Der Concordiasee von oben
Die Nachterstedter Seite des Concordia Sees bleibt voraussichtlich noch 20 Jahre gesperrt. (Archivbild) Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Bauarbeiten dauern an Concordia See auf Nachterstedter Seite noch über 20 Jahre gesperrt

12. April 2023, 10:08 Uhr

2009 waren am Rande des Tagebaurestlochs bei Nachterstedt ein Doppelhaus, Teile eines weiteren Hauses und Teile der Straße in den See gestürzt. Drei Menschen starben. Sieben Jahre später kam es erneut zu einem Erdrutsch. Die Sanierungsarbeiten dauern bis heute an. Nun hat die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbauverwaltungsgesellschaft mitgeteilt, dass die Nachterstedter Seite des Sees noch mehr als 20 Jahre geschlossen bleiben wird.

Der Concordia See im Salzlandkreis wird auf der Nachterstedter Seite voraussichtlich noch mehr als 20 Jahre geschlossen bleiben. Das teilte die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbauverwaltungsgesellschaft (LMBV) am Dienstag bei einem Ortstermin mit.

Demnach soll die Flutung des Sees an dieser Stelle Mitte der 2040er-Jahre abgeschlossen sein. Bis dahin sei der See von der Nachterstedter Seite aus nicht zugänglich.

Flutung ab 2029

Nach Angaben des Sprechers der LMBV-Geschäftsführung, Bernd Sablotny, könnte 2029 mit der Flutung begonnen werden. Sablotny sagte, die Sanierungsarbeiten nach den Rutschungen 2009 und 2016 dauerten noch an. Die Hauptarbeiten sollen bis 2026 abgeschlossen sein. Danach könne der gesperrte Bereich bei Nachterstedt schrittweise zurückgebaut werden.

Ein Betreten verboten-Schild steht am Concordiasee
2026 sollen die Hauptarbeiten der Sanierung abgeschlossen sein. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Außerdem könnten die Planungen für den Neubau der beim Erdrutsch 2009 weggebrochenen Kreisstraße beginnen. Die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren würden voraussichtlich 2027 oder 2028 eingereicht.

Erdrutsch mit drei Toten

Mitte Juli 2009 waren am Rande des Tagebaurestlochs bei Nachterstedt ein Doppelhaus, Teile eines weiteren Hauses und Teile der Straße in den See gestürzt. Drei Menschen starben. Ein ganzer Ortsteil ist bis heute gesperrt. Sieben Jahre später kam es im gesperrten Bereich zu einem weiteren Erdrutsch. Nach Angaben der LMBV sind bisher mehr als 280 Millionen Euro in die Sanierung geflossen. Auf der anderen Seite, in Schadeleben, ist der Concordia See bereits wieder freigegeben.

Der Concordiasee von oben
2009 und 2016 kam es zu Erdrutschen am Concordia See. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

MDR (Tom Gräbe, Christoph Dziedo, Moritz Arand)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 11. April 2023 | 19:00 Uhr

1 Kommentar

goffman am 12.04.2023

Wo kommt das Geld für derartige Sanierungen eigentlich her? Wurden die durchaus erwartbaren Kosten den damaligen Kohle-Kunden in Rechnung gestellt und Rücklagen gebildet, oder verteuert das jetzt z.B. unseren Strom noch weiter?

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