Wanderer gehen auf dem beliebten Wanderweg "Schurre" durch das Bodetal.
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Tödliches Unglück Obduktion: Kein Fremdverschulden bei Tod von Wanderer im Harz

30. Oktober 2023, 12:53 Uhr

Der tödliche Sturz eines Wanderers, der im Harz von der "Schurre" abstürzte, war ein Unfall. Das geht aus der Obduktion hervor. Die Staatsanwaltschaft hatte die Ermittlungen zum Unfall übernommen und eine Obduktion angeordnet. Auch wurde der Begleiter des 79-Jährigen befragt. Nach aktuellem Stand kam der Wanderer ins Schwanken und fiel etwa 40 Meter in die Tiefe. Die Stadt wies erneut drauf hin, dass die "Schurre" ein Klettersteig ist.

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Der tödliche Absturz eines Wanderers Mitte Oktober auf der "Schurre" im Harz war ein Unfall. Das ist das Ergebnis der Obduktion der Leiche. Demnach schließt die ermittelnde Staatsanwaltschaft Halberstadt ein Fremdverschulden aus.

Wie Oberstaatsanwalt Hauke Roggenbuck MDR-SACHSEN-ANHALT sagte, wies der Leichnam des Mannes zahlreiche innere Verletzungen auf, wie sie durch einen Sturz verursacht werden. Die Aussage des Begleiters, dass der 79-Jährige auf dem Klettersteig plötzlich ins Schwanken geraten und dann in die Tiefe gestürzt ist, sei plausibel.

Staatsanwaltschaft hatte ermittelt

Laut Polizeiangaben war der verunglückte Wanderer aus Brandenburg am 20. Oktober auf dem Wanderweg "Schurre" unterwegs. Der 79-Jährige sei oberhalb des Wegs ins Wanken geraten. Er sei einen Abhang hinabgestürzt und noch vor Ort verstorben.

Wanderer gehen auf dem beliebten Wanderweg "Schurre" durch das Bodetal.
Nachdem die "Schurre" lange gesperrt war, ist der Weg nun als Klettersteig ausgewiesen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Matthias Bein

Nach Information von MDR SACHSEN-ANHALT hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Sie hat demnach am Montag eine Obduktion angeordnet und den 75-jährigen Begleiter des Verunglückten befragt. Dieser ist demnach zehn bis 15 Meter vor dem Zeugen gelaufen. Plötzlich sei er ins Schwanken geraten und dann etwa 40 Meter in die Tiefe gestürzt.

Zuvor hieß es, der 79-Jährige sei rund 100 Meter hinabgestürzt. Der Zeuge gab zudem an, dass beide öfter unterwegs seien und über Erfahrung verfügen würden.

Schurre als Klettersteig ausgewiesen

Der Wanderweg "Schurre" ist nach dem Unfall am Samstag wieder freigegeben worden. Thales Bürgermeister Maik Zedschack nannte den Vorfall "mehr als bedauerlich". Er gab aber zu bedenken, dass das Bodetal einen hochalpinen Charakter habe. Auf den Schotter-Pfad sollten sich daher nur geübte Wanderer begeben.

Wanderer gehen auf dem beliebten Wanderweg «Schurre» durch das Bodetal.
Die "Schurre" im Bodetal ist ein anspruchsvoller Wanderweg. Bildrechte: picture alliance/dpa | Matthias Bein

Die "Schurre" im Harz ist erst seit Kurzem wieder begehbar. Die Stadt Thale wies am Montag erneut ausdrücklich darauf hin, dass er als Klettersteig ausgewiesen sei und sich nur für geübte Wanderer mit alpiner Erfahrung, Trittsicherheit und entsprechender Ausrüstung eigne.

Der Chef der "Harzer Wandernadel", Klaus Dumeier, erklärte, am Freitag sei es durch den Regen auf den Schotter-Flächen sehr rutschig gewesen. Die "Schurre" bei Regen und Nebel zu begehen, sei fahrlässig. Ein Wanderer, der sich auskennt, hätte den Weg unter diesen Bedingungen nicht betreten.

Wanderwege trotzdem offen

Die Wanderwege im Bodetal bleiben dennoch vorerst geöffnet. Das teilte der Bürgermeister von Thale, Maik Zedschack, am Montag mit. Zuvor war in einer Lagebesprechung diskutiert worden, die Wege schon vor der planmäßigen Winter-Sperre Anfang November zu schließen.

MDR (Alisa Sonntag, Michel Holzberger, Cynthia Seidel, Maren Wilczek), dpa | Erstmals veröffentlicht am 21.10.2023

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 27. Oktober 2023 | 13:00 Uhr

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