Gegen das Adressenchaos Lauta will 21 Straßen neue Namen geben

12. Dezember 2023, 13:56 Uhr

Karl-Marx-Straße, August-Bebelstraße oder Schulstraße - in Lauta in der Oberlausitz gibt es Straßen, die im Ort gleich drei Mal vorkommen. Das bringt nicht nur die Zusteller an den Rand des Wahnsinns. Fährt ein Rettungswagen zunächst zum verkehrten Ort, geht wertvolle Zeit verloren. Damit das in Lauta bald nicht mehr passiert, hat der Stadtrat die Umbennung entschieden.

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Der Stadtrat in Lauta hat am Montagabend einstimmig die Umbenennung von den Straßen beschlossen, die es im Ort mehrmals gibt. Damit können nächstes Jahr 21 Straßen einen neuen Namen erhalten, formuliert Lautas Bürgermeister Frank Lehmann (parteilos) das Ziel. Denn seit der Eingemeindung der Ortsteile Laubusch und Leippe-Torno vor rund 20 Jahren gibt es in Lauta etliche Straßenzwillinge.

Ob Beethovenstraße, Schillerstraße, Am Markt, oder einfach nur West- und Oststraße - sie alle haben dieselbe Postleitzahl, kommen aber doppelt an verschiedenen Orten vor. Eine Herausforderung für Zusteller sind die August-Bebel-Straße, die Karl-Marx-Straße und die Schulstraße, die es gleich drei Mal sowohl in Lauta-Stadt als auch in Torno und Laubusch gibt.

Anwohner frustriert wegen falscher Zustellungen

Es ist nun Lautas zweiter Anlauf, die Adressen eindeutiger zu machen. Ein ähnlicher Stadtratsbeschluss vor einigen Jahren wurde kurz darauf wieder gekippt, denn Umbenennungen sind aufwendig. Man solle doch einfach den Ortsteil dazu schreiben, so ein Argument. "Das hatte aber nicht funktioniert und es gab immer wieder Beschwerden", berichtet Bürgermeister Frank Lehmann MDR SACHSEN. Als Beispiel nennt er, dass bei den automatisierten Systemen mancher Logistiker derartige Zusatzangaben für Ortsteile gar nicht vorgesehen sind.

Jeweils der Straßenzwilling mit weniger Anwohnern und Gewerbe bekommt nun einen neuen Namen. Eine Arbeitsgemeinschaft will bis zu drei Vorschläge erarbeiten, über die die Anwohner im nächsten Jahr abstimmen können.

Die Verwaltung kann dabei auf bereits geleistete Kopfarbeit des ersten Anlaufs zur Straßenumbenennung zurückgreifen. "Wir hatten ja als Verwaltung mit dem Stadtrat und allen, die Namensvorschläge eingereicht haben, damals eine ganze Reihe von Vorschlägen entwickelt", so Lehmann. Diese könne man aus der Akte ziehen und wieder aufleben lassen. Weitere Namensvorschläge seien willkommen.

34.500 Euro Kosten veranschlagt

Lauta hat für den Prozess der Umbenennung 34.500 Euro veranschlagt. Davon gehen 25.000 Euro in die Personalkosten, 4.500 Euro ins Auswechseln der Schilder und 5.000 Euro in alles rund um die Datenverarbeitung. Ausweise der betroffenen Anwohner würden in der Verwaltung kostenfrei umgeschrieben, so Lehmann. Für die Ummeldung der Fahrzeuge würden 60 Cent fällig.

MDR (mkl/ama)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 12. Dezember 2023 | 12:30 Uhr

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