Bedarf an Erdgas bereits gesichert K+S mit Standorten in Zielitz und Bernburg verzichtet auf Gaspreisbremse

19. Dezember 2022, 12:37 Uhr

Als erstes Unternehmen in Sachsen-Anhalt hat die Aktiengesellschaft K+S angekündigt, die Gaspreisbremse des Bundes nicht in Anspruch nehmen zu wollen. Das Unternehmen, das unter anderem eine Kaliproduktion in Zielitz bei Magdeburg betreibt, habe seinen Bedarf an Erdgas bereits gesichert. Auch der Strombedarf könne durch die eigene Produktion gedeckt werden.

Das Bergbauunternehmen K+S AG mit Standorten in Zielitz und Bernburg will die Gaspreisbremse des Bundes, anders als viele andere Firmen in Sachsen-Anhalt, nicht in Anspruch nehmen. Wie das Unternehmen auf seiner Internetseite mitteilte, ist der eigene Bedarf beim Erdgas für das kommende Jahr preislich "fast vollständig gesichert".

Außerdem könne das Unternehmen so weiterhin allen Investoren ihre Gewinnanteile voll auszahlen und bleibe attraktiv für künftige Investoren, sagte K+S-Vorstandschef Burkhard Lohr der Mitteilung zufolge. 

Planbarkeit bei Energiekosten

Mit einem durchschnittlichen Erdgaspreis von fünf Cent pro Kilowattstunde habe das Unternehmen eine hohe Planbarkeit bei den Energiekosten. Darüber hinaus könne das Unternehmen große Mengen des Strombedarfs aus eigener Produktion beziehen.

Deckelung für Industrie an Bedingungen geknüpft

Auch wenn K+S die Deckelung nicht in Anspruch nehmen will, findet das Unternehmen die Hilfsmaßnahmen grundsätzlich richtig.

Für die Industrie soll es durch den sogenannten Gaspreisdeckel eine Preisgarantie von sieben Cent pro Kilowattstunde netto für 70 Prozent der bisherigen Verbrauchsmenge geben. Die Entlastungen für die Industrie sind allerdings an Bedingungen geknüpft. So dürfen während der Dauer der Stabilisierungsmaßnahme grundsätzlich keine Dividenden gezahlt werden.

Das Unternehmen K+S Das Unternehmen K+S (früher Kali und Salz AG) ist ein börsennotiertes Bergbauunternehmen. Es hat sich auf die Kali- und Salzförderung spezialisiert. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz im nordhessischen Kassel und weltweite Standorte.

Über das dazugehörige Kaliwerk Zielitz in Sachsen-Anhalt schreibt das Unternehmen auf seiner Homepage: "Bezogen auf die jährliche Fördermenge zählt das Werk zu größten und modernsten Kaliwerken der Welt." Aus den kaliumhaltigen Rohsalzen, die dort gewonnen werden, wird unter anderem vor Ort Düngemittel hergestellt.

Am Standort in Bernburg wird Salz gewonnen und dort zu Steinsalz- und Siedesalzprodukten aufbereitet. Daraus werden dann zum Beispiel Auftausalz für den Winterdienst und Speisesalze zum Kochen.

MDR (Julia Hohmann, Moritz Arand)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 19. Dezember 2022 | 13:00 Uhr

3 Kommentare

ElBuffo am 19.12.2022

Offenbar steht K+S nicht für "die Firmen", sondern nur für K+S. Dort hatte man möglicherweise schlicht andere Ansichten als in einem anderen prominenten Fall in Sachseb-Anhalt. Wieder andere haben für sich vor 30 Jahren ebenfalls ein solches Szenario für nicht ganz ausgeschlossen gehalten und entsprechend vorgeplant.
Das scheint nicht jedem Unternehmen gegeben zu sein.
Andere werden ganz einfach keine eigene Stromproduktion haben oder zu wenig zu verbrauchen, um für Händler interessant genug zu sein für Jahre im Voraus Verträge abschließen.

Peter am 19.12.2022

Wie jetzt?
Wollen uns nicht einige Herrschaften ständig weismachen, die Firmen würden von hohen Energiekosten förmlich erdrückt. Scheint im Fall von K+S überhaupt nicht der Fall zu sein.

Steffen 1978 am 19.12.2022

K+S Haushaltet besser als das Wirtschaftsministerium!!!!

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