Skipisten ohne Schnee Wintersport im Harz immer seltener möglich

11. Januar 2023, 12:02 Uhr

Im Harz fällt immer weniger Schnee. Schon 2018 und 2020 sind die Berghänge im Januar grün geblieben, 2019 und 2022 kam der Schnee laut Aufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) erst in der zweiten Januarwoche. In diesem Jahr scheint selbst spätes Winterwetter unwahrscheinlich, so die Vorhersage.

Wintersport ist im Harz Anfang Januar immer seltener möglich. Von 2009 bis 2012 gab es im Oberharz laut DWD in der ersten Januar-Hälfte immer Schneehöhen im zweistelligen Zentimeter-Bereich. Seitdem häufen sich die Jahresanfänge mit grünen Bergen. Nur in den Jahren 2021 und 2012 lag an jedem der ersten 15 Tage des neuen Jahres Schnee im Oberharzer Ort Braunlage, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte.

2018 und 2020 habe so gut wie gar kein Schnee gelegen. 2019 und 2022 habe es erst in der zweiten Januarwoche geschneit. Doch selbst danach sieht es aktuell nicht aus.

Fehlender Schnee setzt Skigebieten zu

Mitte Dezember starteten noch sämtliche Skigebiete in dem Mittelgebirge in die Wintersport-Saison, so auch im Harz. Mit frostigen Temperaturen und Schnee wirkte der Winter verheißungsvoll. Zudem war das Wetter mit einer hohen Luftfeuchtigkeit ideal wie selten für die maschinelle Schnee-Herstellung.

Doch kurz nach dem Saisonstart taute es so stark, dass seit Wochen nicht an Skifahren oder Snowboarding zu denken ist. Die Unternehmer in den Skigebieten warten deshalb auf winterliche Verhältnisse. "Ich habe für meine Mitarbeiter Kurzarbeit angemeldet", sagte etwa der Betriebsleiter der Wurmbergseilbahn in Braunlage, Fabian Brockschmidt.

Auf den Pisten an Niedersachsens höchstem Berg an der Grenze zu Sachsen-Anhalt liegen höchstens noch Schneereste, wie bei Webcams zu sehen ist. Das wichtige Weihnachts- und Silvester-Geschäft fiel in diesem Jahr für die Harzer Lift-Betreiber so gut wie aus. Damit ist der Harz nicht alleine. In ganz Deutschland und bis in die österreichischen Alpen kämpfen Skigebiete mit dem Wetter.

Sommer-Geschäft wird wichtiger

In Braunlage versuchen die Betreiber unter einer Spezial-Plane probeweise Schnee zu konservieren. Aber auch dort taut es mittlerweile. Der Seilbahn-Betreiber Brockschmidt hat noch Hoffnung auf einen schneereichen Februar, sagte er.

Doch klar sei auch: "Wir müssen neue Wege gehen und uns wandeln." Der Wintersport werde künftig ein Zusatzangebot zum wichtiger werdenden Sommer-Geschäft werden. "Aber wir geben nicht auf", verspricht Brockschmidt.

Alternative für klassischen Wintersport:

dpa, MDR (Luise Kotulla)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR um 11 | 09. Januar 2023 | 11:00 Uhr

8 Kommentare

W.Merseburger am 12.01.2023

Ich frage mich jetzt schon fast 3 Wochen lang, warum in den Medien sowohl bei ARD, ZDF und MDR über die extreme "Hitze" in dieser Jahreszeit unablässig, vielleicht sogar mit Häme, berichtet wird? Wir hatten in der ersten Dezemberhälfte bereits richtig knackige Frosttage mit Tageshöchsttemperaturen von -6°C im Flachland. Damals wurde nur über einen möglichen extremen Gasmangel gejammert. Wir sollten über die gegenwärtigen Temperaturen froh sein, weil sie extrem helfen, unser Energieproblem zu reduzieren. Und über den Schneemangel im Harz mit den Problemen für den Tourismus und Wintersport müssen wir nicht spotten. Noch ist der Winter nicht vorbei und es kann noch viel passieren. Vielleicht wäre Ende März ein guter Termin zu obigem Thema?

Pelzie am 12.01.2023

Bei Schneekanonen - ganz egal wo - fällt mir auch nichts mehr ein 🤨 Offensichtlich ist Strom immer noch zu billig - oder aus welcher Ecke werden die Betreiber dieses Unsinns subventioniert????

HauRuck am 12.01.2023

In Schierke wurden 40 Millionen Steuergeld verbrannt, die Superarena wird in ein paar Jahren selbst mit gigantischem Aufwand kein Eis mehr produzieren können, ein Parkhaus wurde in die Pampas gebaut, die Folgen jahrzehntelanger falscher Forstpolitik lassen das Gebiet aussehen wie einen Truppenübungsplatz und dann werden alljährlich brav die Schierker Wintersportspiele ausgerufen, das ist die einzige Winteridee, die teuer bezahlte Tourismusgesellschaft bekommt nichts anderes auf die Reihe, man kann sich von diesem Wintersportmythos nicht lösen, ganz im Gegenteil, voller Stolz wurde die Neubeschilderung der Loipen freudestrahlend als Heldentat verkündet, also 0 Lernfähigkeit, in den 60er Jahren stecken geblieben und die Superbetonrutsche oberhalb des Parkhauses, ganz schick...

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