Stundenlang auf Autobahnparkplatz gestrandet Rentner-Reisegruppe wohlbehalten zurück in Magdeburg
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24. September 2023, 10:48 Uhr
Eine 42-köpfige Reisegruppe aus Sachsen-Anhalt ist am Donnerstagabend auf der Heimreise aus der Schweiz an der Autobahn 81 in Süddeutschland gestrandet. Weil seine Lenkzeit überschritten war, ist der Busfahrer nicht weitergefahren. Das Bus-Unternehmen hatte zunächst Ersatz versprochen. Doch schließlich mussten die Senioren den Zug nehmen. Erst am Freitagmorgen sind sie in Magdeburg angekommen. Das Reiseunternehmen bittet um Entschuldigung.
- 42 Reisende aus Sachsen-Anhalt sind am Donnerstagabend an einem Autobahnparkplatz in Baden-Württemberg gestrandet.
- Weil der Busfahrer sich geweigert hat, seine Lenkzeit zu überschreiten, soll sein Chef ihn Berichten zufolge entlassen haben.
- Daraufhin verschwand der Busfahrer. Die frustrierten Reisenden sind erst am Freitagmorgen mit dem Zug in Magdeburg angekommen. Das Reiseunternehmen will ihre Kosten erstatten.
Die 42 Busreisenden aus Sachsen-Anhalt, die zwischenzeitlich in Baden-Württemberg gestrandet waren, sind mittlerweile zurück. Sie kamen Freitagvormittag mit dem Zug in Magdeburg an. Der verantwortliche Reiseveranstalter zeigte sich fassungslos und schockiert. Man entschuldige sich in aller Form und werde selbstverständlich für alle entstandenen Kosten aufkommen und den vollen Reisepreis erstatten. Schuld sei jedoch das Busunternehmen.
Die Reisegruppe aus Sachsen-Anhalt war am Donnerstagabend auf der Heimreise an einer Autobahn in Baden-Württemberg gestrandet. Wie die Polizei mitteilte, hatte der Busfahrer die 42 Reisenden – größtenteils Senioren – aus Magdeburg und Stendal auf einem Parkplatz an der A81 im Kreis Ludwigsburg stehen lassen, nachdem seine maximal erlaubte Lenkzeit erreicht war.
Busfahrer weigert sich, Lenkzeit zu überschreiten – und wird gefeuert
Laut Bericht des Portals "7aktuell" war die Reisegruppe auf dem Rückweg von einer gebuchten Reisetour zum Genfer See in der Schweiz. Sie hörten demnach auf dem Parkplatz mit, wie der Busfahrer am Telefon mit seinem Chef gestritten habe. Der Fahrer soll den Reisenden zufolge angeboten haben, dass ein befreundeter Busfahrer weiterfahre. Der Chef soll das abgelehnt haben. Stattdessen habe er seinen Fahrer aufgefordert, trotz der erreichten Lenkzeit weiter zu fahren.
Als der Busfahrer sich geweigert habe, sei ihm noch am Telefon gekündigt worden. Daraufhin habe er alle Getränke aus dem Bus eingepackt, sei von einem Freund mit dem Auto abgeholt worden und verschwunden.
Reisegruppe fährt mit dem Zug nach Hause
Nach Angaben der Polizei hatte der Fahrer den Bus gegen 18 Uhr auf dem Autobahnparkplatz Gerlinger Höhe abgestellt. Gegen 19 Uhr habe das Bus-Unternehmen die Beamten über den Vorfall informiert: Der Bus sei auf dem Parkplatz gestrandet, ein Ersatzfahrer aber bereits auf dem Weg.
Gegen 22 Uhr sei die Polizei erneut angerufen worden – diesmal von den Senioren im Bus, weil der angekündigte Ersatzfahrer nicht auftauchte. Das Rote Kreuz sei zur Hilfe gerufen worden, um die Reisegruppe mit Snacks und Getränken zu versorgen. Auf dem Rastplatz gab es keinerlei Möglichkeit, Getränke oder Essen zu kaufen. Schließlich habe das Reiseunternehmen Taxis organisiert, die die Fahrgäste nach Mitternacht zum Hauptbahnhof Stuttgart gebracht hätten. Von dort aus sollten sie mit dem Zug nach Hause fahren.
Die Polizei hat den Bus laut Bericht des SWR sichergestellt. Nun soll der Fahrtenschreiber auf mögliche Ordnungswidrigkeiten oder Straftaten überprüft werden.
Wie eine Reporterin des Südwestrundfunks (SWR) aus Stuttgart dem MDR sagte, ist die Reisegruppe seit 8 Uhr unterwegs gewesen. Einige der Senioren seien auf einen Rollator angewiesen. Laut Gespräch des SWR mit einem Mitarbeiter des DRK hätten nur manche der Reisenden mit Humor reagiert, andere seien verwirrt und frustriert gewesen.
SWR, 7aktuell, MDR (Michael Rosebrock, Engin Haupt, Maren Wilczek, Anne Gehn-Zeller) | Erstmals veröffentlicht am 22.09.2023
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 23. September 2023 | 11:00 Uhr
Jasko am 24.09.2023
Leider, wird in vielen Unternehmen, so ein Lenk und Ruhezeit Verstoß vorausgesetzt,zeigt auch dieser Fall. Der Öffentlichkeit ist gezeigt, was mit dem Fahr Personal passiert, die nicht bereit sind, gegen das Gesetz zu verstoßen.
Man beruft sich auf das aktuelle Thema, Fachkräfte Mangel. Wünschenswert wäre, wenn jeder Fahrer so handelt. Fast jeder 10 Lkw oder Bus müsste abgeholt werden. Man fragt sich, wo sind noch die Rechte eines Arbeitnehmer in diesem Land?
Machdeburjer Kind am 24.09.2023
Na eben Konsequenzen gegen das Bus Unternehmen.
Der Reiseveranstalter ist zunächst einmal raus. ABER nach welchen Kriterien suchen die Veranstalter?
Nur nach dem Preis?
Der billigste bekommt den Zuschlag?
Und dann upps die haben gar nicht genügend Busfahrer, diese muss man nämlich auch bezahlen. Selbst wenn er krank ist oder gar nicht fährt, weil er Ersatz ist.
Vielleicht kommen sogar noch Hotelkosten für den zweiten Fahrer hinzu.
Und genau da müssen Legislative und Exekutive hinschauen.
Busse mit dem Logo dieser Firma müssen z.B. regelmäßig auf Strecke kontrolliert werden.
Da aber stoßen wir bereits auf Grenzen in unserer Föderation verschiedener Bundesländern.
Am Harz ist da schon Ende mit Kontrolle.
Machdeburjer Kind am 24.09.2023
Vielleicht sind Sie ja Pfarrer und halten deshalb auch die zweite Wange hin.
Der Busfahrer ist es offensichtlich nicht. Und warum sollte er, der unter der Kündigung leiden wird, irgend etwas unternehmen, um die Konsequenzen des Versagens Anderer zu mildern.
Das findet in unserem Staat viel zu oft statt. Deshalb ändern sich viele Dinge nie. Weil es eben immer irgendwie ging.
Diesmal eben nicht.
Und während wir hier labern müssen wieder hunderte LKW und Busfahrer das Missmanagement der Verantwortlichen ausbaden.
Und sei es nur auf der Suche nach einem Autobahn Parkplatz mit freier Kapazität.
Der Mangel an Fachkräften hat auch Ursachen. Der ist nicht einfach so entstanden. Seit ihrer Gründung hat die BRD das nie in den Griff bekommen, stets wirkliche Fachkräfte aus anderen Ländern abgeworben .
Während wir Millionen Menschen mit Bürgergeld füttern, reißen Andere sich den Hintern auf und müssen sich auch noch nötigen lassen.