Der Bus der Reisegruppe aus Sachsen-Anhalt, der an der A81 in Baden-Württemberg zurückgelassen wurde, steht zusammen mit einem Rettungswagen auf dem Parkplatz Gerlinger Höhe.
Nachdem die Reisenden sitzen gelassen wurden, mussten sie mit Taxis nach Stuttgart und von dort weiter mit dem Zug nach Magdeburg fahren. (Archivbild) Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Auf Autobahn ausgesetzt Gestrandete Busreisegruppe aus Magdeburg wird entschädigt

13. Oktober 2023, 16:40 Uhr

42 Busreisende aus Sachsen-Anhalt sind Ende September auf der Rückfahrt von einer Schweiz-Reise in Süddeutschland von ihrem Fahrer auf einem Autobahnparkplatz stehen gelassen worden. Sie mussten mit dem Zug zurückfahren. Nun hat der Veranstalter die Reisegruppe entschädigt.

  • Busreisende aus Magdeburg, die Ende September auf einem Autobahn-Parkplatz vom Busfahrer stehen gelassen wurde, bekommen den Reisepreis erstattet.
  • Der Reiseveranstalter trennte sich zudem vom Busunternehmen.
  • Der Busfahrer hat sich laut Zeugenaussagen mit seinem Chef über die Lenkzeit des Busses gestritten und wurde von einem Freund abgeholt.

Nachdem eine Reisegruppe von 42 Personen aus Magdeburg und Umfeld Ende September von ihrem Busfahrer auf der Rückfahrt einer Schweiz-Reise auf einem Parkplatz bei Stuttgart stehen gelassen worden ist, werden die Betroffenen nun entschädigt.

Das teilte der Reiseanbieter Trendtours auf Nachfrage von MDR SACHSEN-ANHALT mit. Demnach haben die Reisenden, überwiegend Rentner, die volle Reisesumme erstattet bekommen.

Polizei widerspricht Busfahrer

Außerdem habe man sich von dem Busunternehmen als Dienstleister getrennt, hieß es von Trendtours weiter. Es habe keine plausible Erklärung für das Verhalten des Busfahrers gegeben.

Nach Angaben der Polizei in Ludwigsburg bei Stuttgart hatte es auch keinen Verstoß gegen die Lenk- und Ruhezeiten gegeben – den ursprünglich genannten Grund für den Stopp des Busfahrers.

Schild des Parkplatzes Gerlinger Höhe an der A81 in Baden-Württemberg, auf dem ein Bus und Reisegruppe aus Sachsen-Anhalt zurückgelassen wurden.
Auf diesem Parkplatz in der Nähe von Stuttgart wurden die Reisenden, überwiegend Senioren, stehen gelassen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Streit mit dem Chef als Auslöser

Vor drei Wochen war die Reisegruppe aus Magdeburg und Umkreis auf der Rückfahrt von einer Reise zum Genfer See in der Schweiz. Auf dem Parkplatz Gerlinger Höhe bei Stuttgart wurden sie dann von ihrem Busfahrer stehen gelassen. Dieser hatte sich zuvor mit seinem Chef gestritten und behauptet, er habe seine Lenkzeit überschritten. Der Disput konnte nicht geklärt werden und der Fahrer ließ sich daraufhin von einem Freund vom Parkplatz abholen.

Das Busunternehmen kündigte daraufhin an, einen Ersatzfahrer zu schicken. Weil dieser nicht auftauchte, schickte das Busunternehmen Taxis und brachte die Reisegruppe zum Hauptbahnhof Stuttgart. Von dort fuhren sie mit dem Zug nach Magdeburg. Die Polizei werde in der Sache nicht weiter ermitteln, hieß es auf Anfrage.

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MDR (André Plaul, Anne Gehn-Zeller, Sebastian Gall)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 13. Oktober 2023 | 15:30 Uhr

4 Kommentare

ElBuffo vor 31 Wochen

Bei den Lenk- und Ruhezeiten wird genauso manipuliert, wie bei Abstandswarnern oder Geschwindigkeitsbegrenzern. Die Fahrstrecke war jedenfalls selbst bei günstigsten Verhältnissen nicht allein zu schaffen. Da war der Verstoß also eingeplant. Sicher nicht das erste Mal und nur versehentlich. Die Arbeitszeit wird dann auch nicht erst begonnen haben, als der letzte Rentner im Bus saß.
Die Rentner waren keine Schutzbefohlenen, wurden auch nicht nachts im Schneesturm auf dem Standstreifen rausgeschmissen. Das Busunternehmen wusste auch Bescheid.

Ignatz Wrobel vor 31 Wochen

Lenkzeit nicht überschritten, ja warum telefoniert der Fahrer mit seinem Chef? Wollte er noch mehr Geld. Ältere Leute ohne Versorgung auszusetzen ist grenzwertig. Er hätte zumindest rote Kreuz benachrichtigen sollen. Reiseunternehmen handelte offensichtlich korrekt.

Harka2 vor 31 Wochen

Unsinn. Für all den Ärger umgeht so der Veranstalter teure Entschädigungen und lange Prozesse.

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