Polizisten gehen am Rande eines Pressetermins über den Bahnsteig am Bahnhof Dammtor.
Die Polizei will mehr Kräfte einsetzen. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Christian Charisius

Zahlen der Bundespolizei Mehr Gewalttaten an Bahnhöfen in Sachsen-Anhalt

30. April 2023, 17:02 Uhr

Die Zahl der Gewalttaten an Bahnhöfen ist gestiegen. Das zeigen Zahlen der Bundespolizei, die 2022 deutlich höher waren als 2021. Die Polizei will mehr Personen einsetzten, die Bahn baut die Videoüberwachung aus.

Die Zahl der Gewalttaten an Bahnhöfen in Sachsen-Anhalt ist gestiegen. Das teilte die Bundespolizei mit Sitz in Pirna in Sachsen mit. Von 294 Delikten im Jahr 2021 hat sich der Wert demnach 2022 auf 463 erhöht. Zu den Gewaltdelikten, die erfasst wurden, zählen Bedrohung, Landfriedensbruch, Körperverletzung, Nötigung und Tötungsdelikte.

Mehr Übergriffe während 9-Euro-Ticket

Die Deutsche Bahn (DB) erhebt ebenfalls Zahlen über Fälle von Gewalt am Bahnhof, allerdings nur auf Bundesebene. Die Bahn zählte demnach bundesweit weniger Fälle als die Polizei. Eine Sprecherin der DB sagte, im Zeitraum, in dem das 9-Euro-Ticket galt, sein es vermehrt zu Übergriffen gekommen.

Sie sagte weiter, Anspannungen und Respektlosigkeiten im öffentlichen Raum würden zunehmen: "Wir beobachten ebenso wie die Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste eine kontinuierlich sinkende Hemmschwelle für Gewalt in der Gesellschaft."

Bundespolizei mit mehr Einsatzkräften an Schwerpunkten

Die Bundespolizei setzt nach Angaben eines Sprechers an Kriminalitättsschwerpunkten mehr Kräfte ein. Die Bahn setzt nach eigenen Angaben 4.300 Sicherheitskräfte zusätzlich zu rund 5.500 Bundespolizistinnen und -polizisten bundesweit an Bahnhöfen und Zügen ein. Die Bahn baue zudem die Videoüberwachung aus.

dpa, MDR (Julia Heundorf)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 29. April 2023 | 08:00 Uhr

5 Kommentare

Lavendel am 01.05.2023

Gewalt im öffentlcihen Raum und Agressionen sogar gegenüber Hilfskräften sind leider ein zunehmendes Problem in einer Geselslchaft die immer mehr egoistischen Individuen aufzuweisen scheint.

Persönliche Erfahrungen hat wohl jeder in der Art. Einer der ohne Grund an der Kasse austickt weil es ihm zu lange dauert oder meint er müsse auf dem halbleeren Supermarktplatz die Parktechnik Anderer lautstark über den Platz kommentieren zu müssen.
Dazu kommen viele Leute die zunehmend glauben Gesetze gelten nur für sie wenn sie ihnen passen. Ich sage nur Einhaltung von Coronaschutzmaßnahmen in Zügen. Irgendwelche in meinen assozialen Mitfahrer meinten da immer die Regeln die selbst eine 80 jährige Oma eingehalten hat würden nicht für sie gelten. Agressionspotential inklusive, dass man sie erst gar nciht angesprochen hat. Der Corona-Killer von Idar-Oberstein war ja in den Köpfen omnipräsent.

Lavendel am 01.05.2023

@Maria A.
Sie haben es echt nicht leicht.
Wie der User Faultier äußern sie sich ja in der Regel hier fremdenfeindlich und es juckt sie wohl in den Fingern etwas zu schreiben. Da der Artikel aber so gar kein Futter für sie liefert müssen sie sich in Andeutungen ergehen, "grün-Rote" dominanz auf nicht näher bezeichneten Kanälen behaupten und so tun als ob die Straftaten an Bahnhöfen etwas mit angeblich geforderter Toleranz zu tun haben.

Echt schon armselig!

Lavendel am 01.05.2023

@faultier:
Was meinen sie?
Dass sie sich in Andeutungen ergehen, wo doch jeder weiß, dass sie sonst immer rechtsextremistische Taten verharmlosen und gegen Ausländer hetzten?
Diesen Elefanten sieht jeder, auch wenn sie nur durch die Blume hetzen.

An Bahnhöfen sind soziale Brennpunkte, dort herrscht wegen des Durchgangsverkehrs sowieso höhere Kriminalität als anderswo unddort tummeln sich gestresste Menschen die von A nach B müssen, es eilig haben und mit Zugverspätungen zu kämpfen haben. Dazu kommt noch die Spezies des Corona-Wiederstandskämpfers der es sich in der Pandemie angewöhnt hat das gestresste Zugpersonal zu nörigen und zu stressen. Alles selbst erlebt und die Typen waren meist ziemlich auf Krawall gebürstet wenn man damals gültige gesetzliche Regelungen umgesetzt hat.

Insgesamt scheint bei einem gewissen Teil der Bevölkerung die Zündschnur immer kürzer zu werden. Hab zweimal in einer Woche erlebt, dass DEUTSCHE wegen nichts ausgeflippt sind in der Öffentlichkeit.

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