Neues Projekt in Gardelegen Gereinigtes Abwasser könnte Grundwasserspiegel stabilisieren
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04. Juli 2024, 03:00 Uhr
Der Klimawandel hat Folgen: Die Dürrejahre lassen den Grundwasserspiegel deutlich sinken. Bei einem Pilotprojekt in Gardelegen im Altmarkkreis Salzwedel soll nun der Einsatz von Abwasser getestet werden, um den Pegel zu stabilisieren. Dazu wird die bestehende Kläranlage durch eine Versuchsanlage erweitert – wissenschaftlich begleitet durch die Hochschule Magdeburg-Stendal.
Vom Dürresommer 2018 war besonders die Altmark betroffen. Generell gehört die Region zu den niederschlagsärmsten in Deutschland. Das alles führt dort zu niedrigeren Grundwasserspiegeln, vor allem im Hochsommer. Dabei ist Grundwasser so wichtig für Industrie und Landwirtschaft. Darum hat man beim Wasserverband Gardelegen einen Weg gesucht, um den Grundwasserhaushalt mithilfe der Kläranlage zu stärken. Deshlab soll in Gardelegen (Altmarkkreis Salzwedel) im Rahmen eines Pilotprojekts gereinigtes Abwasser verstärkt genutzt werden, um den Grundwasserpegel zu stabilisieren. Das Land Sachsen-Anhalt fördert das Vorhaben nach Angaben des Umweltministeriums mit 780.000 Euro.
Nachhaltigkeit beim Wassermanagement
Umweltminister Armin Willingmann (SPD) sagte, in Sachsen-Anhalt würden Extremwetterereignisse künftig häufiger auftreten. Dazu zählten Starkregen aber auch extreme Dürreperioden. "Dieses Zuviel oder Zuwenig an Wasser erfordert ein modernes Wassermanagement." Sogenannte Gebietswasserhaushalte stabil zu halten, sei eine zentrale Aufgabe in den kommenden Jahren.
Gereinigtes Abwasser soll verrieselt werden
Konkret soll in Gardelegen gereinigtes Wasser künftig nicht mehr nur in Flüsse eingeleitet, sondern auch in Böden versickern, um den Grundwasserpegel außerhalb von Wasserschutzgebieten zu stabilisieren und auch in Trockenzeiten gleichbleibend zu halten.
In Zusammenarbeit mit Hochschule Magdeburg-Stendal
Laut Umweltministerium sinken die Grundwasserspiegel regelmäßig aufgrund von wenig Niederschlag in den Frühlings- und Sommermonaten. Grundlage des Projektes ist den Angaben zufolge eine EU-Verordnung. Die Kläranlage Gardelegen soll durch eine Versuchsanlage im Pilotmaßstab erweitert werden. Die Hochschule Magdeburg-Stendal wird das Pilotprojekt des Wasserverbands Gardelegen wissenschaftlich begleiten. Sollte sich das Konzept bewähren, könnte es auch landesweit zum Einsatz kommen, so das Umweltministerium.
dpa, MDR (Anne Gehn-Zeller)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 03. Juli 2024 | 19:00 Uhr
Lolleck vor 13 Wochen
Es ist doch eigentlich egal wo sie das gereinigte Abwasser hin fliesen lassen.
Loswerden müssen sie es ja auf alle fälle, das es dafür noch Orden und Auszeichnungen gibt find ich lächerlich. Sie sollten lieber einmal nachschauen wer das Grundwasser angezapft hat.
Wilhelm vor 13 Wochen
Interessante Versuchsreihe. Im Bericht vermisse ich einen Hinweis, was "gereinigtes Abwasser" bedeutet? Welche Qualität (z. B. Regenwasser) sollte dieses Abwasser aufweisen? Bin gespannt auf das Ergebnis.