Schutz von Fachwerkhäusern Erneut kein Silvesterfeuerwerk in Quedlinburg
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07. Dezember 2023, 11:48 Uhr
18 Organisationen fordern ein generelles Böllerverbot an Silvester in Deutschland. Davon hält Kay-Uwe Lohse, Chef des Landesfeuerwehrverbandes in Sachsen-Anhalt, nichts. Im Harz werden Feuerwerkskörper dennoch an bestimmten Stellen verboten.
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In der Innenstadt von Quedlinburg im Landkreis Harz darf auch in diesem Jahr zu Silvester kein Feuerwerk gezündet werden. Hintergrund ist der Schutz der historischen Fachwerkhäuser. Darauf hat die Stadt hingewiesen. Grundlage des Verbots seien das geltende Sprengstoffgesetz und entsprechende Verordnungen. Im Umkreis von 100 Metern der Fachwerkhäuser dürften keine Raketen, Knaller, Fontänen und ähnliches abgebrannt werden.
Quedlinburg steht mit seiner historischen Altstadt seit 1994 auf der Liste des Unesco-Weltkulturerbes. Schon im vergangenen Jahr hatte es in Quedlinburg, Wernigerode und Halberstadt ein ähnliches Verbot gegeben.
Diskussion um Böllerverbot
Von einem generellen Böllerverbot an Silvester hält der Chef des Feuerwehrverbands Sachsen-Anhalt, Kay-Uwe Lohse, derweil nichts. Lohse sagte MDR AKTUELL, mit Böllern müssen man wie mit allen Mitteln den Vorschriften entsprechend umgehen. Dann seien sie auch sicher.
Das, was in der Zeitung und in den Medien lande, sei meistens das Resultat aus nicht sachgerechtem Umgang. Ein Bündnis aus 18 Organisationen hat vergangene Woche die Bundesregierung aufgefordert, ein Böllerverbot zu erlassen. Darunter sind die Bundesärztekammer, die Gewerkschaft der Polizei und die Deutsche Umwelthilfe.
dpa, MDR (Oliver Leiste)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 06. Dezember 2023 | 21:00 Uhr
Reuter4774 vor 23 Wochen
Verbote nehmen die Menschen nicht mit, damit erreicht man Niemanden. Liebe Ärztekammer verbietet alle Verkehrsmittel ( tödliche Unfälle, Flugzeugabsturz...) oder was kommt als Nächstes? Der große Teil zündet verantwortungsvoll das bunte Feuerwerk für die Familie. Wollen wir wirklich so leben, daß alles verboten wird und selber denken/ handeln uns abgenommen werden mit Verboten bis ins Kleinste?
DanielSBK vor 23 Wochen
Berlin hat mehrere öffentliche Plätze wo das abbrennen und mitfühen von Feuerwerk verboten ist.
Das Sprengstoffgesetz ist so schon extrem streng. Man müsste es nurmal gegen die jungen Burschen zur Anwendung bringen die mit Gaspistolen und Feuerlöschern gegen Rettungskräfte vorgehen. Und überhaupt ist der Begriff "böllern" total asozial - schönes buntes Feuerwerk der Klasse F2 ist KEIN "böllern" ! Der ganze Begriff um Feuerwerk wird durch den Dreck gezogen so ähnlich wie die Debatte um "Kampfhunde".
Bernd_wb vor 23 Wochen
in einer Stadt wie Quedlinburg mit den tollen Fachwerkhäusern macht es wohl Sinn. Ich selbst hab auch noch nie Böller gekauft. Aber muß man den Menschen die nächste Freude rauben?