Nach Suizid-Drohung Polizei überwältigt in Olbernhau falschen Mann

01. Oktober 2023, 15:16 Uhr

Aktuelle Nachrichten des Mitteldeutschen Rundfunks finden Sie jederzeit auf mdr.de und in der MDR Aktuell App.

Am Donnerstag hat die Polizei bei einem Einsatz im Olbernhauer Ortsteil Hallbach die falsche Person überwältigt. Wie die Polizeidirektion Chemnitz mitteilt, hatten die Beamten einen Notruf erhalten, weil ein Mann sich selbst mit einer Schusswaffe töten wolle.

Ein Einsatzfahrzeug, Streifenwagen, der Polizei mit Blaulicht.
Die Polizei nahm irrtümlicherweise in Olbernhau einen 62-jährigen Mann fest, nachdem ein Notruf wegen eines möglichen Suizids eingegangen war. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / Fotostand

Zwei Streifenwagenbesatzungen des Polizeireviers Marienberg fuhren daraufhin nach Hallbach, um den Suizid zu verhindern. Durch einen polizeiinternen Übermittlungsfehler fuhren sie jedoch zu einer falschen Adresse.

Dort forderten sie einen 62 Jahre alten Mann auf, das Haus zu verlassen und sich auf den Boden zu legen. Der Mann folgte der Anweisung, erlitt angesichts des Polizeieinsatzes einen Schock und verletzte sich. Die Einsatzkräfte verständigten den Rettungsdienst, kümmerten sich um den 62-Jährigen und bemerkten bei der Überprüfung der Personalien den Irrtum.

Eigentlich Gesuchter wird gefunden

Inzwischen konnte der eigentlich Gesuchte durch eine Polizistin telefonisch erreicht werden. Er war bereits mit der Pistole in einen nahen Wald gegangen. Die Beamtin konnte ihn von seinem Suizidvorhaben abbringen. Der Mann wurde in eine Klinik eingeliefert.

Polizei entschuldigt sich sofort

Die Leiterin des Polizeireviers Marienberg hat sich laut Polizeidirektion Chemnitz noch am gleichen Abend bei dem irrtümlich festgesetzten Mann entschuldigt. Die Chemnitzer Kriminalpolizeiinspektion ermittelt gegen die Beamten wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung.

Sie haben suizidale Gedanken oder eine persönliche Krise? Die Telefonseelsorge hilft Ihnen! Sie können jederzeit kostenlos anrufen unter 0800 111 0 111, 0800 111 0 222 oder 116 123. Auf der Webseite telefonseelsorge.de finden Sie weitere Hilfsangebote, etwa per E-Mail oder im Chat. Weitere Angebote bietet die Deutsche Depressionshilfe, etwa auf der Website maennerberatungsnetz.de.

MDR (tfr)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Nachrichten | 01. Oktober 2023 | 12:12 Uhr

Mehr aus Brand Erbisdorf und Marienberg

Mehr aus Sachsen