Feuerwehrwagen und Feuerwehrleute sind an einem sonnigen Tag versammelt. 1 min
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Harz Warum Verursacher von Waldbränden so selten ermittelt werden

10. Mai 2024, 06:46 Uhr

In Sachsen-Anhalt werden von Menschen verursachte Waldbrände nur selten aufgeklärt. Ein unmittelbarer Ermittlungserfolg bei einem Wald- oder Flächenbrand glücke meist nur beim Antreffen auf frischer Tat, sagte eine Polizeisprecherin. Nicht selten seien Geländebereiche kaum oder nicht erreichbar.

Ermittlungen nach Waldbränden haben die Polizei selten auf die Spur der Täter geführt. Im Bereich des Polizeireviers Harz etwa wurden in den Jahren 2021 bis 2023 49 Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit Waldbränden geführt, allein 36 im besonders waldbrandträchtigen Jahr 2022, wie eine Sprecherin auf Nachfrage mitteilte. In zwei Fällen aus dem Jahr 2022 seien Tatverdächtige ermittelt worden, in den anderen 47 Fällen nicht.  

Der Verlauf der Ermittlungen hänge von verschiedenen Faktoren ab - etwa davon, ob es konkrete Hinweise gibt, von der Spurenlage und ihrer Auswertbarkeit. Die Ermittlungen von Brandursachen und Zündquellen bei Wald- und Flächenbränden sei mit besonderen Herausforderungen verbunden. Dazu zählten die Lage des Brandortes, die besondere Topografie im Harz sowie die zum Teil große Ausdehnung der Brandflächen, erklärte die Sprecherin.

Geländebereiche nur schwer zugänglich

"Nicht selten sind Geländebereiche kaum oder nicht erreichbar, was nicht nur Feuerwehrkameraden bei Löscharbeiten, sondern auch Polizeibeamte bei der Brandursachenermittlung herausfordert." Vom Zeitpunkt der Feststellung und Meldung eines Waldbrandes bis zum Wirken erster Löschmaßnahmen vergehe zum Teil einige Zeit, in der sich der Brand unkontrolliert ausbreite. Das wirke sich auf die Beweislage und auch nicht unwesentlich auf die Ermittlungen aus. Ein unmittelbarer Ermittlungserfolg glücke zumeist beim Antreffen auf frischer Tat. "Vor diesem Hintergrund stellen Zeugenhinweise in solchen Fällen wichtige Anhaltspunkte dar."

Am Maifeiertag in der vergangenen Woche hatte es am Königsberg den ersten Waldbrand der Saison gegeben, betroffen war ein Gelände von etwa 100 mal 100 Metern. Ein Löschflugzeug kam zu Einsatz. Der Brand konnte rasch gelöscht werden. Auch an einem Wanderweg unterhalb des Brockens hatte es laut Polizei einen kleinen Brand gegeben.

Zuletzt hatte es an Christi Himmelfahrt am Brockenblick in Blankenburg gebrannt. Wie die Feuerwehrleitstelle des Landkreises Harz MDR SACHSEN-ANHALT bestätigte, war eine Fläche von etwa 30 mal 30 Metern betroffen. Neben 30 Feuerwehrleuten waren auch zwei Flugzeuge im Einsatz. Am Hang hat die Polizei eine Fallschirm-Signalrakete sichergestellt. Ob sie den Brand ausgelöst hat, wird demnach noch untersucht.

dpa; MDR (Oliver Leiste)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 09. Mai 2024 | 11:00 Uhr

3 Kommentare

Shantuma vor 1 Wochen

Nicht jeder Waldbrand wurde aktiv gelegt.

Es gibt mehrere Möglichkeiten wie in Waldbrand ohne aktiven Beteiligung eines Menschen ausgelöst werden kann.
Gerade im Jahr 2022 gab es dafür gewisse Gründe.

Danach kommen dann Gründe wie ungewolltes Auslösen eines Waldbrandes und erst danach aktives Auslösen eines Waldbrandes.

KarlStuelpner vor 1 Wochen

Wenn die Wälder endlich wieder aufgeräumt werden, dann wird es auch wieder weniger Waldbrände geben.
Durch das Belassen von umgestürzten Bäumen und Baumresten im Wald, wird zuviel Brandlast dort deponiert.
Der deutsche Wald ist nun eben eine Kulturlandschaft und kein Urwald.

hilflos vor 1 Wochen

Ja, Eigentum verpflichtet eigentlich. Aber die Waldbesitzer achten oft nur auf den Profit

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