Bausaison startet Baustellen und Staus: Die Nadelöhre 2024 auf Sachsens Autobahnen

15. März 2024, 14:44 Uhr

Sachsen hat laut ADAC 575 Autobahnkilometer. Für deren Erhalt und Ausbau ist die Autobahn GmbH zuständig. Die hat nun die größten Bauarbeiten für 2024 vorgestellt. Vor allem auf der A14 bei Döbeln, A4 am Nossener Dreieck und am Tunnel Königshainer Berge sowie an der A72 bei Zwenkau werden Autofahrer Geduld beweisen müssen. Die größten Projekte in der Übersicht.

A4: Bautzen-West und Weißenberg

Auf der A4 ab Bautzen-West bis Weißenberg wird in Fahrtrichtung Görlitz die Fahrbahn erneuert. Die Arbeiten sind von April bis Anfang November 2024 geplant.

A4: Zwei Jahre Generalsanierung des Tunnels Königshainer Berge

Die Autobahn GmbH hat die Sanierung des 3.281 Meter langen Tunnels Königshainer Berge bei Görlitz seit Herbst 2022 vorbereitet. "Ab April 2024 werden wir wechselweise die beiden Röhren umfassend sanieren", sagte Tino Möhring MDR SACHSEN.

Erst ist die Nordröhre dran, wo die aus dem Baujahr 1999 stammende Technik ausgetauscht wird. Ab 2025 wird die Südröhre saniert. Gearbeitet werde jeweils von April bis Oktober. Währenddessen werde der A4-Verkehr im Gegenverkehrsprinzip durch die jeweils "freie" Röhre geführt. Es werde immer eine Fahrspur in Richtung Dresden und eine Richtung Görlitz geben.

Unter laufendem Verkehr bauen bedeutet immer, ein Höchstmaß an Sicherheit für alle und gleichzeitig so wenige Einschränkungen wie möglich zu erreichen.

Peter Stempel Leiter Geschäftsbereich Bau und Erhaltung in Autobahn GmbH Niederlassung Ost

Extra Feuerwache für Tunnel

Während der Generalsanierung bis Herbst 2025 wird eine Tunnelfeuerwehr gebraucht, weil der Brandschutz während der Bauarbeiten nicht wie üblich durch örtliche Freiwillige Feuerwehren sichergestellt werden kann. Die Wache wird von der Autobahn GmbH des Bundes bezahlt. Künftig stehen jeweils sechs Einsatzkräfte und zwei Fahrzeuge rund um die Uhr für Notfälle bereit, informierte die Autobahn GmbH.

Blick auf die Tunnelanlage Königshainer Berge auf der A4 zwischen Dresden und Görlitz.
Nach 25 Jahren intensiver Verkehrsbelastung werden die beiden Röhren des Tunnels Königshainer Berge auf der A4 umfassend saniert. Tagtäglich rollen 30.000 Autos und Lkw durch die Röhren. Bildrechte: picture alliance / dpa | Jens Trenkler

A4: Autobahndreieck Nossen und Abfahrt Wilsdruff

Ab Mai wird wieder auf der A4 Richtung Chemnitz zwischen dem Dreieck Nossen und der Ausfahrt Wilsdruff gebaut. Auf 4,3 Kilometern Länge wird bis Dezember der Beton ausgetauscht. Anders als 2023 soll es beim Bauabschnitt zwei Fahrstreifen für Lkw in Richtung Görlitz geben. Die Planer hoffen, damit Staus zu verringern.

A14: Bauarbeiten bei Döbeln

Für Erhaltungsbauarbeiten hatte das Autobahnamt bereits 2023 einen größeren Abschnitt auf der A14 bei Döbeln für eine Großbaustelle vorbereitet. Die Arbeiten beginnen ab April von Döbeln in Richtung Mutzschen auf 7,9 Kilometern Länge. Sie sollen im Dezember abgeschlossen sein.

A72: Lückenschuss bei Zwenkau und neue Anschluss-Stelle

"Der Lückenschluss der A72 wird weiter vorangetrieben", sagte der Sprecher der Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Ost, Tino Möhring. Nachdem im vorigen Sommer die letzten Kilometer zwischen Rötha und Leipzig teilweise für den Verkehr freigegeben worden sind, gingen Arbeiten an der Strecke, Hängen und Brücken weiter. 2024 soll als Zwischenziel die neue Anschlussstelle Zwenkau fertig werden.

Anwohner von Rötha und Espenhain müssen noch bis 19. April geduldig sein und Umleitungen in Kauf nehmen. Bis dahin bleibt die A72 voll gesperrt, weil der künftige A72-Zubringer für Rötha noch ausgebaut wird. Ende 2026 soll die letzte, sieben Kilometer lange Lücke zwischen der A72 von Rötha bis zur A38 südlich von Leipzig geschlossen sein. Gearbeitet wird daran seit 2016. Weil rund 80 Prozent der Strecke auf Kippengelände des ehemaligen Tagebaus Espenhain entlang führen, gilt der Baugrund als "sehr anspruchsvoll".

Eckpunkte zum Baujahr 2024

Die Autobahnen in Sachsen und Mitteldeutschland sind besonders stark befahren. Der Anteil des Schwerverkehrs sei im bundesweiten Vergleich am höchsten, informiert die Autobahn GmbH. Demnach ist durchschnittlich jedes dritte Fahrzeug ein Lkw oder sogar Schwerlasttransport, der Lkw-Anteil beträgt auf Sachsens Autobahnen 40 Prozent.

157 Millionen Euro gibt die Autobahn GmbH in diesem Jahr fürs Autobahnnetz im Freistaat aus. Davon sind 123 Millionen Euro für Erhaltungsarbeiten eingeplant. Dazu sagte Direktor der Niederlassung Ost, der Andreas Trenkel: "Die Autobahnen sind gut. Darauf ruhen wir uns nicht aus."

MDR (kk, K. Funke)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 15. März 2024 | 19:00 Uhr

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