) erklärte am Nachmittag, 2023 seien Ausgaben von insgesamt knapp 254 Millionen Euro geplant. Das ist ein Anstieg von rund 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2022 – hier wurden nach Ministeriumsangaben 213 Millionen Euro investiert.

Hüskens sprach von einem positiven Schritt. Es gebe einen "erheblichen Bedarf an Instandhaltung", erklärte die Infrastrukturministerin. Es gehe darum, dass es bei der Mobilität eine "echte Auswahl" des Verkehrsmittels gebe. "Jeder von uns möchte gern sicher sein, dass die Straße modernen Anforderungen entspricht", sagte Hüskens.

Geld auch durch Intel-Ansiedlung

162 Millionen der insgesamt 254 Millionen fließen demnach in Bundesstraßen, 86 Millionen in Sachsen-Anhalts Landesstraßen. Knapp sechs Millionen Euro sind zusätzliche Landesmittel durch die Intel-Ansiedlung in Magdeburg.

Hüskens betonte, dass bei den Landesstraßen keine Strecken neu gebaut würden, sondern das Geld hier komplett in den Unterhalt und die Modernisierung von bestehenden Straßen und Brücken fließe. Ziel sei, dass "Straßen, die vorhanden sind, besser werden".

77 Millionen für Neubau von Bundesstraßen

Bauvorhaben seien etwa die Ortsdurchfahrten L83 in Halberstadt und L39 in Seyda (Landkreis Wittenberg) oder etwa die Sanierung der L66 zwischen Heteborn und Kroppenstedt im Landkreis Harz und die L54 von Ferchland zur B107 im Jerichower Land.

Im Gegensatz zu den Landesstraßen wird das Bundesstraßen-Netz durch Neubauten noch erweitert. Hierfür fließen den Plänen zufolge in diesem Jahr 77 Millionen Euro an Bundesmitteln. So soll etwa die B6n von Köthen aus in östlicher Richtung bis zur A9 verlängert werden. Der Lückenschluss soll nach Angaben von Hüskens bis 2026 fertig sein. Auch der Bau der Ortsumfahrung Aschersleben-Süd nach Quenstedt sowie der Ortsumfahrung Bad Kösen zählen zu den wichtigsten Vorhaben.

Hüskens hofft auf schnellere Verfahren durch Ampel-Beschlüsse

Die Infrastrukturministerin betonte, dass parallel zum Straßenbau immer auch in das Radwegenetz investiert werde. So sollen für den Radwege-Ausbau entlang von Sachsen-Anhalts Bundesstraßen in diesem Jahr 6,5 Millionen Euro ausgegeben werden. Auch in die Schiene werde investiert, allerdings sei hierfür die Deutsche Bahn verantwortlich. Auf Nachfrage teilte das Infrastrukturministerium mit, 2022 seien insgesamt 470 Millionen Euro in das Schienennetz und die Bahnhöfe in Sachsen-Anhalt investiert worden. Zum Vergleich: In Thüringen waren es demnach 290 Millionen Euro, in Sachsen 690 Millionen Euro.

Mit Blick auf die Beschlüsse der Bundesregierung für schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren bei Infrastruktur erklärte Hüskens, dass das Ziel sei, dass davon auch künftige Projekte in Sachsen-Anhalt profitieren. "Ich bin sehr hoffnungsvoll", sagte die Ministerin und verwies auf Vorhaben, die trotz des politischen Beschlusses über ein Jahrzehnt lang nicht angegangen würden. Es brauche deshalb eine deutliche Beschleunigung bei den Genehmigungen, erklärte Hüskens.

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MDR (Felix Fahnert)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 11. April 2023 | 19:00 Uhr

2 Kommentare

hilflos am 12.04.2023

Die ist nur "hoffnungsvoll", weil die gelben auch in der Ampel rumgammeln. Würde in Berlin Politik für Deutschland gemacht, dann wäre dies hier keine Meldung wert, weil genug Mittel zuvor Verfügung stehen würden. Auch das Thema Kinderkliniken usw wäre vom Tisch

Steffen 1978 am 11.04.2023

Und was ist mit den unzähligen Schlaglöchern auf Kreis Land und Gemeinde Straßen?
Eine Schande für viele Landkreise und Städte wie die Katastrophalen Zustände der ehemaligen Fahrbahnen im Stadtgebiet Gerbstedt hier ist das befahren bald nur noch mit Kettenfahrzeugen möglich

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